Janja Garnbret gewinnt erneut und Neo Suzuki holt sich sein erstes Weltcup Gold

Eigentlich hat man sich das erwartet – und so war es dann auch: Die Queen, Janja Garnbret, holte sich nur zwei Tage nach ihrem Gold beim Bouldern auch beim Lead den Sieg. Es war ihre 48. Weltcup-Medaille. Bei den Herren dagegen gewann in einem sehr dichten Starterfeld Neo Suzuki – es war das erste Gold für den Japaner. 

Damen

Dass Janja Garnbret auch beim Lead zu den Topfavoritinnen zählte, war klar. Dass die 26-Jährige dann aber zwei Tage nach ihrem Sieg beim Bouldern wieder so souverän gewann, war doch beeindruckend. Platz 1 nach der Quali, Platz 1 nach dem Halbfinale – sie lag nach diesen beiden Runden in Führung. Die Finalroute war hart geschraubt, vielleicht eine Spur zu hart. Ein Top zumindest gab es in der sehr physischen Route an der imposanten Außenwand nicht. New-School-Elemente, Dynos und ein Sprung im 56-Grad-Überhang machten das Zuschauen spannend.

Alle Starterinnen stürzten spätestens in einer Sloperpassage nach dem spektakulären Sprung – bis auf eine: Janja Garnbret, die zweifache Olympiasiegerin. Die Slowenin tat sich zwar zunächst beim Sprung etwas schwer, sie versuchte einige Male, erst den Fuß auf dem Zielgriff zu stabilisieren, aber nachdem sie dann doch gesprungen war, durchkletterte sie die Sloperstelle mit beeindruckender Leichtigkeit – und stürzte erst bei 41. Deutlich höher als alle anderen Finalistinnen. 

I’m really tired after three days of climbing. It was exhausting, but at the same time I’m so happy I climbed like I wanted to. The route was so fun, so nice, there was a little bit of hesitation on the swing, but I think it was because I didn’t know if I could reach or not. I know the crowd was worried a little bit, I was not. I love Innsbruck, that’s why I chose this competition for my return after the Olympic year, the crowd is fantastic, they give you fuel, they give you energy to climb, I just love it. And I hope Innsbruck loves me too, 

sagte Janja nach der Siegerehrung.

Die Italienerin Laura Rogora, die nach dem Halbfinale gemeinsam mit der Britin Erin McNeice, Annie Sanders (USA) und Rosa Rekar (Slowenien) auf Platz 2 lag, kam in der Sloperpassage am höchsten und stürzte bei 33. Für Erin McNeice war dann bei 32+ Schluss: Silber für Laura und Bronze für Erin, die sich bei den beiden ersten Lead-Weltcups der Saison Gold geholt hatte.

Bemerkenswert war, dass gleich drei Starterinnen aus Slowenien den Sprung ins Finale geschafft hatten: neben Janja und Rosa auch Lucka Rakovec, die nach langer Krankheit wieder das erste Mal am Start war und eine beeindruckende Leistung bot.

Beste Starterin vom Climbing Team Germany war die junge Münchnerin Anna Maria Apel auf Platz 25, die nur ganz knapp den Einzug ins Halbfinale verpasste, beste Österreicherin Mattea Pötzl (Platz 13). 

Herren

War die Finalroute der Damen eher einen Tick zu schwer, war sie bei den Herren einen Tick zu leicht: Gleich fünf der insgesamt acht Starter toppten sie, das war wohl eher nicht der Plan der Schrauber. Als erster Finalist war Yannick Flohé an der Reihe. Der 25-Jährige vom Climbing Team Germany, der sich in dieser Saison auf Lead fokussiert, kletterte flüssig, souverän und fehlerlos die physische Route bis ganz nach oben – kurz vor dem Top „spielte“ er noch mit den frenetischen Zuschauern, zeigte ihnen seinen angespannten Bizeps -, dann zog er rüber zu dem allerletzten Griff und jubelte. Nach ihm kamen dann aber noch sieben andere Starter – und Yannick musste mit ansehen, wie vier von ihnen – Satone Yoshida (Japan), Alberto Ginés López (Spanien), Toby Roberts (Großbritannien) und Neo Suzuki (Japan) als letzter Starter – auch das Top gelang. 

Gold ging an Neo Suzuki, er lag nach dem Halbfinale auf Platz 1. Silber gewann Toby Roberts (Platz 2 nach dem Halbfinale), der drei Tage zuvor schon in Innsbruck beim Bouldern gewonnen hatte, und Bronze holte sich Alberto Ginés López, der bereits bei den Weltcups in Wujiang und auf Bali Bronze gewonnen hatte. Für den 20-jährigen Neo war es schon die zweite Medaille in dieser Saison: Beim Weltcup in Wujiang wurde er Zweiter. 

I’m very happy with my first gold medal. I believe the route was a bit easy, but I found it difficult in the middle section, that’s when I felt tired. Innsbruck is an awesome venue, there were so many people supporting me. My season is going very well, I would like to win the overall title, 

sagte Neo nach der Siegerehrung.

Eine lange Pause ist den Leadkletterern nicht vergönnt. Schon am 11. Juli geht’s beim Weltcup in Chamonix weiter, eine Woche später folgt dann der Weltcup in Madrid.

Ergebnisse des IFSC Lead Weltcup in Innsbruck 2025:

Herren:

1 Neo SUZUKI  • JPN
2 Toby ROBERTS  • GBR
3 Alberto GINÉS LÓPEZ  • ESP

4 Satone YOSHIDA  • JPN
5 Yannick FLOHÉ  • GER
6 Max BERTONE  • FRA
7 Dohyun LEE  • KOR
8 Jesse GRUPPER  • USA
9 Sorato ANRAKU  • JPN
10 Sam AVEZOU • FRA

15 Yannick NAGEL  • GER

20 Jonas UTELLI  • SUI
21 Alexander MEGOS  • GER
22 Martin STRANIK • CZE
23 Victor GUILLERMIN  • FRA
24 Sascha LEHMANN  • SUI

33 Nino GRÜNENFELDER  • SUI
34 Timo UZNIK  • AUT

40 Sebastian HALENKE  • GER

45 Felix MADER  • AUT

50 Lucas TRANDAFIR • GER
52 Stefan SCHERZ  • AUT

62 Dimitri FLICK  • SUI

68 Johannes HOFHERR  • AUT

87 Matthäus KATHAN • AUT

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Damen:

1 Janja GARNBRET  • SLO
2 Laura ROGORA  • ITA
3 Erin MCNEICE • GBR

4 Rosa REKAR  • SLO
5 Annie SANDERS  • USA
6 Chaehyun SEO • KOR
7 Heloïse DOUMONT  • BEL
8 Lucka RAKOVEC  • SLO
9 Michaela SMETANOVA  • CZE
10 Chaeyeong KIM  • KOR

13 Mattea PÖTZI  • AUT

17 Julia FISER  • AUT

25 Anna Maria APEL  • GER

29 Ines SCHWAIGER  • AUT
30 Sara COPAR  • SLO
31 Magdalena KOMPEIN  • AUT

37 Eva Maria HAMMELMÜLLER • AUT

43 Liv EGLI  • SUI

46 Hannah MEUL  • GER

52 Noé LOOSER  • SUI

61 Sarah FEICHTENSCHLAGER  • AUT

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Video-Link: https://youtu.be/gDFCMKtFb4A?si=V_2OjccP3LVp5McR
  • Credits Text Gudrun Regelein f. kletterszene.com
  • Credits Fotos Stefan Voitl / Red Bull Content Pool
  • Beitragsdatum 30. Juni 2025