Juliane Wurm und Jan Hojer gewinnen die Boulder-Europa Meisterschaft in Innsbruck

Hochspannung und Gänsehautfeeling bis zum letzten Boulder prägten das große EM–Finale Samstagabend am Innsbrucker Marktplatz: Vor einem frenetischen Publikum krönt sich Deutschlands starkes Duo Juliane Wurm und Jan Hojer zu den Europameistern 2015 während Anna Stöhr und Adam Ondra ihre EM-Medaillensammlungen um Silber erweiterten.

BoulderEM-Innsbruck_-nico-JLC5201Nur wenige Meter vom Goldenen Dachl entfernt stieg am Samstagabend mit toller Lightshow, rund 4000 Besuchern,sensationelle Stimmung, perfekte äußere Bedingungen, höchst raffiniert geschraubte Boulder, die zweifellos größte Boulder-Party des Jahres: So muss eine Europameisterschaft sein. Und dann natürlich und an allererster Stelle das Ergebnis: Juliane Wurm und Jan Hojer holen die Titel und wiederholen das, was ihnen vor zwei Jahren ausgerechnet in Innsbruck schon einmal gelungen ist – ein Doppelsieg! Damals war es „nur“ der Tagessieg in einem Weltcup, diesmal ist es die Europameisterschaft!

Schon vom ersten Finalboulder an war klar: Titelverteidigerin Anna Stöhr und die regierende Weltmeisterin Juliane Wurm,l ieferten sich von Beginn an ein heißes Match und gehen als einzige Athletinnen an den ersten beiden Finalbouldern top. Da Jule beide flashen konnte hatte sie gleich nen leichten Vorteil. Die Entscheidung fiel schließlich erst am äußerst diffizilen Problem Nr. 4: Kein Top für Österreichs Boulder-Queen bedeutet gleichzeitig Gold für Juliane Wurm, die sich nach dem Weltmeistertitel im Vorjahr nun auch die europäische Boulder-Krone sichert.

ANNA STÖHR:
„Ich bin super zufrieden mit meinem Ergebnis. Es ist einfach immer wieder ein geniales Feeling hier in Innsbruck mit diesem Publikum im Rücken klettern zu dürfen, ein großes Dankeschön an dieser Stelle auch an das Organisationsteam! Jule war heute klar die Stärkere von uns beiden, nichtsdestotrotz ist es immer wieder cool, sich mit ihr zu duellieren!“

Für Moni Retschy ist die EM in Innsbruck leider genauso ausgegangen wie die letzte EM in Eindhoven: mit einem undankbaren vierten Platz. Und das auch noch denkbar knapp. Erst am letzten Boulder wurde sie von der Österreicherin Katharina Saurwein endgültig überholt. Katharina benötigte in ihrem letzten Finalauftritt des Abends einen bonus-Flash, um Moni noch vom Podium zu verdrängen. Die Lokalmatadorin bewies Balance sowie Nerven aus Stahl und sichert sich ihr erstes Edelmetall vor heimischem Publikum! Trotz der Blechmedaille lieferte Moni Retschy eine hervorragende Leistung ab und sorgte für n Herzkasperl bei der besseren Hälfte im Hause Hierl / Retschy. Sensationsfinalistin Jessica Pilz liefert bei ihrer EM-Premiere in der allgemeinen Klasse mehr als nur eine Talentprobe ab und boulderte mit einem Top auf den fünften EM-Gesamtrang.

KATHARINA SAURWEIN:
„Ich bin überglücklich – mein großes Ziel war das Finale und jetzt mit dieser Medaille hier stehen zu dürfen ist einfach nur ein Traum! Es war ein ganz schönes Nervenspiel, da ich wusste, dass ich den letzen Bonus flashen muss – ich bin immer noch sprachlos, das mir das wirklich aufgegangen ist!“

