Martin Feistl tödlich verunglückt

Am vergangenen Samstag ereignete sich ein tragischer Unfall im Wettersteingebirge, bei dem der talentierte Kletterer Martin Feistl ums Leben kam. Der 27-jährige Feistl stürzte aus bislang ungeklärten Gründen in der Südwand der Scharnitzspitze ab, während er Free Solo in der Spitzenstätter Route unterwegs war. Mit seinem Tod verliert die Bergsportszene einen der besten deutschen Alpinisten der Gegenwart.

Geboren am 17.08.1996 in eine Bergsteigerfamilie, begann Martin bereits in jungen Jahren mit dem Klettern. Mit 10 Jahren erklomm er den Gipfel Elbrus und an seinem 14. Geburtstag bestieg er einen unbekannten 6.000er in Ladakh. Von 2016 bis 2018 gehörte er dem DAV-Expeditionskader an und entwickelte sein Können sowohl im Sportklettern als auch in den großen alpinen Wänden.

Martin Feistl gehörte zu den besten deutschen Allround-Kletterern. Einen Namen machte er sich insbesondere mit Erstbegehungen und Wiederholungen schwieriger und anspruchsvoller Mehrseillängenrouten.

Für Martin war das Klettern eine Leidenschaft und gleichzeitig eine Herausforderung, die er mit großer Hingabe verfolgte. Seine Stärken lagen im schwierigen Gelände großer Alpenwände, wobei er zunehmend Wert auf eine umweltfreundliche Anreise zu seinen Zielen legte. Er sah in den anspruchsvollen alpinen Wänden die Zukunft des Alpinismus. Nach einer Expedition zum Shivling (6543 m) im Jahr 2018 konzentrierte er sich darauf, ein ähnliches Abenteuergefühl in den Alpen zu erleben, ohne dafür um die halbe Welt reisen zu müssen.

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Video-Link: https://youtu.be/aTOtdBVtZMo?si=rwJRaCGazDz3ljWR

  • Credits Text kletterszene.com
  • Credits Fotos Ks.com Archiv
  • Beitragsdatum 23. Mai 2024