Kranj lädt am nächsten Wochenende zum IFSC Lead Weltcup

Am 29. und 30. September geben sich die besten Wettkampfkletterinnen und -kletterer der Welt im slowenischen Kranj einmal mehr die Griffe in die Hand. 158 Athletinnen und Athleten aus 26 Ländern gehen an den Start, darunter acht deutsche. Der Weltcup in Kranj gehört zu den traditionsreichsten Stationen der jährlichen Weltcup Serie in der Disziplin „Lead“. Im Gegensatz zu vergangenen Weltcup Serien bildet Kranj diesmal allerdings nicht den Abschluss der Saison – es folgen noch zwei Lead Welt Cups in China im Oktober.

Perspektivkader für Olympia sammelt Erfahrungen

2016 konnte der deutsche Kletterer Sebastian Halenke beim Lead Weltcup in Kranj mit einer herausragenden Leistung die Goldmedaille mit nach Hause nehmen. Auch dieses Jahr tritt ein chancenreiches deutsches Team an; unter anderem Jan Hojer, der vor wenigen Tagen bei der WM in Innsbruck die Bronzemedaille in der Disziplin Combined errang, sowie die starken deutschen Kletterer David Firnenburg und eben Sebastian Halenke. Der letztes Jahr überraschend ins Wettkampfgeschehen wieder eingestiegene Alexander Megos hätte vermutlich beste Chancen, wird aber in Kranj nicht starten – nach Bronze im Lead bei der WM in Innsbruck hat Megos seine Wettkampfsaison für dieses Jahr beendet. Obwohl der wichtigste Joker im Team damit fehlt, kann ein Kletterer vom Kaliber Jan Hojer durchaus immer wieder für angenehme Überraschung sorgen, wie bei der WM ersichtlich.

Nicht zuletzt geht es für die Mitglieder des deutschen Perspektivkaders für Olympia 2020 darum, weitere Erfahrungen auf der internationalen Wettkampfbühne zu sammeln. In Kranj sind Leonie Lochner, Martin Tekles, Lars Hoffmann und Max Kleesattel am Start. Das Trainer-Team aus Maxi Klaus und Urs Stöcker vervollständigt das deutsche Team beim Lead Weltcup in Slowenien.

Scharfe Konkurrenz

Zwar ist der Saisonhöhepunkt in Form der Weltmeisterschaft gerade vorüber, doch wird auch in Kranj mit einem hochmotivierten und starken Starterfeld zu rechnen sein. Favoriten sind bei den Damen ganz klar Janja Garnbret (SLO), die als absolute Überfliegerin dazu noch ein Heimspiel vor sich hat, sowie die frisch gekrönte Lead Weltmeisterin Jessica Pilz (AUT). Die mehrfachen Weltcupgewinnerinnen Anak Verhoeven (BEL) und Jain Kim (KOR) werden ebenfalls antreten, und sowohl im japanischen, als auch in den slowenischen, französischen und österreichischen Teams lauern weitere potenzielle Finalkandidatinnen und -kandidaten.

Bei den Herren zeichnet sich ebenfalls ein spannender Kampf um das Podest ab. Der Lead Weltmeister Jakob Schubert (AUT) wird mit dem letzten Weltcupgesamtsieger Romain Desgranges (FRA) und weiteren starken Wettbewerbern wie Stefano Ghisolfi (ITA) und Domen Skofic (SLO) um die Podestplätze kämpfen. Bei der diesjährigen WM ist unerwartet stark auch der Tscheche Jakub Conekny geklettert. Doch auch der Schweizer Sascha Lehmann und der Ukrainer Fedir Samoilov sowie japanische Kletterer wie Kai Harada (Boulderweltmeister) oder Hidemasa Nishida haben das Potenzial, ganz vorne mitzumischen.

Climb to Tokyo

Mit Hinblick auf die Premiere des Klettersports bei den Olympischen Spielen wurde das Reglement der Kletterwettkämpfe deutlich gestrafft. Für die Disziplin Lead heißt dies, dass die Finalroute mittlerweile binnen sechs Minuten (früher: acht Minuten) geklettert werden muss, was für eher langsam kletternde Athletinnen wie Jain Kim oder Anak Verhoeven bei den letzten Weltcups schon einmal zum Time-Out geführt hatte – sie wurden „von der Wand gepfiffen“. Bei den Herren trat diese Situation zwar noch nicht ein, doch gilt auch hier bei Gleichstand mittlerweile, dass der Kletterer mit der kürzeren Kletterzeit gewinnt. Wir sind gespannt, was das Routenbauerteam aus Chefroutenbauer Flo Murnig (AUT), Christian Bindhammer (GER) und Martin Hammerer (AUT) an Herausforderungen an die Wand zaubert.

Programm des IFSC Lead Weltcup Kranj

Samstag, 29. September

08:00 Qualifikation Herren
13:00 Qualifikation Damen
19:40 Routenbesichtigung Damen und Herren
20:00 Halbfinale Damen und Herren – Livestream –

Sonntag, 30. September

17:45 Vorstellung und Routenbesichtigung Damen und Herren
18:00 Finale Damen und Herren – Livestream –
Im Anschluss Medaillenverleihung