Zu einem Wechselbad der Gefühle entwickelt sich das Finale der Männer. Adam Ondra konnten als einziger den ersten Finalboulder topen,alle anderen erreichten aber den Bonusgriffund wahren so noch im Rennen. Jan Hojer, kam als zweiter an den zweiten Boulder und flasht das Problem, wie wenn es ne Aufwärmboulder wäre. Das der Boulder doch schwerer war als man nach Jans flash dachte, war recht schnell klar. Denn bis auf Jakob Schubert konnte kein weitere Finalteilnehmer diesen Boulder Topklettern. So Stand es nach Boulder 2: Adam (1Top/1 Bonus), Jan (1Top / 1 Bounus), Jakob (1 Top / Bouns). Mit der einzigen Topbegehung an Boulder 3 mischte Überraschungsmann Stefan Scarperi auch um die Podiumsplätze mit. Als Jan den letzten Finalboulder im zweiten Go abholte, stand der neue Europameister fest. Platz zwei bis vier war aber noch offen. Als Jakob Schubert in seinen letzten Boulder einsteigt wusste er: Ohne Top kein Podium! Doch auch er scheiterte an der finalen Herausforderung der Routensetzer, erreicht kein Top und keinen Bonus, und beendet die Heim-EM in Innsbruck auf dem vierten Gesamtrang. Silber bei den Herren geht an Titelsammler Adam Ondra, Bronze an Stefan Scarperi aus Italien.

JAKOB SCHUBERT:
„Die Routensetzung im Finale heute war echt extrem schwer. Grundsätzlich bin ich mit meiner Leistung zufrieden, der Knackpunkt war der erste Boulder, den ich einfach machen hätte müssen. Aber ich kann von diesem Auftakt viel Positives für die weitere Saison mitnehmen und gratuliere den Medaillengewinnern!“

Mit Juliane Wurm und Jan Hojer hat das deutsche Team nun nicht nur zwei Europameister, sondern auch eine amtierende Weltmeisterin und einen amtierenden Weltcupgesamtsieger. Chapeau!

Ergebnisse der IFSC European Boulder Championship 2015

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Damen

1 WURM Juliane GER
2 STÖHR Anna AUT
3 SAURWEIN Katharina AUT

4 RETSCHY Monika GER
5 PILZ Jessica AUT
6 MARKOVIC Mina SLO
7 GIBERT Fanny FRA
8 DURIF Charlotte FRA
9 KRUDER Julija SLO
10 LE NEVE Melissa FRA
11 GALLYAMOVA Anna RUS
12 POSCH Katharina AUT

15 SCHWAIGER Berit AUT
16 FAKHRITDINOVA Dinara RUS
17 KLINGLER Petra SUI

25 VOLLENWYDER Anna AUT

29 ASCHAUER Bettina GER
29 LAITINEN Anna FIN
31 BESTVATER Alma GER

33 SPÄTE Jara SUI
35 SINNHUBER Karoline AUT

37 STOTZ Rebekka SUI

43 KÜMIN Andrea SUI
43 PLANTIN Stella SWE
45 BÄRTSCHI Natalie SUI
45 KIM THEISEN Michelle DEN
45 MEYER Janka GER

49 STERRER Franziska AUT
52 ALTON Giulia ITA
53 ADOLPH Isabell GER
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Herren

1 HOJER Jan GER
2 ONDRA Adam CZE
3 SCARPERI Stefan ITA

4 SCHUBERT Jakob AUT
5 STRANIK Martin CZE
6 RUBTSOV Alexey RUS
7 PICCOLRUAZ Michael ITA
8 LEVIER Alban FRA
9 VERHOEVEN Jorg NED
10 GELMANOV Rustam RUS
11 SHARAFUTDINOV Dmitrii RUS

16 CONRAD Mathias GER
17 GLAIRON MONDET Guillaume FRA

23 DORNAUER Alfons AUT

27 UNGER Simon GER

31 ENNEMOSER Lukas AUT
33 BLASER Benjamin SUI

40 FIRNENBURG David GER
41 BECAN Jure SLO
41 MORONI Gabriele ITA

47 PARMA Georg AUT
47 PHILLIPS Nathan GBR
47 WEILER Elias AUT

53 HEINIGER Kevin SUI
53 OMETZ Baptiste SUI

59 AVERDUNK Alexander GER
59 KELLONIEMI Ilari Juho FIN
61 KRAKENBERGER Franz SUI

63 OMETZ Samuel SUI

75 WALDLEBEN Moritz SUI
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Video-Link: https://youtu.be/T_AorUUJhig
    Text: Kletterszene, DAV, Michael Schöpf ÖWK Fotos: Nicolas Altmaier
  • Beitragsdatum 17. Mai 2015