Gold für Natalia Grossman und Tomoa Narasaki
Natalia Grossman (USA) feierte beim dritten Boulder-Weltcup der Saison in Salt Lake City (USA) ein kleines Comeback – und der Japaner Tomoa Narasaki holte sich seine zweite Medaille der Saison 2023. Die Teams aus den USA und Japan dominierten diesen Weltcup. Bei den Damen gab es drei Finalistinnen aus den USA, bei den Herren drei Finalisten aus Japan. Jeweils zwei standen dann auch auf dem Podest.
Bei den Herren scheint sich derzeit ein Generationswechsel an der Spitze zu vollziehen: Zunehmend mehr Youngsters sind in dieser Saison in den Finals zu finden. In Salt Lake City standen dann gleich zwei unter 20-Jährige, nämlich Sorato Anruaku (Japan), gerade einmal 16 Jahre alt, und der 18-jährige Engländer Toby Roberts neben dem „alten Hasen“, dem 26-jährigen Tomoa, auf dem Podest.
Damen:
Nach einem nicht gerade optimalen Start in diese Weltcupsaison – in Seoul wurde Natalia Grossman „nur“ Elfte, in Hachioji dann Achte, zeigte Natalia vor heimischem Publikum wieder, was sie eigentlich draufhat. Die 21-Jährige, die im Vorjahr eine überragende Saison geklettert war, dominierte schon das Halbfinale. Sie war die einzige Starterin, die alle vier Probleme lösen konnte – und sie war auch im Finale die Einzige, die alle vier Topgriffe in den Händen hielt. Für sie lief es im Finale von Beginn an optimal, sie war als letzte Starterin in dieser Runde die Einzige, die den ersten Boulder, eine tricky Platte, toppen konnte. Die anderen fünf Damen konnten das Problem nicht lösen.
Die junge Französin Oriane Bertone war die erste Starterin im Finale. Die 18-Jährige flashte den zweiten Boulder, toppte auch den dritten mit nur zwei Versuchen und setzte damit ihre beiden größten Konkurrentinnen – neben Natalia war das deren Teamkollegin Brooke Raboutou – unter Druck.
Natalia aber blieb cool, sie brauchte zwar für den zweiten Boulder zwei Versuche, flashte dann aber Problem Nummer drei und vier souverän und gewann verdient Gold.
Asia was pretty hard for me, so just feeling physically better was already a huge help for me and my mental game“, sagte Natalia bei der Siegerehrung. „It’s cool to be home, I think this is the best crowd from any World Cup I have ever been to.
Oriane holte sich mit ihren zwei Tops und vier Zonen ihre zweite Silbermedaille in diesem Jahr, sie wurde schon beim Weltcup in Seoul Zweite. Die 22-jährige Brooke wurde Dritte, die Amerikanerin hat in diesem Jahr bislang einen richtig guten Lauf: es ist bereits ihre dritte Medaille. In Hachijoji holte sie sich ihr erstes Weltcup-Gold, in Seoul gewann sie Bronze.
Vom Team Germany schaffte Roxana Wienand den Sprung ins Halbfinale, sie belegte letztendlich den 11. Platz, beste Österreicherin war Johanna Färber auf Platz 16.
Herren:
Die Finalrunde war extrem spannend: die beiden Japaner Tomoa Narasaki und Sorato Anraku lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide konnten alle vier Boulder in dieser Runde toppen, Tomoa dann letztendlich aber mit deutlich weniger Versuchen. Er flashte gleich einmal den ersten, für Boulder Nummer zwei und drei brauchte er dann jeweils zwei Versuche, und beendete seinen Wettkampf schließlich erneut mit einem Flash. Er brauchte sechs Versuche für seine vier Tops, bei Sorato, der in Salt Lake City sein erstes Weltcup-Finale kletterte, waren es mit 12 doppelt so viele. Der erst 16-Jährige zeigte eine beeindruckende Vorstellung, er war im Halbfinale der einzige Starter, der alle vier Probleme toppen konnte. Tomoa lag nach dieser Runde mit „nur“ zwei Tops noch auf Platz 2 – war im Finale dann aber doch der souveränere Starter.
I am very satisfied with my first gold medal coming in Salt Lake City, and I would like to thank the audience for the amazing support,
sagte Tomoa bei der Siegerehrung.
