Julius Westphal wiederholt Action Directe, Jakob Kronberger klettert 9a mit 14 Jahren, Fabi Christof macht Zerberus (8B) und vieles mehr…

Die letzten Shortnews sind ja mal mächtig in die Hose gegangen. Und da jegliche Erklärung als schlechte Ausrede zu verbuchen wäre, kann ich mich dafür nur entschuldigen und euch versichern, dass es keine Absicht war und möchte mich im gleichen Zug auch bei den Kommentarschreibern für den fairen Umgangston bedanken. Sorry und Danke!!!  

Jakob Kronberger Intermezzo XY_1© Lukas BinderAber kommen wir mal zu den Themen der heutigen Ausgabe der Shortnews, oder „wie man eine 9a mit 14 klettert“. So alt ist nämlich der Wild Country Athlet Jakob „Jagi“ Kronberger aus St. Martin am Tennengebirge, der bereits mit 10 Jahren 8a kletterte. Nach der Begehung von Victims of Illusions (8c+) im vergangenen Sommer legte er letztes Wochenende mit Intermezzo XY gelöst (9a) nach.

Der Plombergstein gehört für Jakob seit vielen Jahren zu seinen Heim-Kletterspots. Nach Victims of Illusion (8c+) war es diesmal mit Intermezzo XY gelöst (9a) eine weitere Route von Klem Loskot, die im Visier von Jakob stand. Allerdings mussten nach einem Armbruch im vergangenen Herbst seine nächsten Projekte erst einmal bis zu diesem Frühjahr aufgeschoben werden. Die „Intermezzo XY gelöst“ stand da aber bereits auf seiner Liste. Doch auch der Weg dahin ist nicht so leicht, sind doch die Bedingungen am Plombergstein nur selten ideal. Nach sieben Wochen des Ausharrens, bis die Route einerseits trocken und die Temperaturen andererseits unter 15 Grad gesunken und somit kühl genug waren, konnte das Projekt endlich wieder in Angriff genommen werden.

So machten er und sein Vater Fred sich vergangene Woche auf den Weg zum Plombergstein. Und es lief sehr gut – Jakob war bereits kurz vorm Durchstieg, musste sich jedoch letztlich knapp vor dem Ausstieg geschlagen geben. Voll motiviert konnte zwei Tage später auch der leichte Regen Jakob von einem erneuten Versuch nicht abhalten. Er hatte Glück: 12 Grad Außentemperatur und die Route noch trocken. Diesmal passte alles und dem Youngster gelang der Durchstieg beim ersten Versuch!

„Daugt mir, dass ich die super Route klettert bin!“ so „Jagi“ zu seinem ersten 9a Erfolg

http://vimeo.com/131855198

 

julius-westphal-foto tom thudiumAber auch in der Fränkischen geht was: Julius Westphal wiederholte am 25.06.2015 den Markstein — das Denkmal — von Güllich in Franken Action Directe (11) — die Benchmark 9a weltweit. Demnach ist er, nach Erstbegeher Güllich, der zweite Pfälzer dem dies gelang. Glückwunsch!

Vor dem Durchstiegs-Go flog er mehrmals oben beim relativ leichten Zug (8+) in die Verschneidung, schlußendlich war er aber dann doch erfolgreich und neben der Action konnte er zudem die Markus Bock Route I bleed black (11-/11) am Schiefen Tod in wenigen Versuchen klettern. Aber auch in seiner pfälzischen Heimat hat er schon Spuren hinterlassen:  im November bescherte er am Buchholz mit „Gegen den Strom“ der Pfalz den ersten glatten 11er, nach „Mekka Direkt“ (11-/11) und „Papadach“ (11-/11) und zeigt damit, dass er nicht nur in der Pfalz schwer herhalten kann. Scheint zur Zeit fit zu sein, der Bub!

