Koreanerin knackt den Achttausender-Rekord

Die Südkoreanerin Oh Eun Sun hat als erste Frau alle 14 Achttausender bestiegen und setzt sie sich gegen zwei Rivalinnen durch und erringt den wohl letzten großen Alpintitel .

Am Dienstagvormittag erreichte die 44-Jährige bei starkem Wind und Temperaturen von etwa minus 29 Grad Celsius den 8091 Meter hohen Gipfel der Annapurna. Die letzten Meter kroch sie unter enormer Anstrengung auf allen Vieren zum Gipfel. Oh Eun Sun gelang damit eine der wohl letzten echten Pionierleistungen des Extremklettersport.

Die Südkoreanerin war noch vor wenigen Jahren eine Unbekannte in den exklusiven Kreisen der Weltklasse-Alpinisten. Doch zwischen Mai 2008 und August 2009 gelangen ihr acht Achttausender-Besteigungen in nur 17 Monaten. Anders als ihre beiden Konkurrentinnen hatte sie immer wieder verkündet, unbedingt die erste Frau auf sämtlichen Achttausendern sein zu wollen. Die Mission nannte sie „Projekt 14„.

Jüngst waren noch drei Frauen im Rennen um diese Ehre, die dritte im Bunde war Gerlinde Kaltenbrunner aus Österreich. Die bereitet sich derzeit am Mount Everest auf eine Begehung über die schwierige Nordwand-Route vor und hatte schon lange immer wieder wiederholt, dass ihr der Wettkampfgedanke zwischen den Top-Alpinistinnen fremd sei.

Pasaban, die gut mit Gerlinde befreundet ist, sagt auch häufig, dass bei solchen lebensgefährlichen Ausflügen der Gedanke an ein Wettrennen fehl am Platz sei. Zuletzt wollte sie aber doch unbedingt den Rekord und nahm vom Annapurna-Basecamp  einen Hubschrauber zum Shisha Pangma, dem letzten Achttausender, der ihr noch fehlt.

Oh ist anders als die beiden Europäerinnen. Sie machte nie einen Hehl daraus, unbedingt den Achttausender-Grand-Slam schaffen zu wollen. So lange sie das Ziel habe, die 14 höchsten Berge zu besteigen, werde sie „alles tun, um das zu erreichen“, sagte sie der Nachrichtenagentur Associated Press. „Ich habe einen Job zu erledigen“, hatte sie vorher immer wieder betont und hatte mit großem Einsatz an Material und vielen Helfern ihr „Projekt 14“ vorangetrieben.

Ohs Methoden sind in der Alpinwelt aber umstritten, da sie mit vielen Helfern und großem logistischem Aufwand unterwegs ist.  Sie lässt sich meistens per Hubschrauber ins Basecamp fliegen, anstatt mühsam selbst dorthin zulaufen. Von ihrem Gipfelerfolg am Kangchendzönga gibt es außerdem nur ein unscharfes Foto, auf der weder sie noch der Gipfel erkennbar ist, deshalb wurde bzw. wird dieser Erfolg angezweifelt. Am Gasherbrum I soll sie nur mit einem kleinen Rucksack unterwegs gewesen sein und ihre  Träger schleppten das restliche Gepäck . Ihre Nanga-Parbat-Erfolg soll sie nur mit zusätzlichem Sauerstoffflaschen geschafft haben. [KS.com: hm dass  immer dieser Beigsschmack so fad ist.]

Text: kletterszene.com Quelle Spiegel Online

  • Beitragsdatum 29. April 2010