Heute mal ein Teil der Shortnews vom Gleichstellungsbeauftragten

„Überaus große Schwierigkeiten. Die Kletterei erfordert weit überdurchschnittliches Können und hervorragenden Trainingsstand. Große Ausgesetztheit, oft verbunden mit kleinen Standplätzen. Passagen dieser Schwierigkeit können in der Regel nur bei guten Bedingungen bezwungen werden.“

Oder

„Äußerst schwierig; vermehrter Einsatz von künstlichen Kletterhilfsmitteln. Doppelseil wegen der Vielzahl der Haken erforderlich.“

So und ähnlich wurde der VI. Schwierigkeitsgrad mal definiert. Das war eine Zeit, also die Männer noch Nordwandgesichter hatten und die Frauen mit der Kittelschürze am Herd, höchstens aber am Fernglas der Kleinen Scheideck standen. Ob Frauen zu dieser Zeit schon das Wahlrecht hatten, muss noch gegoogelt werden.
Und jetzt das: Charlotte Durif hat PPP, 9a wiederholt.
Hallo? Gut, der geneigte Leser mag sich jetzt seine Gedanken machen, was „PPP“ für eine Tour ist. Man mag mutmaßen, dass es sich um eine maximal 85° steile Platte handelt, bei der mehrere Handwechsel an 1-Finger-Löchern und Furnierleisten, auf die ein normal gebauter Mensch maximal 2 Fingernägel aufstellen kann, gefordert werden. Wahrscheinlich hat irgendein 40er Oberarm-Fußtechniker die Platte 3 Jahre belagert und diese, nachdem seine Freundin ihm die Einzelzüge vorgemacht hatte, nach weiteren 4 Jahren geklettert und halt den Schwierigkeitsgrad 9a ausgeworfen, also kwasy unmöglich.
Wenn man sich jetzt Fotos von „PPP“ betrachtet, sieht das komischerweise nicht ganz so plattig aus…
Als Gleichstellungsbeauftragter muss man so was philosophisch sehen: Lieber Adam Ondra, der du für PPP den Grad 9a ausgeworfen hast, auch du kannst irren. Hast halt eine 8-irgendwas geklettert.

Also bitteschön: Charlotte Durif hat PPP, 8a (8, in Worten acht!!!) wiederholt. Eine tolle Leistung. Und danke an Ondrasharma für die ganzen 9b; so von wegen Weltbild und so…

Text: Gleichstellungsbeauftragter v. kletterszene.com

  • Beitragsdatum 22. August 2011