Kathi Schierl's Tag auf der Climb F.R.E.E [Wettkampfbericht]

Etwas aufgeregt war ich dann doch; das hat sich mitten in der Nacht bemerkbar gemacht. Putzmunter hüpfte ich im Bett auf und ab und habe an kraftige Boulder, Dynos, Leistengeschmettere und Geschiebe gedacht. Das wars dann wohl mit dem Vorsatz furchtbar gut ausgeschlafen zu sein.
Bei der Registrierung wurde ich auch gleich freundlich begrüßt. So ein junger Kerl machte mir schöne Augen und sagte: „Hi, machst du auch mit?“ „Ja?!“, sagte ich. „Cool“, meinte er, „heute machen viele in deinem Alter mit, nur die haben alle ihre Kinder dabei!“
Was ich darauf geantwortet habe geht hier wohl niemanden etwas an… (für alle dies nicht wissen, ich bin UNTER 30)
Entspannte Szenerie vor der Wettkampfwand. Es wurde eifrig geplaudert, gescherzt und über die Wandstrukturen der bereits verschraubten Volumen diskutiert. Dieses nette Miteinander habe ich gleich versucht auszunutzen und die Leute reihenweise mit Kuchen bestochen. (Frisch gebacken am Vorabend. Die Hälfte davon musste ich aber zu Hause lassen, weil ich wirklich Kinder habe..).  Hier ein Stückchen für die Konkurrenz, die versprochen hat mir den ein oder anderen Boulder vorzuturnen, da ein Stückchen für den Schiedsrichter, hier noch ein Stückchen für den Kameramann und da noch was für meinen Sportmediziner.
Als kein Kuchen mehr für Bestechungsversuche übrig war, musste ich nun doch selbst Hand anlegen. Das Aufwärmen hat sich gut angefühlt. Es gibt so Tage da fasst man einen Griff an und verspürt Energie und an anderen da fühlt man, dass man einfach zu wenig geschlafen, zu viel gegessen und zu wenig trainiert hat.
Die Boulder sehen toll aus und lassen sich auf Kost auch geschmeidig klettern. Davor wird eine Strategie beschlossen, die ungefähr so aussieht: zu schwer, da komm ich nicht rauf, so was Komisches mit Schieben, dass mach ich später und da ein Boulder überhängend und leistig, der gehört mir!
Überraschenderweise lief mir die Quali super rein. Probleme an denen ich regelmäßig verzweifle (rüberschieben, springen, Schwerpunkt finden…- die Liste würde sich noch fortsetzen lassen) gelingen gleich im ersten Versuch. Berauscht beschloss ich Pause zu machen und mir die Kraft für das Finale zu sparen.
Das nochmalige Aufwärmen fühlte sich nicht mehr nach unbändiger Kraft an, aber der Kreislauf wurde durch fünfminütiges Klo-gehen nun doch langsam angekurbelt und der von unserer Ronja K., die als Aufpasserin fungierte, auch ;-)
Das Finale war kurzgesagt recht knapp. Die Boulder vielleicht einen Tick zu einfach, da sich das Endergebnis eigentlich nur aufgrund der Versuche entschied.
Es war sehr schön, mit einem positiven Gefühl von einem echt schönen Bouldertag mit vielen bekannten Gesichtern nach Hause zu kommen und ich freu mich auf den nächsten!

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Video-Link: http://vimeo.com/60716652

Text: Kathi Schierl, Foto:  Video Deti bei Vimeo

  • Beitragsdatum 28. Februar 2013