Jonas Baumann und Tobi Reichert vor dem HardMoves Finale im Gespräch [Interview]

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Seit zwei Wochen ist bei den teilnehmenden HardMoves Hallen großes Säbel rasseln angesagt.  Denn die Finalteams stehen fest und die Zeit ist gekommen, den letzten Kapmf auszutragen. Das ist auch für  uns ein Grund, mal wieder zum Hardmoves Headquarter zu fliegen und zwei der immer  wichtiger werdenden Jungs der Hardmoves zu interviewen, die Routenbauer Jonas Baumann und Tobias Reichert.

Ks.com: Hallo ihr zwei, danke das ihr für uns Zeit genommen habt. Wollt ihr Cafe?

Tobi: Nein Danke, ich trinke ausschließlich entmineralisiertes Wasser!

Ese: Wasser hama ned!!

Ks.com: Herr Popien, könnten sie  den beiden trotzdem eine Tasse Cafe bringen? Danke!!

Popien: BITTE!!

Tobi: na gut wenn der schon fertig is trink ich auch einen … is noch zucker da?

Popien: NEIN!!!!!

Ks.com: Wenn man die Scoarcards so durchblättert sind da einige Namen am Start die auch ab und an auf internationaler Ebene auftauchen bzw. aufgetaucht sind. Kann man dann davon ausgehen, dass die Boulder am 3 März eher schwer sind?

Jonas: Zum Finale der HardMoves werden auch viele Topathleten kommen. Als Routenbauer ist es unsere Aufgabe diese bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit zu fordern. Letztendlich zählt bei den HardMoves aber die Leistung eines gesamten Teams, deren Mitglieder die besten ihrer Hallen, jedoch nicht immer auf gleichem Niveau bouldern. Wir werden also versuchen allen Startern zu ermöglichen ihr bestes zu geben und Punkte für ihr Team zu sammeln.

Tobi: Nö ich kenn da auch keinen von. Stefan Danker, Markus Jung , Christian Benk , Jonas Winter, Robert Leisterner wer soll`n die denn sein hab ich ja noch nie was von gehört! Oder am besten dieser Shorty der so toll sein soll also hmmm ich glaub da kommt nich viel. Aber is ja auch nen Funcup also soll ja auch jeder wo hoch kommen.

Und wenns dann widererwartend doch nichts wird, würd ich mal die internationalen Laufstege verlassen un mich ma ne Zeit im boulderraum aufhalten un ma gescheid trainieren.

Ks.com: Letztes Jahr gab es dieses Zeppelin Volumen als Highlight, wird es dieses Jahr wieder ein schwebendes Highlight geben, oder bleibt ihr dieses Mal Bodenständiger?

Jonas: Die HardMoves stehen inzwischen für eine professionelle und leidenschaftliche Organisation, ein überzeugendes Format und eben hochwertigen, innovativen und manchmal auch etwas eigenwilligen Routenbau. Wie die Veranstaltung im Ganzen entwickelt sich auch der Routenbau wie die Anforderung an diesen weiter. Um wieder Neue Impulse zu setzen werden wir in diesem Jahr von zwei weiteren Erfahrenen Routenbauern unterstützt und sind guter Dinge die HardMoves noch interessanter gestalten zu können.

Tobi: Ich hätt ja was mit Feurreifen und Katapullt gemacht, aber mich fragt ja keiner.

Ks.com: Wie geht man eigentlich als Routenschrauber an so einen Termin ran?

Jonas: Seit bestehen der HardMoves wächst das Event und entsprechend auch der organisatorische Aufwand im Vorfeld der Veranstaltung. In diesem Jahr ist die Koordination verschiedener Vorbereitungsschritte, wie den Aufbau von Ton- und Lichttechnit, Tribüne, und Fallschutzmatten in der gesamten Halle mit dem Routenbau zu koordinieren. Es war entsprechend notwendig einen detaillierten Plan für das „Schärpen“ bestimmter Wandsegmente zu erstellen. Um Problemen vorzubeugen, haben wir wie gesagt das Schrauberteam verstärkt, noch mehr Zeit (Mo. bis Fr.) für den Routenbau eingeräumt und die Wupperwände als Austragungsort im Vorfeld einige Tage geschlossen.

Tobi: Ich denke das wichtigste für so ein Event ist Iboprophen und zwar viel und täglich….

Ks.com: Habt ihr jetzt schon Züge im Kopf, die ihr unbedingt schrauben möchtet und evtl. schon verraten wollt?

Jonas: Seit dem finale der HardMoves im letzen Jahr sammeln wir Ideen und neue Bewegungen – wir habe viel ausprobiert und brennen darauf diesen Fundus an die Wand bringen zu können.

