Der Alpenverein verrät, worauf es beim Indoor-Klettern ankommt [ÖAV]

Rechtzeitig zum Start der Hallen-Saison hat der Oesterreichische Alpenverein (OeAV) seine Sicherheitstipps für den Einstieg ins Sportklettern aktualisiert und neu verpackt. Kletterstar Angela Eiter präsentiert die brandneuen „Kletterscheine“ am 18. November auf der Alpinmesse in Innsbruck.

Anfänger machen ihre ersten Kletter-Versuche immer seltener am Fels, die Kletterhalle liegt im Trend. Auch Fortgeschrittene nutzen die Plastikwände gerne als wettersicheres Trainingsgerät für die Wintersaison. Wie sehr sich das Ambiente „indoor“ von jenem „outdoor“ unterscheidet, sollte aber vor allem in Hinblick auf die Risikofaktoren nicht unterschätzt werden, betont der Alpenverein. Gemeinsam mit seinem Testimonial Angela „Angy“ Eiter, vierfache Weltmeisterin im Sportklettern, setzt sich der größte Bergsportverein Österreichs für Sicherheit und Eigenverantwortung beim Klettern ein.

Angy Eiter: „Kletterregeln des Alpenvereins zu Herzen nehmen

Vor allem in der Kletterhalle ist die Ablenkungsgefahr groß, da man sich auf viel engerem Raum bewegt. Da müssen Kletterer und Sicherer voll bei der Sache sein und sich auch auf ihren Partner verlassen können“, weist Angy Eiter auf einen wichtigen Faktor in der Halle hin und fügt hinzu: „Unglaublich, welche Sicherungsfehler da gemacht werden. Dabei ließen sich Unfälle mit einfachen Mitteln verhindern – und zwar, wenn man sich die Kletterregeln des Alpenvereins zu Herzen nimmt und sich das Sichern auch wirklich von den Profis beibringen lässt.“

„Faktor Mensch“ bei den meisten Unfällen ausschlaggebend

Markus Schwaiger, verantwortlich für den Bereich Sportklettern im Alpenverein, erklärt, was hinter dem Begriff der Kletterscheine steckt: „Kein anderes Segment im Bergsport hatte in den vergangenen Jahren einen größeren Zulauf zu verzeichnen als das Sportklettern. Dementsprechend früh – schon 1999 – hat der Alpenverein das Konzept der Kletterscheine entwickelt. Sie sollen zum Erlernen von Sicherheitsstandards im Klettersport motivieren. Unfälle beim Klettern gehen zumeist auf den ‚Faktor Mensch‘ zurück – und hier kann mit Ausbildung ein großer Beitrag zur Unfallprävention geleistet werden. Standardmaßnahmen wie die Beherrschung der seil- und sicherungstechnischen Grundlagen, der ‚Partnercheck‘, sowie die Alpenverein-Kletterregeln können Kletterer vor Fehlern und den daraus resultierenden Unfällen bewahren.

Facts zu den Kletterscheinen

Der Alpenverein bietet die drei Kletterscheine „Toprope“, Indoor“ und „Outdoor basic“ an, die eine solide technische Grundlage im jeweiligen Bereich vermitteln und inhaltlich aufeinander aufbauen.
Die Abschlussprüfung kann von qualifizierten und geprüften Ausbildern (Bergführern, Instruktoren, Übungsleitern oder Lehrern mit Zusatzausbildung) im Rahmen eines Kletterkurses abgenommen werden. Die Sektionen des Alpenvereins und die Alpenverein-Akademie bieten nicht nur spezielle Kurse für die Kletterscheine, sondern auch weiterführende Ausbildungen im Klettersport an.

Klettern mit Angy Eiter auf der Alpinmesse

Auf der Alpinmesse, der internationalen Bergsportmesse am Innsbrucker Messegelände, wird kommenden Sonntag (18.11.2012) zwischen 14 und 16 Uhr die Tiroler Spitzenkletterin und vierfache Weltmeisterin Angy Eiter zu Gast sein. Am Alpenvereinsstand (Halle A) haben die Besucher die Gelegenheit, mit ihr zu plaudern, sich Tipps und Anregungen rund ums Klettern zu holen und natürlich auch eine Autogrammkarte mit nach Hause zu nehmen. Fans sind herzlich willkommen, am Kletterturm gemeinsam mit Angy Höhenluft zu schnuppern.

Factbox: Kletterregeln des Alpenvereins

  1.  Partnercheck vor jedem Start
  2.  Volle Aufmerksamkeit beim Sichern
  3.  Sicherungsgerät richtig bedienen
  4.  Klare Kommunikation
  5.  Zwischensicherungen richtig einhängen
  6.  Toprope immer an zwei Karabinern
  7.  Sturzraum freihalten
  8.  Vorsicht beim Ablassen und Abseilen
  9.  Schütze Kopf und Körper
  10.  Sicher bouldern

Text: Markus Schwaiger ÖAV Foto:  Oesterreichischer Alpenverein

  • Beitragsdatum 15. November 2012