
Erin McNeice und Yufei Pan gewinnen in der Schweiz
Es geht Schlag auf Schlag: Nach Prag zog der Weltcupzirkus weiter nach Bern – dort gings wieder mit Bouldern weiter. Die Britin Erin McNeice holte sich bei den Damen ihr erstes Gold bei einem Boulder-Weltcup. Bei den Herren war es der Chinese Yufei Pan, der in der Schweiz das erste Mal in seiner schon langen Karriere ganz oben auf dem Treppchen stand.
Damen

Erin McNeice startet in dieser Saison so richtig durch: Die 21-Jährige gewann beim Lead in Wujiang und Bali gleich mal Gold, beim Bouldern in Keqiao Bronze – und in Prag, wo wetterbedingt kein Finale stattfand, schrammte sie nur ganz knapp an einem Podestplatz vorbei und wurde Vierte. In Bern stand sie dann nach einem furiosen Finale nun wieder ganz oben auf dem Treppchen und gewann ihr erstes Gold beim Bouldern.
Das sehr anspruchsvoll geschraubte Halbfinale in dem dicht besetzten Starterfeld war absolut spannend, die Entscheidung über einen Einzug ins Finale extrem knapp. Nur Miho Nonaka (Japan) konnte sich in dieser Runde zwei Tops holen und platzierte sich auf Platz 1 (59,5 Punkte). Die Athletinnen von Platz 2 bis Platz 12 hatten dann alle nur ein Top und vier Zonen – die Versuche entschieden also über den Einzug ins Finale der besten Acht.
Erin McNeice platzierte sich nach Halbfinale mit 54,8 Punkten auf Platz 2, Zélia Avezou (54,7 Punkte) auf Platz 3. Zwei Athletinnen – Mao Nakamura und Melody Sekikawa (beide Japan) hatten beide 54,4 Punkte und landeten auf Platz 4, gleich drei Starterinnen – Annie Sanders (USA), Anon Matsufuji (Japan) und Oceania MacKenzie (Australien) hatten 54,3 Punkte (Platz 6).
Im Finale bot dann die Britin Erin McNeice eine fast makellose Perfomance und dominierte ihre starken Konkurrentinnen: Als einzige holte sie sich vier Tops, zwei davon im Flash (99,5 Punkte).
I feel so happy, elated, and quite shocked. I want to do all the European World Cups and there are quite a lot of them, I decided to skip the American competitions so that I could have a chance to train between the Asian and the European tours. It feels pretty good to win gold in both disciplines, it’s been a massive long-term goals for me and it’s good to tick it off,
sagte Erin nach dem Wettkampf im Gespräch mit der IFSC.
Die erst 17-jährige Annie Sanders, die sich in dieser Saison schon drei Medaillen geholt hat – Bronze beim Lead in Wujiang, Gold beim Bouldern in Keqiao und Bronze beim Bouldern in Salt Lake City -, gewann mit drei Tops und einer Zone (84,4 Punkte) Silber. Ganz knapp, mit nur 0,1 Punkten Vorsprung vor Miho Nonaka: Die 28-jährige, die in ihrer langen Karriere insgesamt schon 25 Mal auf dem Podest stand, hatte zwar auch drei Tops und eine Zone – allerdings in mehr Versuchen (84,3 Punkte).
Vom Climbing Team Germany war diesmal keine Dame im Halbfinale dabei, beste Teilnehmerin war erneut Afra Hönig auf Platz 31, beste Österreicherin war Lea Kempf (Platz 47).
Video-Link: https://youtu.be/I_Qvtl-LlIk?si=e_6dv5ISGLwt3CDA
Herren

