Hardmoves im Interview mit Karl Witthalm

Die Qualifikation bei den Hardmoves 2011/2012 neigt sich langsam dem Ende und die ersten Finalteilnehmer stehen schon fest. Wenn mann sich die Scorkarten so anschaut, stehen keine geringeren Namen als Robert Leistner, Markus Hoppe, Felix Neumärker, David & Ruben Firnburg, Nicolas Altmaier, Steffan Danker, Christian „Benky“ Benk und  Christoph Gabrysch im Finale. Aber bei genauem Analysieren der Karten fällt ein Name besonders auf.  Karl Witthalm! Denn dieser Name taucht nicht nur einmal unter den top ten`s auf. Dies ist auch Christian „Hardmoves“ Popien aufgefallen und machte sich auf die Suche nach diesem öminösen Karl.

Gesucht, gefunden, interviewt….

Christian Popien: Guten Morgen Herr Witthalm, schöne sie endlich mal persönlich kennenzulernen. Kaffee?

KW: Gerne. Mit viel Milch, ich mag meinen Kaffee rehbraun. Übrigens schön hier zu sein Herr Popien.

CP: Herr Witthalm, als einer von wenigen ist es Ihnen gelungen sich gleich in mehreren Hallen in die Top 10 zu bouldern und sich für das Finale zu qualifizieren, wie erklären Sie sich diesen Erfolg?

KW: Wissen sie Herr Popien, ich verfolge die Hardmoves schon seit ihrem Bestehen und war von Anfang an begeistert von dem Konzept. Jetzt im Jahr
2012 habe ich beschlossen auch einzugreifen und mich an den verschiedenen Bouldern quer durch die Republik zu versuchen – und das zu meiner Freude mit großem Erfolg! In den Jahren zuvor habe ich durch wissenschaftliche Analysen genau herausfinden können, welche Fähigkeiten bei den Hardmoves abgefragt werden und konnte so die wichtigsten Skills für dieses Jahr vorhersagen und mich genau auf diese vorbereiten. Ich könnte jetzt auch sagen, was in der Saison 2012/2013 wichtig ist, also was man können muss um ganz vorne mitspielen zu können, aber ich möchte den Lesern nichts vorweg nehmen.

CP: Würden sie das Niveau in den Hallen als ähnlich stark bezeichnen oder gibt es sehr große Schwankungen zwischen den Teilnehmerhallen bei den Hardmoves?

KW: Schwierige Frage. Ich denke, dass es schon Unterschiede zwischen den Hallen gibt. In fast jeder Halle gibt es wohl den einen starken Boulderer, aber der Anschluss nach hinten fehlt oft. Es ist ja auch so, dass die reine Punktzahl, der verschiedenen Athleten keinerlei Aussage über die Stärke der Halle macht. Es gibt einige Hallen in denen meherer Athleten die volle Punktzahl haben – waren hier die Athleten so stark oder die Boulder so einfach?
Ich denke, dass die Hallen vorne mitspielen werden, die bereits in ihrer eigenen Qualifikation sich am besten auf das Finale in Wutal vorbereitet haben. Wer in der Qualifiaktion in der eigenen Halle nur die üblichen Standardboulder geklettert ist, wird wohl ziemlich alt aussehen am 3.
März. Hier kann dann auch eine eher unbekannte Halle punkten, vorrausgesetzt, sie hat sich richtig vorbereitet.

CP: Bisher sind Sie nicht oft in Erscheinung getreten und bei offiziellen Wettkämpfen sieht man sie bisher gar nicht. Wird man den Namen Karl Wittthalm bald auch in den Nationalen und Internationalen Ranglisten wiederfinden?

KW: Leider bin ich stark durch meinen Beruf gebunden und kann nur sehr wenig Zeit in Wettkämpfe investieren. Ab und zu kann ich bei einem Freizeitwettkampf teilnehmen, dies ist aber eher nur sporadisch. Zur Zeit ist es auch leider so,dass ich mir eine kleine Verletzung zugezogen habe und daher eher kürzer treten muss.

CP: In vielen Hallen fragen sich die Leute wer dieser Karl Witthalm ist. Wie kommt es, dass sie nur wenigen in der Szene bekannt sind?

KW: Ich bin eher zu ungewöhnlichen Zeiten in den Hallen unterwegs, oft am frühen morgen, daher treffe ich nur wenig andere Boulderer.
Vielleicht kann ich irgendwann mal Anschluss an die starken Jungs und Mädels finden, das würde mich sehr freuen.

CP: Stimmt es, dass in München sogar eine Straße nach Ihnen benannt ist?

KW: Das stimmt! Ich war auch sehr überrascht, als ich auf diesen Umstand angepsrochen wurde. Scheinbar habe ich einen sehr berühmten Vorfahren.

CP: Am 3. März ist das Finale der Hardmoves im berühmten Bouldertal. Für welches Team werden sie antreten?

KW: Bisher habe ich mich noch nicht entschieden. Leider kann es sogar sein, dass ich beruflich bedingt an dem Finale nicht teilnehmen kann.
Dies wäre für mich mehr als tragisch, da es für mich das absolute Jahreshighlight ist!

CP: Was erwarten Sie von dem Finale und welche Bedeutung hat der Event für Sie?

KW: Von dem Finale erwarte ich sehr viel! Ich denke es wird Bouldern auf einem neuen Level sein! Ich bin gespannt was die Routenbauer (Wie hießen sie noch gleich Torben und Janosch?) den Athleten aus den 20 Hallen vorsetzen werden. Ich denke auch, das wir viele innovative Moves sehen werden, die vielleicht erst durch dieses Event ihren Einzug in das Bouldern erleben werden.
Das Event ist der absolute Jahreshöhepunkt. Wo sonst sehen wir die besten Athleten aus ganz Europa in einer gemeinsamen großen Boulderveranstaltung mit diesem Ausmaß?

CP: Herr Witthalm, ich bedanke mich für das Gespräch. Freu mich auf´s nächste mal.

KW: Gerne Herr Popien und Danke für den Kaffee.

Text: Christian Popien, Karl Witthalm  Foto: Hardmoves

    Text: Kletterszene
  • Beitragsdatum 14. Februar 2012