Laura Rogora klettert 9a+, Killian Chabrier und Antoine Girard bouldern 8C
Laura Rogora klettert Terapia d’urto (9a+)
Auf den Fersen von Stefano Ghisolfi, der Ende März die Erstbegehung von Terapia d’urto (9a+) schaffte, meldet sich nun die 19-jährige Laura Rogora mit der ersten Wiederholung dieser kurzen und intensiven 9a+. Am riesigen Felsen Padaro, oberhalb von Arco gelegen, verbindet erapia d’urto (9a+) die Schlüsselstelle von L’arciere (8c) mit Goosfraba (8c+), der 8c+, die Rogora Mitte März wiederholt hat (zu sehen im Video unten).
Nach The Bow (9a+) in Padaro und Pure Dreaming Plus (9a+) in Massone, ist Terapia d’urto (9a+) Lauras dritte 9a+ die sie gepunktet hat.
Letzten Sommer wiederholte sie Ali hulk sit extension total (9b) in Rodellar und wurde damit nach Angela Eiter die zweite Frau auf der Welt, die eine 9b Punkten konnte.
Killian Chabrier wiederholt La Force (8C)
Alban Levier hat nach seiner Erstbegehung für den 35 Züge langen Ausdauerboulder La Force in Orsay, nahe Fontainebleau den Grad 9A vorgeschlagen. Mit den Wiederholungen durch Camille Coudert oder auch Nicolas Manuel festigte sich aber eher der Grad 8C. Wobei hier, zwecks der Länge des Boulders, noch über Traversen bzw. Bloc-Bewertung entschieden werden muss. Bisher sagt man der Boulder sei als Route eine 9a, als Traverse eine 8C+ Trav. und als Boulder eine 8C.
Unser schwedischer Kollege, der immer wieder neue Ideen wie z.B. das Abwerten von alten Routen wie Action Direct (9a)* einführen möchte, ist auch hier für eine neue Mischbewertungs-Lösung à la (8Cc+). Das Große C steht für die Bloc-Skala und die das kleine c+ für die Traversen Bewertung. Naja wir werden sehen, wie der Vorschlag in der Szene ankommt und kümmern uns jetzt wieder um die eigentliche News, die Begehung.
Mit Killian Chabrier kommt nun ein weiterer Wiederholer dazu, der allerdings auch nicht durchblickt, was die Bewertung anbelangt und da lieber auf die vorangegangenen Wiederholer verweist und meint er vertraue darauf, dass sie das schon ganz gut beurteilen könnten.
Er begann schon vor zwei Jahren mit dem Projektieren einzelner Teile der Linie, allerdings schien sie ihm vor einem Jahr noch vollkommen unmöglich diese zu verbinden. Und das obwohl er L’Acte 1 (8A), L’Acte 2 (8B) and Morpheus (7C+) in nur fünf Sessions schaffte. Dann riss er sich letztes Jahr auch noch einen Teil seines Bizeps in L’Acte 2 und entschied sich eine Pause zu machen, um andere Boulder zu probieren. Dieses Jahr wollte er sich dann an Quoi de Neuf (8C) versuchen, was ihm auch im zweiten Versuch gelang. Jetzt war die Zeit für La Force gekommen. Er brauchte noch drei weitere Sessions für den Durchstieg, bei denen er drei mal am letzten Zug fiel, wobei man an einen Riss springen muss.
It’s for sure the best line of the Toit d’Orsay!
sagte er nach seinem Durchstieg
*) Da es immer mehr Kletterhalle gibt, in denen Hauptsächlich steiles Gelände trainiert wird, fällt jedem das Klettern im Überhang leichter wie Anfang der 90ziger. Genau deshalb gab es den Vorschlag – Anstoß zur Diskusion – Routen wie Action Direct und Co ab- und plattigere Routen wie – fällt uns gerade keine ein – aufzuwerten.
Antoine Girard klettert Longue promesse (8C)
Nach acht 8B+ Bouldern fällt für Antoine Girard die ertse 8C: Longue promesse in Le Pertuis. Nur drei Monate nach der Erstbegehung von Nathan Michel.
Vielleicht der erste Schritt, um bei den ganz Großen mitzumischen! In jedem Fall ein richtig toller Boulder!
so Antoine auf seinem Instagram Profil
Bei dem Boulder handelt es sich um eine überhängende Wand mit runden Kanten und einem ziemlich schönen Dyno am Ende. Der härteste Part liegt in dem Anfangszug vom Stand, bei dem man die Spannung auf dem Heel Hook bis zum letzten Zug halten muss.
Der Sitzstart addiert noch einmal eine 7C+ zu dem 8B-Stehstart. An sich nicht super schwer, aber schwer genug, um den oberen Teil deutlich härter zu machen.
I spend five sessions on the stand start and I spent three sessions more to succeed in the sit start. For the grade I think it’s a real 8C because I spent five sessions more than my other hard 8B+.
Klatsch und Tratsch aus der Kletterszene
Die Angst, Dein bester Freund” von Alexander Huber
Alexander Huber beschreibt in seinem hochaktuellen, rundum aktualisierten Bestseller, wie die Angst ihn auf seinen Touren antreibt, schützt und leitet. Er erzählt, wie sie ihm fast das Bergsteigen nahm, als sie zur Last wurde, und vermittelt eindringlich, was man auch im Tal daraus lernen kann. Dass man kein Extremsportler sein muss, um aus der Gedankenspirale herauszufinden. Und dass es sich lohnt, im Leben Risiken einzugehen und sich mit der Angst zu verbünden. Mit neuen Beiträgen des Bergführers und Psychologen Jan Mersch zum Umgang mit Angst und Krisen beim Bergsteigen.
- Komplett überarbeitete und ergänzte Neuausgabe
- Ca. 224 Seiten
- Malik Verlag
- € 15,00 (D); € 15,50 (AT)
- EAN 978-3-492-40650-5
Illegale Podestbauten [Deppenlehrgang Vol. XXII]
Uns fehlen irgendwie die Worte. Dass das Bouldern und Klettern in einem ausgeschriebenen Naturschutzgebiet schon quasi mit einem halben Bein vor der Gebietssperrung steht, sollte so langsam jedem bewusst sein. In Franken, wo – und auch das ist kein Geheimnis – sehr motivierte Naturschützer unterwegs sind, die am liebsten jeden Kletterfelsen gesperrt sehen möchten.
Sorry, aber wie kommt man da auf die Idee, ohne Rücksprache mit Grundstückbesitzer oder der IG Klettern eine Landezone zu errichten die dem Nürnberger Flughafen vor Neid erblassen lässt?
Da braucht sich keiner wundern, wenn Gebiete nicht veröffentlicht bzw. früher oder später gesperrt werden. Das gilt nicht nur für Franken, auch in den Alpen gibt es Dank solcher unüberlegten Aktionen schon genug Ärger!
#savebouldering
Bound by tradition, a conversation about Tribe
Schaut zu wie Jacopo Larcher & James Pearson über Tribe, eine der schwersten Trad Routen der Welt, sprechen.