Lukas Irmler auf der Highline "Helicopter Phobia" in Cassis

Lukas Irmler schreibt zu seiner aktuellen Highline in der Nähe von Marseille folgendes:

Als ich auf der Ispo 2011 seit langer Zeit mal wieder mit den beiden Jungs von „Walk in Balance“ Samuel Dufner und Sebastian Eggler zusammentraf schmiedeten wir den Plan Ostern nach Süd Frankreich zu fahren. Das ursprünglich geplante Ziel Millau (Schauplatz der Natural Games 2010) wurde dann doch noch in letzter Minute über den Haufen geworfen, nachdem Sebastian ein sehr beeindruckendes Bild von einer Bucht in Cassis (in der Nähe von Marseille) gesehen hatte.

Also ging es nach Cassis und dort auf die Suche nach der Bucht! Am ersten Tag brauchten wir ca. 3 Stunden um uns den Weg von der Straße zur Bucht zu bahnen, doch die Aussicht, die uns dort erwartete war es definitiv wert! Alles war jedoch weitaus größer als wir es uns vorgestellt hatten, so war der Turm den wir auf eine Höhe von max. 50m geschätzt hatten, doch über 100m hoch. Nachdem wir uns die ganze Bucht näher angeschaut hatten, entschieden wir uns schnell zuerst eine Highline, die ca. 200m über der Brandung die ganze Bucht überspannt, einzubohren.

Am darauf folgenden Tagbrauchten wir nur noch eineinhalb Stunden zum Spot und Sebastian und ich beendeten das Einbohren und Aufbauen der, stolze 77m messenden, Highline. Währenddessen Samy und Marco (ein gemeinsamer Freund von Basti und Samy) den Turm erkletterten. Dieser Turm, den wir ja bereits auf den Fotos so falsch eingeschätzt hatten erwies sich dann auch beim Klettern noch mal als Überraschungspacket und so brauchten Samy und Marco fast den ganzen Tag um den Gipfel nach mindestens 9 Seillängen (so ganz sicher waren sich die Jungs da nicht mehr) zu erreichen. Die 140m Statikseil, die sie dabei mitschleppen mussten haben es ihnen sicherlich nicht leichter gemacht, aber wenigstens das Abseilen dann doch wesentlich beschleunigt! Während die Beiden noch am Klettern waren, wagte ich erste Versuche auf der Line, die aber allesamt nach wenigen Schritten endeten. Als es bereits dämmerte gelang mir dann wenigstens noch die Line von der Mitte an bis zu einem Ende zu laufen, aber das verlangte mir dann auch den Rest meiner da noch vorhandenen Kräfte ab. Als Marco und Samy dann endlich wieder bei uns waren war es bereits fast ganz dunkel. De ganzen Tag waren schon einige Helikopter ganz in unserer Nähe durch beeindruckend enge Felsspalten geflogen und nachdem wir die ganze Situation einige Minuten diskutiert hatten beschlossen wir, dass wir die Line über Nacht abbauen müssten, da wir das Risiko, dass ein Helikopter in unsere Line fliegen könnte nicht verantworten wollten. So unschön es war, nach einem so langen und anstrengenden Tag und auch noch im Dunkeln die Line wieder abzubauen, aber uns blieb nichts anderes übrig. Als wir dann  erst gegen 11 Uhr nach dem 1.5h Rückmarsch auch endlich wieder am Campingplatz angekommen waren, waren wir fast zu erschöpft um noch zu Kochen…

Am nächsten Tag kamen wir dann auch nicht so früh aus den Federn und waren erst gegen Mittag oben am Spot. Nachdem wir in erstaunlich schneller Zeit die Line wieder aufgebaut hatten ging es dann auch gleich daran neue Versuche zu wagen. Nach etlichen Catches erreichte ich dann auch irgendwann die andere Seite, allerdings nicht in einem Lauf. Nach einer kurzen Verschnaufpause versuchte ich dann die andere Richtung, die definitiv die Schönere und ausgesetztere Richtung ist.

Den kompletten Bericht und weitere Bilder findet ihr auf Lukas Blog bei Slackline-Tools.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=Ts9fZLykJoE
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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=V2FuI6_b108

Text: Lukas Irmler

  • Beitragsdatum 18. Oktober 2011