Auch von Fabian Christof gibt es was Neues zu berichten. Er konnte nach 13 Jahren seinen persönlichen Nemesis bezwingen und beging im Juni Zerberus (8B). Zerberus ist wohl einer der bekannteren Boulder im Frankenjura (neben dem Terminatordach’l) und wurde 1997 von Wolfgang Thon erstbegangen. Nach seiner verletzungsbedingten Pause im Dezember, kamen Fabi die kalten Tage in letzter Zeit gelegen und er knackte „das Ding“. Gerade rechtzeitig bevor es im August in den Rocklands weitergeht…

À propos Rocklands… auch einer der Firnenburg Brothers, David Firnenburg Norwegennämlich David, ist unterwegs dorthin, allerdings nicht ohne vorher mit seinem Bruder Ruben einige Spuren in „der“ Höhle in Norwegen hinterlassen zu haben. Die beiden gönnten sich zwei Wochen Granit im Land der Trolle und trotz der wechselhaften Bedignungen waren diese Tage für beide recht erfolgreich. David ergänzte seine eh schon ordentliche Tickliste mit Wiederholungen von Muy Verde (8c), Odins Eye (8c+) und The Valkyrie (8c). Ruben liess sich aber auch nicht lumpen und punktete Muy Verde (8c), und holte Berntsenbanden extension (8a) im onsight ab.  Für David heisst es nun, wie gesagt, Crashpad packen und Ruben legt noch ein paar Trainingseinheiten ein, bevor es mit dem Lead Weltcup los geht.

Die beiden Firnenburgs waren im Flatanger Cave in bester Gesellschaft. Denn auch Ashima Shiraishi und Kai Lightner wollten den von Herrn Ondra so hochgelobten norwegischen Granit und seine steilen, langen Routen antesten. Bei Ashima hat das „antesten“ — ja, doch — durchaus geklappt. Denn mit dem Klippen des Umlenkers von Nordic Flower (8c/+) im zweiten Go braucht sie sich nicht verstecken. Wir vermuten ja, dass der zweite Go nur aus taktischen Gründen durchgezogen wurde. Denn Nordic Flower ist geschlagene 52 Meter lang und mal Hand auf’s Herz, wer möchte da ein drittes Mal einsteigen?

Wenn man keinen Bock auf Mücken, Granit und Trolle hat, aber trotzdem schwere und lange Routen im Sommer klettern möchte, fährt man am besten nach Céüse. Denn der mehrere Kilometer lange Felsriegel bietet mehr als 200 Routen in den Graden 5c bis 9a+ und mit bis zu sechs Seillängen, kommt jeder auf seine Klettermeter. Zudem bietet das Gebiet ja mit Realization / Biographie (9a+), die Triple-Dyno Route Three Degrees of Separation (9a) und Bah Bah Black Sheep (8c+) immerhin auch noch die Möglichkeit seine Tickliste mit bekannten Touren etwas zu pimpen. Stefano Ghisolfi ist dies mit seiner Wiederholung von Biographie (9a+) gelungen und auch Jonas Junker dürfte mit seiner Begehung von Bah Bah Black Sheep (8c+) recht zufrieden sein.

 

Klatsch und Tratsch aus der Szene:

Bist du deppad! Wir dachten ja im leben nicht daran, dass diese Rubrik so einen Anklang findet. Aber so kann man sich täuschen.

Thema Verlobung: Wir möchten Axel P. und Katinka M. bald P. gratulieren. Unter uns, es wurde aber auch Zeit, dass da in Schwaben mal für klare familiäre Zustände gesorgt wird ;) Auch wenn ihr es in den Kommentaren schon gelesen haben könntet, möchten wir all diejenigen, die die Kommentare nicht lesen auf den „neusten“ Beziehungsstand von Chris Sharma bringen: Mädels, er ist verlobt!

Ein neues Unternehmen sorgt derzeit für viel Wirbel im Outdoor-Fitness-Sektor. Die Outdoor-Fitness-Kette „Baustelle“ hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Kunden ab Anfang Juni in über 300 Städten, ein möglichst kostengünstiges Sportangebot zu machen. In mobilen Outdoor-Filialen, den sogenannten „Baustellen“, sollen Fitness-Begeisterte für sagenhaft günstige 19 Euro Mitgliedsgebühr im Monat ein anspruchsvolles Workout an den unterschiedlichsten Geräten erhalten.

  • Die ganze Story könnt ihr HIER lesen:

https://youtu.be/lUesil1P–c

    Text: Lukas Binder, Kletterszene Fotos: © Wild Country/Sportalpen.com, Tom Thudium, Firnenburg Brothers
  • Beitragsdatum 30. Juni 2015