DAV Statement zu Pressemitteilung von KLEVER

In einer Pressemitteilung kritisiert der Kletterhallenverband KLEVER e. V. „Massive Subventionen für DAV Kletterzentren“ und spricht von „Steuergeldverschwendung im großen Stil“. Darüber hinaus erhebt KLEVER „Zweifel an der Gemeinnützigkeit neuer Kletterhallenprojekte des DAV“.

Thomas Urban, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Alpenvereins, äußert sich dazu wie folgt:

DAV-Kletteranlagen erfüllen gemeinwohlorientierte Aufgaben

Tatsächlich wird der Bau von Kletterhallen der DAV-Sektionen zum Teil mit öffentlichen Geldern gefördert. Diese Förderung ist aus einem gewichtigen Grund berechtigt: Alle DAV-Sektionen sind gemeinnützige Vereine – übrigens im Gegensatz zu ihren einzelnen Kletterhallenprojekten, die grundsätzlich nicht gemeinnützig sein können.

Die Sektionen übernehmen mit ihren künstlichen Kletteranlagen eine Vielzahl gemeinwohlorientierter Aufgaben:

Förderung des Breitensportes:
Insgesamt bieten die Sektionen in ihren Kletterhallen 37.000 Kurse, Gruppenstunden und Veranstaltungen an. Dieses sehr breite Angebot wird von 2800 ehrenamtlich tätigen und speziell für den Indoor-Bereich ausgebildeten Fachübungsleitern und Betreuern getragen.

Soziale Integration:
Die DAV-Sektionen bieten in ihren Kletterhallen insgesamt 3.600 Veranstaltungen für Familien an.

Gesundheitsförderung:
1000 Veranstaltungen in DAV-Kletteranlagen sind gesundheits- und fitnessorientiert.

Sicherheit:
Seit Jahrzehnten unterhält der DAV eine eigene Sicherheitsforschung, die sich in den letzten Jahren verstärkt mit Themen zum Indoor-Klettern auseinandersetzt. Aus diesen Forschungstätigkeiten heraus ist die Kampagne „Sicher klettern“ entstanden, die derzeit in drei deutschsprachigen Ländern und Südtirol läuft und zukünftig auch in Skandinavien präsent sein wird – übrigens nicht nur in DAV-Hallen, sondern auch in privaten Anlagen. Außerdem leiten Experten des DAV die europäische Normungskommission für künstliche Kletteranlagen. In diesem Gremium werden die sicherheitstechnischen Anforderungen und Prüfverfahren für Kletteranlagen und Klettergriffe erarbeitet.

Förderung von Klettern als Schulsport:
Mittlerweile ist Sportklettern in zwölf Bundesländern als Schulsport anerkannt. Dazu hat der DAV wesentlich beigetragen. Als Partner der Schulen wirkt der DAV bei der Lehrerfortbildung mit.

Förderung von Spitzensport:
Leistungsorientierte Kletterer finden in den DAV-Anlagen hervorragende Trainingsmöglichkeiten. DAV-Hallen müssen einen Teil ihrer Routen so gestalten, dass effektives Training möglich ist. Bundeskader- und Landeskader-Mitglieder haben in den Hallen des DAV freien Eintritt. Außerdem stellen DAV-Sektionen ihre Hallen kostenfrei für nationale Wettkämpfe zur Verfügung.

Alle diese Punkte zeigen: Entgegen der Behauptung des Kletterhallenverbandes KLEVER errichten und betreiben die DAV-Sektionen ihre Anlagen nicht in wirtschaftlicher Gewinnerzielungsabsicht.

Dafür spricht übrigens auch ein anderer Punkt: Über 90 Prozent aller Besucher in DAV-Hallen sind Vereinsmitglieder. Insofern sind die DAV-Kletterhallen in erster Linie Orte, an denen ein aktives, vielfältiges und wertvolles Vereinsleben stattfindet.

Text: Thomas Bucher (DAV)

  • Beitragsdatum 3. Dezember 2009