Ks.com: Auch wenn ihr den Großteil der Teilnehmer wahrscheinlich kennt, gibt es immer noch ein paar die für Überraschungen gut sind. Habt ihr da noch was im Petto, wenn es ins Superfinale geht oder seid ihr da Selbstbewusst genug und vertraut auf Eure Sieben Schrauber Sinne.

Jonas: Als Routenbauer muss man natürlich auch in der Lage sein sich flexibel auf neue Situationen einstellen zu können und den Routenbau wenn nötig anzupassen. Gleichzeitig ist es wichtig nicht in Panik zu verfallen und nicht ausreichend durchdachte Änderungen vorzunehmen. Entsprechend werden wir und insbesondere bei Schrappen der Superfinals auch Gedanken über mögliche Modifikationen Gedanken machen entsprechende Vorbereitungen treffen.

Tobi: Ich für meinen Teil, werd einfach in Panik verfallen und fluchtartig die Halle verlassen.

Ks.com Bei den Mädels ist ja bekanntlich das Niveau doch recht unterschiedlich.

Ese: Jetzt müssen wir bei der weiteren Formulierung der Frage aufpassen, Gerhard!

Jonas: Das stimmt – für uns als Routenbauer bedeutet die jedoch zunächst nur, dass wir die Bandbreite an Bouldern in verschiedenen Schwierigkeitsgraden so wählen müssen, dass alle Starter auf ihre Kosten kommen. Die Teams werden diesen Umständen dahingehend Rechnung tragen müssen, dass sie auch ihre vermeintlich schwächsten Teammitglieder zu Höchstleistungen motivieren.

Ks.com: Genauer gesagt, es gibt die Jule und dann erst einmal wenig. Schaut ihr beim schrauben vom SuperFinale, dass alle Spaß haben oder versucht ihr genau das zu schrauben, was Frau Wurm nicht unbedingt hochkommt.

Ese: Bam! und schon versaut!

Jonas: „Es gibt Jule und dann erst einmal wenig.“ … Dem würden wir erstmal klar widersprechen. Jule gehört momentan sicherlich zu den stärksten bouldernden Frauen der Welt. In den letzen Jahren konnten viele Hallen, Landesverbände und das Nationalteam gute Erfolge im Bereich der Ausbauarbeit immer stärkerer Damenteams verzeichnen. So bouldert zum Beispiel Moni Retschy (München) auf immer höherem Niveau und wird in diesem Jahr versuchen an die Weltspitze aufzuschließen. Julia Winter (Chemnitz) ist eine nie zu unterschätzende erfahrene Wettkämpferin und Isi Leiner (Zweibrücken) immer für eine Überraschung gut. Beim Schrauben der Finals werden wir natürlich immer im Hinterkopf haben was wir unserer Meinung nach von den stärksten Startern erwarten können. Letztendlich schrauben wir jedoch nicht für bestimmte Starter, sondern einen fairen und spannenden Wettkampf an welchem möglichst alle Teilnehmer und Zuschauer gefallen finden.

Tobi: Also ma im Ernst, wenn ich doch ein junges motiviertes Mädel bin werd ich mich doch von der Jule nicht vorführen lassen(die is ja jetzt auch nich mehr die jüngste )da denke ich brauch man sich nichts vormachen selbst ich habe die Jule schon „endkrass“ im bouldern versägt ;)

Ks.com: Könnt ihr den Finalteilnehmern noch einen Trainingstipp geben? Sollen sie eher an Leisten, Sloper, Volumen, oder Dynos bis zum abwinken üben?

Jonas: Für großartige konditionelle und technische Leistungssprünge ist es jetzt, so kurz vor dem Finale, sicherlich zu spät. Wer sich noch nicht gut genug vorbereitet fühlt, sollte sich, am bestem mit weiteren Mitgliedern seines Team, in der Boulderhalle treffen und gemeinsam versuchen das eigene Boulder- und Bewegungsrepertoire weiter zu entwickeln. Spielt mit abgefahrenen Bewegungen. Mit reinem „Leistengeballere“ wird man auf den HardMoves nicht weit kommen.

Tobi: Das was ich allen sage : Ihr müst mehr auf eure Ernährung achten. Jeden Tag eine 250g Tafel Ritter Sport, eine Tüte Chips (gross)

Ese: Ich würd a kühles Bier vor und mindestens eins nach dem Trainning vorschlagen. Aber mich frägt ja mal wieder keiner.  ……..ich sollte nen Blog mit Trainingstipps machen……

Ks.com: Vielen Dank für Eure Zeit. Wenn ihr noch nen Cafe oder Kuchen wollt, sagt es dem Herrn Popien, er wird sich dann darum kümmern.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=gwEZm9nycvw

Text: Jonas Baumann,Tobias Reichert, kletterszene.com Foto: HardMoves Video: Udini bei YouTube

    Text: Kletterszene
  • Beitragsdatum 28. Februar 2012