Jessica Pilz und Jakob Schubert sind die alten und neuen Lead Staatsmeister
Am vergangenen Wochenende hat sich im Kletterzentrum Innsbruck noch einmal die österreichische Kletterelite im Lead, Speed und Paraclimbing versammelt und um die Österreichischen Staatsmeisterschaften bzw. Österreichischen Meisterschaften gekämpft. Der vierfache Weltmeister Jakob Schubert holte weniger als eine Woche nach seiner WM-Goldmedaille in Moskau seinen zehnten Lead-Titel in den letzten elf Jahren. Bei den Damen war es einmal mehr Jessica Pilz, die sich Platz eins sicherte.
Jessica Pilz gewinnt 7. Titel in Folge
Das große Finale in Innsbruck stieg am Sonntagabend mit den Final-Entscheidungen im Vorstieg. Bei den Damen setzte sich Jessica Pilz mit einer starken Final-Vorstellung durch und schnappte sich mit dem einzigen Top im Feld ihren 7. Vorstiegs-Staatsmeistertitel in Folge.
Im Finale habe ich mich sehr gut gefühlt, es ist locker gegangen. Das hat mich etwas überrascht, weil die Saison schon sehr lange dauert und ich zuletzt mit ein paar Motivationsproblemen zu kämpfen hatte.
so die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin.
Der Titel sei eine schöne Anerkennung, könne jedoch nicht ganz die verpasste Olympia-Medaille und die verpasste WM-Medaille im Vorstieg vergessen machen:
Jeder Titel ist schön, aber in dieser Saison hätte ich schon lieber andere Medaillen gesammelt.
Platz zwei ging an Julia Fiser mit 44+, Eva Maria Hammelmüller (44) landete auf Platz drei.
Jessy hat wieder einmal bewiesen, dass sie auf den Punkt da sein kann. Bei den Olympischen Spielen in Tokio war es so, bei der WM in Moskau ebenfalls. Und jetzt auch wieder.Sie ist im Vorstieg einfach die Nummer eins und hat das heute eindrucksvoll gezeigt.
staunte KVÖ-Nationalcoach Katharina Saurwein.
Den Weltmeister gefordert
Bei den Herren war einmal mehr Jakob Schubert, das Maß der Dinge. Der amtierende Lead-Weltmeister und Olympia-Bronzemedaillengewinner in der Kombination musste aber in einem spannenden Finale bis zu Schluss um die erfolgreiche Titelverteidigung kämpfen.
Mathias Posch forderte Schubert bis zum Schluss und bot den Zuschauern eine große Show. Nach zwei Tops in der Qualifikation und Platz zwei im Semifinale (Schubert ist erst im Semifinale als erster Kletterer eingestiegen, da er während der Qualifikation am Samstag einige Pflichttermine in Wien im Rahmen des Tag des Sport wahrnehmen musste) lege Posch im mit Spannung erwarteten Finale vor und holte als erster Athlet das Top.
Es waren zwei bis drei Sprünge drinnen, somit war die Route relativ spektakulär geschraubt. Man hat im Vorstieg ja nur eine Chance, da muss alles perfekt sitzen. Der letzte Sprung zum Top war schon ein wenig ein Nervenkitzel. Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn man zu Hause eine Route Top-steigen kann – und dann noch in einem Finale, voll lässig.
freute sich Mathias über einen würdigen Saisonabschluss.
Mit dem Top hatte der 22-Jährige die Pflicht erfüllt und wartete gespannt auf den Auftritt des rot-weiß-roten Kletteraushängeschildes.
Ich habe Joggl (Anm.: Schubert) dann gleich zugeschaut. Ich habe gewusst, dass es normalerweise für ihn kein Problem sein sollte. Aber man weiß nie, im Klettern kann schnell etwas passieren. Es war jedenfalls richtig spannend.
so der junge Tiroler
Am Ende wurde es Platz zwei, da Schubert die Route ebenfalls toppen konnte und aufgrund der besseren Semifinal-Platzierung vorgereiht wurde.
Jakob Schubert gewinnt nächsten Titel
Es geht mir bei Staatsmeisterschaften oft gar nicht um den Titel, sondern einfach darum, dem Heimpublikum noch einmal mein Können zu zeigen. Ich bin aber schon stolz darauf, schon so oft gewonnen zu haben. Die Konstanz in den letzten Jahren zeigt auch eine gewisse Dominanz in der Disziplin. Wenn man mit dem Druck hier nicht umgehen kann, kann man es auf der ganz großen, internationalen Bühne auch nicht. Daher geben mir solche Erfolge immer Selbstvertrauen.
so Jakob nach seinem 11 Titel gewinn
Als Halbfinal-Sieger war Jakob im Finale als Letzter an der Reihe. Da Mathias Posch zuvor das Top erreicht hatte, musste auch der Olympia-Bronzemedaillengewinner ganz nach oben.
„So war es schon bei der WM, heute habe ich es wieder mitbekommen. Das ist nicht ganz so fein, weil man sich keinen Ausrutscher leisten darf“, meinte Schubert, der vor dem finalen Sprung zum Top eine längere Pause einlegte. „Solche Spielereien sind nicht so meines, weil es nicht immer nur auf die Fitness, sondern auch etwas Glück ankommt. Immerhin habe ich es geschafft, also gibt es keinen Grund zum Ärger. Lieber wäre mir aber, dass ein Athlet weiter kommt, als der andere.“
Ergebnisse der Österreichischen Lead Staatsmeisterschaft 2021
Damen:
1. Pilz Jessica
2. Fiser Julia
3. Hammelmüller Eva Maria
4. Pötzi Mattea
5. Lettner Sandra
6. Tabernig Emma
7. Franken Ariane
8. Warenski Emilia
9. Sterrer Franziska 1
10. Feichtenschlager Sarah
10. Kompein Magdalena
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Herren:
1. Schubert Jakob
2. Posch Mathias
3. Parma Georg
4. Haidacher Benjamin
5. Scherz Stefan
6. Hofherr Johannes
7. Posch Jan-Luca
8. Neuwirth Roman
9. Wimmer Julian
10. Runggatscher David
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