Martina Demmel | Klettern und Leben mit Essstörung [Podcast-Tipp]
Bei Ulligunde (p)lauscht neuster Podcast Folge spricht Erika mit der Weltcup Kletterin Martina Demmel. Es ist ein intimes, schmerzhaft ehrliches Gespräch über Essstörung und Sportsucht im Klettersport.

Martina Demmel wurde vor wenigen Jahren schlagartig bekannt, weil sie innerhalb von nur vier Jahren den Grad 9a klettern konnte. Die Trainer des deutschen Nationalkaders wurden auf sie aufmerksam, wenig später nahm sie an Weltcups teil. In den Interviews aus diesen Jahren schien Martina immer unheimlich gut gelaunt und einfach richtig motiviert, am liebsten jeden Tag klettern zu gehen. Was aber niemand wusste: Sie hatte bereits in ihrem elften Lebensjahr Sportsucht und eine Essstörung entwickelt, anfangs Magersucht, später Bulimie und Binge-Eating. Die beiden sprechen darüber, wie Martinas Leben damit aussah, was ihre persönliche Motivation für dieses Verhalten war und wie ihr Körper darauf reagiert hat.
Erfreulicherweise gibt es in ihrem Fall eine Art Happy End, denn Martina war inzwischen tatsächlich in der Lage, die Essstörung nahezu komplett abzulegen und hatte zudem den Mut, das Thema letztes Jahr öffentlich anzusprechen. Denn leider ist sie im Klettersport, nicht nur, aber ganz speziell im Wettkampfbereich, nicht eine rare Ausnahme, sondern eher die Regel.
Ich muss zugeben, dass für mich diese Folge wahnsinnig aufwühlend und emotional war – m Gegensatz zu der Folge mit Alix von Melle über Tod und Trauer kenne ich mich im Thema Essstörungen einfach gar nicht aus und die Vorstellung, was in einem jungen Menschen los sein muss, um sich auf diese Weise zu verhalten, tut mir persönlich einfach weh. Trotz aller Empathie kann es gut sein, dass ich an der ein oder anderen Stelle auf eine Art reagiere oder Fragen stelle, die Betroffene womöglich verärgern könnten. Falls das der Fall sein sollte, habt bitte Nachsicht – ihr könnt mir dazu gerne privat schreiben. Und wenn ihr Euch in dem Verhalten von Martina wiedererkennt, zögert nicht, Euch entweder bei ihr persönlich zu melden oder Euch professionelle Hilfe zu holen – ich denke es kommt am Ende des Gesprächs sehr gut raus, dass Martina sich heute viel besser und stärker fühlt, als die Jahre zuvor, nicht nur an der Wand. Mal ganz von den körperlichen Schäden abgesehen, die eine Essstörung mit sich bringen.
Erika Dürr
Video-Link: https://open.spotify.com/episode/1JtaQMQKQpFD6jnBODVzT7?si=iZ8qqmAeQYCDA7Fyh4Y2mA
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