Lena Herrmann klettert Shangri-La (8c+)
Wieder einmal zeigt Lena Herrmann, wohin man kommen kann, wenn man sich aufs „Dranbleiben“ versteht.
Nach mehrjährigem Projektieren klippt die 29-Jährige den Umlenker ihres Lifetime Projects Shangri-La 11-/11 (8c+).
So richtig realisiert habe ich das auch irgendwie noch nicht, aber der Moment an dem ich den Umlenker geklippt habe, war so berührend.
Lena via Instagram
Die Linie gilt als einer der Klassiker im Frankenjura und wurde 1995 von Guido Köstermeyer erstbegangen. Damals gehörte die Tour zu den schwersten Routen Deutschlands und galt als ein absolutes Testpiece. Auch heute noch ist die Kletterei kein Zuckerschlecken, und wer von einem Durchstieg träumt, sollte sich zuerst auf eine ca. 7C+ Boulder-Stelle, gefolgt von einer ca. 8b-Kletterpassage gefasst machen.
Mit ihrem Durchstieg holt sich Lena außerdem die erste Damenbegehung der geschichtsträchtigen Route.
Kein Novum für sie, denn Lena Herrmann war ebenfalls die erste Frau, die Battle Cat 11-/11 (8c+), Klondike Cat 11- (8c), Father and Son 11- , Roof Warrior 11- (8c) und Phaeton (8B) kletterte. All diese Routen befinden sich im Frankenjura, der Wahlheimat der Hildesheimerin, deren klettersportliche Wurzeln im Ith liegen.
Schon als Jugendliche mischte Lena auch im Wettkampfgeschehen ganz vorne mit.
2012 holte sie sich den Titel Deutsche Juniorenmeisterin sowohl im Bouldern als auch im Lead, 2013 wurde sie Vize Europameisterin der Juniorinnen, 2015 deutsche Meisterin im Lead.
Ihr Focus und ihre Leidenschaft liegen allerdings ganz klar am Fels und darin, sich weniger mit anderen zu messen als vielmehr mit sich selbst.
Dort lässt sich alles unter einen Hut bringen, was ihr wichtig ist: Zeit mit Freunden zu verbringen, Hochleistungssport zu betreiben, in der Natur zu sein und dort außergewöhnliche Orte zu entdecken.
Neben vielen Wegbegleitern war es vor allem ihr Vater, der sie an die Liebe zum Projektieren am Fels herangeführt hat.
Diese lebt Lena, und wir gratulieren von Herzen zum Durchstieg!