Fabian Buhl klettert 8b+/E9-E10, Kleman Becan und Ramon Julian Puigblanque zocken 9as und Gui-Gui 8C in Bleau [Shortnews]

Fabian Buhl Prinzip Hoffnung Foto S.SchlumpfWas macht man als Boulderer, wenn man sich den Knöchel das zweite Mal in 6 Monaten gebrochen hat und nach der ganzen Gips und Schienenphase zwar wieder laufen darf, aber weitere drei ewiglange Wochen nicht auf den Boden abspringen soll? So viele Möglichkeiten gibt es da nicht…

  1. Motivation mit erhötem Alkohol- und Partykonsum in Schach halten
  2. Man greift zu Seil und Gurt um zumindest etwas am Fels machen zu können

Fabian Buhl erging es in den letzten 6 Monaten und somit auch in den drei Februarwochen genau so. Aber im Gegensatz zu unserer Redaktion, die ganz klar Party und Bier vorziehen würde, zog Fabi — ganz der Sportler — die zweite Möglichkeit vor und suchte sich ein neues Projekt. Dies fand er in Form von Prinzip Hoffnung von Beat Kammerlander (8b+/ E9-10). Für einen Boulderer, der seit einigen Jahren keine Route mehr kletterte, sind die 40 Meter wahrlich eine Herausforderung! Doch Fabi fand es interessant (lag wohl an der schlechten Absicherung) und wollte es unbedingt probieren. Umso überraschter war Fabi als er schon am zweiten Tag die 40 Meter Ausdauer in den Unterarmen hatte und die Tour im Toprope durchsteigen konnte. Jetzt musste hieß es, sämtliches Material zusammen zu leihen, Placements checken und den ersten Versuch wagen. Doch beim ersten Versuch, ist er schon vor lauter Angst, total platt vor der Schlüsselstelle gefallen. Jetzt vertraute er wenigstens dem Material. Nach einem Ruhetag war er zurück und konnte deutlich relaxter klettern, dies war schlussendlich auch der Schlüssel zum Erfolg und ihm gelang die 3. Wiederholung von dieser genialen Kammerlander Tour.

Fabi meint folgendes zu seiner Wiederholung…

Für mich war es die erste 8b+ Route und dies auch noch im Trad Stil, ich bin ziemlich happy und habe dabei sehr viel gelernt. Mein Dank geht vor allem an Beat für diese einzigartige Tour und Jacopo Larcher und Chri Bindhammer für die Unterstützung! Nun darf ich aber wieder auf den Boden abspringen, die Zeit wird aber zeigen, ob ich bisschen mehr mit Seil machen werde, denn es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht!

Falls ihr dies veröffentlicht, dann nennt bitte meine Sponsoren und Stefan Schlumpf als Fotograf.

KS.com: Solche Leistungen sollte unterstützt werden und damit dies auch weiter passiert, hier die Sponsoren von Fabi: La Sportiva und Climb ON!

http://vimeo.com/41650256

Jetzt mal Hand aufs Herz, wer von euch hat den Namen Ramón Julian Puigblanque auf dem Schirm, wenn es darum geht wer schon sau enorm viele 9a’s in der Tickliste stehen hat. Und mit sau viele, meinen wir mehr als 30!!!*

Ramon Julian - Foto TenayaSolch eine Hausnummer hat mehr als die übliche 9a Kletterszene Redaktions Aufmerksamkeit verdient und erst recht, wenn im Februar die Nummer 35 und 36 dazu gekommen sind.  Aber keine Angst, wir fangen erst ab seinem 18. Lebensjahr, denn davor hat er ned wirklich was gerissen. Aber dann ging es mal Steil bergauf!!! 2001 belegte er mit gerade mal 20Jahren, bei der Lead WM den sechsen Platz. Danach folgten am Plastik unzählige Podestplazierungen im Weltcup, zwei Weltcup Gesamtsiege und beim Rock Master stand er fünf mal ganz oben auf dem Treppal, was bis dato nur noch Altmeister François Legrand gelang.  Am Fels und somit beim richtigen klettern, ging es 2002 seiner Wiederholung von KinematiX 9a los. Ein Jahr später verlängerte er den Huber Klassiker La Rambla 8c+ und schlug dafür den Grad 9a+ vor. Allein diese Story wäre  n Artikel wert, würde jetzt aber die Shortnews sprengen. Währende Ramon seitdem fleissig 9a`s sammelt gelang ihm 2006  nebenbei auchgleich bei drei 8c’s ne saubere onsight Begehung.  Aber nun zu dem aktuelle Taten von Ramon, denn auch der Februar 2014 hatte es in sich.

Denn mit seiner Wiederholung von Power Inverter 9a+, die 2010 von keinem geringeren als Chris Sharma erstbegangen wurde, stand auch Nr. 35 Namentlich fest. Ein paar Tage später zockte er Fish Eye 8c/c+ im onsight. Und wenn`s läuft, dann läufts! Die Nr. 36 lies nicht lange auf sich warten und hört auf den Namen Bi Herri, Borroka Bat 9a, was unter anderem eine weitere Erstbegehung von Ramon ist.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=VolaZhy6Tow

big_project_klemen_004Wer von schon einmal in Misja Pec beim klettern war, kennt bestimmt die Grotte unterhalb des Klettergebietes. Als ich Ende der 90 mit der DAV Jugendgruppe das erste mal dort war, hiess es vom Gruppenleiter, „des is ois fui zschwar und da kimmt ma nur technisch nauf“. Wie sich die Zeiten ändern. Denn Kleman Becan nahm sich der Grotte an und versuchte das damals Menschen unmögliche.  Bevor ich aber zu der Erstbegehung komme, sollte man fairness halber auch sagen, das es Ende der 90er noch nicht so viele 9a’s gab und somit die Aussage seine Berechtigung hatte.  Aber zurück zu Kleman, wobei es da auch nicht wirklich viel zuschreiben gibt.  Denn er hat sein Projekt Erstbegangen, die Route hört auf den Namen Water world 9a und wenn es vorher ned so geregnet hätte, wäre die Grotte auch nicht so voll gelaufen. Aber so gab es wenigstens schöne Bilder und ihr wisst jetzt auch warum die Route so heisst.

Guillaume Glairon „Gui-Gui“ Mondet konnte am Sonntag Gui-Gui 8C nach unzähligenVersuchen dem schönen Wald von Fontaine Bleau  eine neues Highend Problem schenken. Der Boulder hört auf den Namen  La Toupie Carnivore 8C und ist die Sitzstartvariante von Gui-Gui s erst kürzlich erstbegangenen Boulder La Toupie carnivore 8B.

Weil wir ja heute schon a mal beim Fabi waren, möchten wir noch kurz erwähnen das Gabriele Moroni den Boulder Santoku 8B+ wiederholt hat. Was das mit dem Fabi zu tun hat? Er hat ihn vor nem knappen Jahr erstbegangen. Zudem müssen wir ja irgendwie nen Grund finden, warum wir ne 8B+ Wiederholung posten. ,o)

*) Und wenn wirklich einer den Namen auf der Liste hatte, der sollte  sich mal Gedanken machen, ob er/sie  ein/e   Schwierigkeitsfanatischer Kletternörd ist.

 

    Text: kletterszene.com Foto: Stefan Schlumpf ,Tenaya, Kleman Becan, Guillaume Glairon Mondet
  • Beitragsdatum 9. März 2014