Wimpernschlag-Finale bei den Herren: Mit gerade einmal 0,1 Punkten Vorsprung holte sich etwas unerwartet Yufei Pan vor dem Franzosen Mejdi Schalck den Sieg. Für den 24-jährigen Chinesen war es der bislang größte Erfolg in seiner schon langen Karriere, die Entscheidung im fesselnden Finale fiel erst im letzten Boulder. Vor Bern kletterte Yufei Pan zwar schon in einem Finale mit, auf dem Podest landete er aber noch nie – in der Schweiz stand er dann ganz oben.
It feels unreal. My mind was so empty, I didn’t know how to express myself. The last few years have been really tough for myself, I struggled so much and I thought I was not good enough. I started to change my mind and not put too much pressure on myself. At the beginning of the season it was not so good, but this time I just wanted to enjoy myself
sagte Yufei nach seinem Sieg.
Im Halbfinale dominierte noch Dohyun Lee ganz deutlich die Konkurrenz. Der Südkoreaner toppte als einziger alle vier Boulder, drei davon flashte er sogar (99,8 Punkte). Sorato Anraku (Japan) lag nach dieser Runde mit zwei Tops und zwei Zonen (69,4 Punkte) auf Platz 2. Yufei Pan mit einem Top und drei Zonen (44,3 Punkte) auf Platz 6, der Gewinner von Prag, Mejdi Schalck (Frankreich), mit einem Top und einer Zone gemeinsam mit Colin Duffy (USA) – beide hatten 34,2 Punkte – gemeinsam auf Platz 7.
Im Finale dann wurden die Karten neu gemischt. Mejdi Schalck übernahm in dieser Runde zunächst die Führung, nach den ersten drei Bouldern lag er noch auf Platz 1.
Im vierten Boulder dann holte er sich „nur“ die Zone – und musste sich ansehen, wie der nach ihm startende Yufei Pan den vierten Boulder toppte, und ihn von der Spitzenposition verdrängte.
Sorato Anraku gewann Bronze, auch er hatte drei Tops und eine Zone, brauchte dafür aber mehr Versuche (83,7 Punkte). Insgesamt fünf Medaillen sammelte er in dieser Saison bereits beim Bouldern: Dreimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze. Für Dohyun Lee, der im Halbfinale noch eine fast makellose Performance gezeigt hatte, liefs im Finale dann nicht mehr so optimal: mit einem Top und drei Zonen (54,5 Punkte) landete er auf Platz 4.

Als bester Starter vom Climbing Team Germany belegte Thorben Perry Bloem Platz 12, wie bereits beim Weltcup in Keqiao. Auch Lasse von Freier schaffte wie in Curitiba den Sprung ins Halbfinale und belegte Platz 19. Yannick Flohé, der sich in dieser Saison auf Lead konzentrieren will, war in Bern beim Bouldern bei seinem ersten und einzigen Boulder-Weltcup 2025 am Start. Auch der 25-Jährige kletterte er im Halbfinale mit, dort belegte er Platz 24. Bester Österreicher war Jan-Luca Posch (Platz 18).
Ende Juni geht’s dann in Innsbruck weiter, dort findet nicht nur der letzte Boulder-Weltcup der Saison 2025 statt, sondern auch der der dritte Weltcup Lead.






Ergebnisse des IFSC Boulder Weltcup in Bern 2025
Herren
1 Yufei PAN • CHN
2 Mejdi SCHALCK • FRA
3 Sorato ANRAKU • JPN
4 Dohyun LEE • KOR
5 Hannes VAN DUYSEN • BEL
6 Paul JENFT • FRA
7 Colin DUFFY • USA
8 Dayan AKHTAR • GBR
9 Sohta AMAGASA • JPN
10 Oren PRIHED • ISR
11 Guillermo PEINADO FRANGANILLO • ESP
12 Thorben Perry BLOEM • GER
12 Tomoa NARASAKI • JPN
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18 Jan-luca POSCH • AUT
19 Lasse VON FREIER • GER
20 Levin STRAUBHAAR • SUI
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23 Julian WIMMER • AUT
24 Yannick FLOHÉ • GER
25 Nicolas COLLIN • BEL
25 Andreas HOFHERR • AUT
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39 Lucas TRANDAFIR • GER
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61 Raffael GRUBER • AUT
61 Tim WÜRTHNER • GER
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65 Romain SABATIER • SUI
67 Sascha LEHMANN • SUI
67 Lukas ZGRAGGEN • SUI
69 Julien CLÉMENCE • SUI
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83 Louis GUIGNARD • SUI
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Damen:
1 Erin MCNEICE • GBR
2 Annie SANDERS • USA
3 Miho NONAKA • JPN
4 Zélia AVEZOU • FRA
5 Mao NAKAMURA • JPN
6 Oceania MACKENZIE • AUS
6 Anon MATSUFUJI • JPN
8 Melody SEKIKAWA • JPN
9 Kyra CONDIE • USA
10 Oriane BERTONE • FRA
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31 Afra HÖNIG • GER
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33 Roxana WIENAND • GER
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43 Marilu SOMMER • SUI
45 Ema GALEOVA • CZE
45 Andrea KÜMIN • SUI
47 Alma BESTVATER • GER
47 Lea KEMPF • AUT
49 Francesca WALTHER • SUI
51 Florence GRÜNEWALD • GER
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59 Jil COUTURE • SUI
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61 Sandra LETTNER • AUT
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Video-Link: https://youtu.be/GFTPVR5hlso?si=9K-EMlYsbptkcbSO