Sorato holte sich in Salt Lake City mit Silber seine erste Weltcup-Medaille – wenn er so weitermacht, wird es aber sicher nicht die einzige des Youngsters bleiben. Auch für den Bronze-Gewinner, den Briten Toby Roberts, war es die erste Finalteilnehmer bei einem Weltcup. Er konnte den ersten Boulder, eine Platte, nicht toppen. In den drei anderen gelang es den 18-Jährigen dann aber – was mit Platz 3 belohnt wurde. Auch für Toby war es die erste Medaille bei einem Boulder-Weltcup, im Jahr zuvor hatte er beim Weltcup in Edinburgh beim Lead aber auch schon einmal Bronze gewonnen.
Bester deutscher Teilnehmer war Yannick Nagel auf Platz 33, bester Österreicher Jan-Luca Posch, er belegte Platz 19.
Ergebnisse des IFSC Boulderweltcup in Salt Lake City 2023
Herren:
1. TOMOA NARASAKI JPN
2. SORATO ANRAKU JPN
3. TOBY ROBERTS GBR
4. SEAN BAILEY USA
5. DAIKI SANO JPN
6. HANNES VAN DUYSEN BEL
7. NIMROD MARCUS ISR
8. ZACH GALLA USA
9. MICKAEL MAWEM FRA
10. JAN-LUCA POSCH AUT
11. COLIN DUFFY USA
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33. SIMON LORENZI BEL
33. YANNICK NAGEL GER
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42. JERNEJ KRUDER SLO
43. MAX KLEESATTEL GER
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45. ALBERTO GINÉS LÓPEZ ESP
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51. ELIAS ARRIAGADA KRÜGER GER
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61. SEAN MCCOLL CAN
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Damen:
1. NATALIA GROSSMAN USA
2. ORIANE BERTONE FRA
3. BROOKE RABOUTOU USA
4. ANASTASIA SANDERS USA
5. ZHILULUO CHN
6. FANNY GIBERT FRA
7. SELMAELHADJ MIMOUNE FRA
8. MADISON FISCHER CAN
9. MIHO NONAKA JPN
10. CAMILLA MORONI ITA
11. ROXANA WIENAND GER
…
15 .KYRA CONDIE USA
16. JOHANNA FÄRBER AUT
16. FUTABAITO JPN
….
31. AFRA HÖNIG GER
31. MOLLY THOMPSON-SMITH GBR
…
35. LEONIE LOCHNER GER
35. SOL SA KOR
…
37. ANNA LECHNER GER
…
43. JULIJA KRUDER SLO
43. SANDRA LETTNER AUT
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Speed:
Erneut war es die überragende Aleksandra Miroslaw die bei den Damen ihre Konkurrentinnen überrannte. Die Polin gewann ihr achtes Weltcup-Gold in Folge. Sie war schon nach der Quali die Führende, im Achtel-Finale lief sie dann gegen Franziska Ritter, die als Einzige vom Team Germany den Sprung ins Halbfinale schaffte. Im Finale reichten Aleksandra schließlich 6,43 Sekunden für den Sieg. Zweite wurde die Indonesierin Desak Made Rita Kusuma Dewi, die bereits in Jakarta Silber und in Seoul Bronze gewonnen hatte. Dritte wurde die Chinesin Lijuan Deng.
Bei den Herren war es wieder Veddriq Leonardo, der sich mit einer Zeit von 4,95 Sekunden im Finale den Sieg holte. Der 26-jährige Indonesier hatte bereits beim ersten Speed-Weltcup 2023 in Seoul Gold gewonnen. Silber holte sich der Chinese Wu Peng, er rutschte im unteren Teil zwar aus, fing sich dann aber wieder und beendete mit 6,99 Sekunden seinen Lauf. Der 20-Jährige hatte bereits 2022 beim Weltcup in Villars Platz 2 belegt. Dritter in Salt Lake City wurde der Indonesier Kiromal Katibin, der trotz einer Fußverletzung in der Quali weiter im Rennen blieb und das kleine Finale mit 4,98 Sekunden gegen den Lokalmatador Samuel Watson gewann.
Der Weltcup-Zirkus zieht weiter, nächste Station ist Prag. Dort geht es vom 2. bis 4. Juni mit dem vierten Boulder-Weltcup weiter.
Video-Link: https://youtu.be/xiRMfkM386c