Indien ist wie eine eigene Welt! [Bernd Zangerl im Interview + Video]

Bernd Zangerl reiste vor kurzem in das Himalaya-Gebirge, um dort bisher unentdeckte Spots zu suchen – ein unvergessliches Abenteuer, wie er im Interview mit Red Bull verrät.

Was hat dich an Indien am meisten fasziniert?

Bernd: Dieser Subkontinent mit an die 1,3 Milliarden Einwohnern ist wie eine eigene Welt, mit vielen Kontrasten und Widersprüchen. Ich habe das Land kennen und lieben gelernt, weil die Menschen so freundlich und offenherzig sind. Man bekommt den Eindruck, dass sie frei von jeglichen Vorurteilen sind und jedem Lebewesen seinen Platz auf dieser Welt zugestehen.

Du warst zum Bouldern im Norden Indiens, im Himalaya unterwegs – in einer Gegend, die nur spärlich besiedelt ist. Wie viel wusstest du vor der Reise über die Region?

Bernd: Das Himalaya-Gebirge hat mich schon immer in seinen Bann gezogen. Seit meiner Kindheit haben sich tausende Bilder und Geschichten in meinem Gedächtnis angesammelt und ich wollte das größte Gebirge der Welt schon immer mit meinen eigenen Augen sehen, meine eigenen Geschichten erleben. Die vereisten Gipfel der 8000er, überfüllte Base-Camps oder Schlange stehen am höchsten Berg der Welt interessierten mich allerdings herzlich wenig. Ich wollte den Himalaya abseits der touristischen Trampelpfade erleben, die Menschen und deren Kultur und das Leben in dieser rauen Umgebung kennenlernen – und selbstverständlich wollte ich Boulder-Blöcke finden (lacht).

Wo war eure Unterkunft?

Bernd Z: Wir waren in einem kleinen Dorf auf 3000 Metern Seehöhe – über uns ragten die fast 7000 Meter hohen Gipfelmassive des westlichen Himalaya-Gebirges. Das Ambiente, die Natur, die Menschen die in dieser Umgebung leben, die Ruhe und Motivation die ich dort fand, haben jeden Tag zu etwas Besonderem gemacht. 

Wie waren die Boulder-Spots?

Bernd: Ich habe ein Gebiet mit vielen Boulder-Möglichkeiten gefunden: perfekter Fels, verrückte Formationen und eine große Anzahl von utopische Projekten. Wer als Erster so einen Spot entdeckt, kann sich ja die schönsten Linien aussuchen – Entdeckerbonus sozusagen (lacht). Es ist schön, wenn nach fast 20 Jahren am Fels diese Faszination, dieses elektrisierende Gefühl noch immer da ist und einen weitertreibt. Mich überkommt eine nervöse Neugierde, wenn ich mich auf die Suche nach den besten Linien mache. …weiterlesen

Text: Red Bull, kletterszene.com Foto: (c) Ray Demski/Red Bull Content Pool

  • Beitragsdatum 17. März 2013