
Last Line of Defense (8C+) | Neuer harter Boulder in Yosemite von David Fitzgerald
Mit seiner Erstbegehung Last Line of Defense (8C+) hat David Fitzgerald Yosemite einen neuen Spitzenreiter bei den Boulderproblemen in Sachen Schwierigkeit beschert.
Bei der Linie handelt es sich um den tieferen Start von dem 2006 von Randy Puro befreiten Klassiker The Shield (8A). Lange Zeit schlummerten die brettharten Züge im steilen Einstiegsüberhang des Blocks im Projektstatus, bis der 32-jährige, aus Irland stammende Kletterer sich ihrer annahm.

Während eines Familienausflugs im Jahr 2016 fuhren wir die Talschleife und machten einen Zwischenstopp bei „Housekeeping“. Ich erinnere mich, dass ich Chalk an den unteren Griffen sah und annahm, dass es bereits geklettert worden war. Ich starrte es eine Weile an, konnte mir aber keinen Reim darauf machen. Ich wusste, wie kryptisch und subtil diese Felsart sein konnte, da ich in meiner Heimat das Klettern an demselben Material gelernt hatte, aber dieses Ding schien mir unergründlich. Erst als ich hierher zog, erfuhr ich von seinem halbmythischen Status.
Den vergangenen Winter hatte es David dann endgültig gepackt. Schnell kletterte er bis zur Crux, ein paar schmalen, nach Sehnenscheidenentzündung schreienden Zangen. Die beiden schwierigsten Züge erfordern einen herausfordernden Toehook und einen gruseligen Zug nach links. In Session 15 fällt er, fast am Ausstieg angekommen, aus der ziemlich hohen und sehr moosigen Ausstiegswand.
Mit dem Schrecken davongekommen, lässt er sich nicht unterkriegen.
Humpelte weg mit einer Prellung der Ferse / des Egos, aber zum Glück nichts Schlimmeres.
Weitere sechs Sessions sollten folgen, bis David auf dem Block jubeln konnte.
Den Wechsel der Jahreszeiten zu beobachten, das Moos an der Wand wachsen und schrumpfen zu sehen, unter den Sternen und Kiefern zu zelten, Eichhörnchen und Mäuse, die über die Matten rennen, während ich stillsitze… Unglaubliche Erinnerungen, aber die Sessions und Gedanken, die ich mit anderen geteilt habe, sind das, was hervorsticht, und ich habe wirklich jedes bisschen Unterstützung von den Menschen um mich herum in dieser Saison gespürt.