„First day, first 9a“ Alex Megos in Hell (Norwegen)
Offensichtlich zieht es Alex Megos nicht ans Plastik, nach trainingsintensiven Jahren und dem kürzlichen Auftritt auf der weltgrößten Bühne des Sports: Olympia.
Hätten wir ehrlich gesagt auch nicht erwartet.
Stattdessen entflieht der starke Franke der mitteleuropäischen Hitze gen Norden.
Dort eröffnet er den ersten Klettertag seiner Reise auch gleich tiefenentspannt mit Purgatory (9a), einer von Adam Ondra im Sommer 2013 erstbegangenen, leicht überhängenden 15-Meter-Linie.
Wer am ersten Tag mit 9a einsteigt, der hat noch was im Tank. Auch klimatisch würde es durchaus Sinn machen, die drei Autostunden weiter nach Norden auf sich zu nehmen, um eine weitere, wesentlich populärere Route von Adam oder eventuell auch eine Erstbegehung von Jakob Schubert in Angriff zu nehmen.
Mit etwa 45 Meter Länge wäre Ondras Silence (9c) deutlich weniger Kurzstreckenklettern. Sie als „leicht überhängend“ zu bezeichnen wäre ein schlechter Witz, und in Sachen Erfolg auf der großen Bühne des Klettersports wäre Platz zwei hier noch zu haben.
Auch Adam gönnte sich vor seinen Begehungen in Flatanger gerne etwas Zeit im Gebiet Hell nahe der Stadt Trondheim.
Ebenso wie in B.I.G. (9c), die der Österreicher Jakob Schubert im September 2023 in einem live übertragenen Durchstieg befreit hatte.
Bisher gibt es weltweit vier Routen, für die der Grad 9c vorgeschlagen wurde. Alex eigene Erstbegehung „Bibliographie“ in Céüse wurde jedoch vom Italiener Stefano Ghisolfi und weiteren Wiederholern auf 9b+ abgewertet.
Weder Silence, noch B.I.G., noch die von Seb Bouin ebenfalls als 9c vorgeschlagene DNA in der Schlucht von Verdon wurden bis dato wiederholt und in ihrem Schwierigkeitsgrad bestätigt.
Ob seine Reise Alex tatsächlich nach Flatanger in die Riesengrotte führen wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Sollte er es tun, werden wir euch davon berichten.