Immense Kosten bei Helikopterbergungen – Alpenverein rät zu Versicherungsschutz

Insgesamt 4.373 Rettungsflüge wurden von November 2022 bis Ende Oktober 2023 in alpinem Gelände in Österreich durchgeführt*. Doch was einige nicht wissen: Wer in seiner Freizeit in unwegsamem Gelände ohne Bergungskostenversicherung mittels Hubschrauber geborgen wird, muss in Österreich den Einsatz im Regelfall selbst bezahlen. Der Österreichische Alpenverein rät Bergsportlern deshalb, das finanzielle Risiko mit einer Bergungskostenversicherung zu minimieren.

12 Prozent aller Rettungsflüge in Österreich – genauer gesagt 4.373 – wurden im Zeitraum von 1.11.2022 bis 31.10.2023 in alpinem Gelände durchgeführt*.

Wir können uns in Österreich auf ein modernes und flächendeckendes Flugrettungswesen verlassen, darüber können wir uns glücklich schätzen,

erklärt  Alpenvereinspräsident Wolfgang Schnabl

Wer dafür bezahlt, ist allerdings ein eigenes Thema.

Die gesetzliche Krankenversicherung deckt die Kosten einer Hubschrauberbergung in unwegsamem Gelände nicht oder nicht immer ausreichend ab. Wird ein Verunfallter aus alpinem Gelände geborgen, bleibt dieser im Regelfall auf den Bergungskosten sitzen. Ohne Bergungskostenversicherung kann ein solcher Einsatz für den Einzelnen also sehr teuer werden. Ein durchschnittlicher Hubschraubereinsatz von 40 Flugminuten kostete einem Verunfallten im Vorjahr in Österreich knapp 5.000 Euro

informiert Clemens Matt, Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins.

Aus diesem Grund rät der Alpenverein allen Bergsportlern, eine entsprechende Bergungskostenversicherung für ihre Freizeitaktivitäten am Berg abzuschließen.

In diesem Zusammenhang weise ich gerne auf die Mitgliedschaft im Österreichischen Alpenverein hin: Denn jede der aktuell über 710.000 Alpenvereinsmitgliedschaften inkludiert eine weltweite Sport- und Freizeitversicherung, die unter anderem die Kosten für Bergungen aus unwegsamem Gelände – auch per Helikopter – übernimmt. Mit dieser Versicherung können wir unseren Mitgliedern einen optimalen Schutz vor solchen Kosten bieten.

erklärt Wolfgang Schnab

Ks.com: Dies gilt auch für Mitglieder des DAV’s

Hubschraubereinsätze im Kostenvergleich

In Österreich kostete einem Verunfallten im Vorjahr ein durchschnittlicher Hubschraubereinsatz von 40 Flugminuten im Schnitt 4.984 Euro. Um diese Zahl einzuordnen, stellt Generalsekretär Matt einen Kostenvergleich an: 

„In Deutschland beliefen sich im Vorjahr durchschnittliche Helikopterbergungskosten bei einer Annahme von 40 Flugminuten auf 3.120 Euro, rund 37 Prozent weniger als in Österreich. In der Schweiz kamen im Vorjahr durchschnittliche Kosten in Höhe von 3.681 Euro auf Verunfallte zu, immerhin noch rund 26 Prozent weniger als bei uns.“

Begründen kann man diese Unterschiede laut Matt hauptsächlich durch den von den heimischen Helikopterunternehmen selbst festgelegten Flugminutenpreis.

Es gibt in diesem Bereich keine vereinheitlichten Regeln für Hubschrauberunternehmen – Kosten für Rettungsflüge sind nicht transparent geregelt und für uns auch nicht nachvollziehbar. Die Politik ist hier gefordert, endlich Klarheit zu schaffen.“ Und weiter: „Auch für unsere Mitglieder wünschen wir uns hier Transparenz – sie zahlen schließlich auch die in der Alpenvereinsmitgliedschaft inkludierte Versicherung.

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Video-Link: https://youtu.be/G-yRsYNu_Gc?si=tUwJe_UBUXgTqXYs

  • Credits Text Peter Neuner-Knabl/ÖAV, kletterszene.com
  • Credits Fotos SWR
  • Beitragsdatum 14. Mai 2024