Daniel Woods begeht 8C+, Jakob Kronberger befreit Loskot-Projekt und Kinga Ociepka-Grzegulska klettert ihre erste 9a

Die Temperaturen fallen, aber es liegt noch nicht allzuviel Schnee. Das heißt hüben wie drüben: die Saison der Hardmover beginnt. In dem Fall in Colorado und die Jungs rund um Dave Graham, Paul Graham und Daniel Woods sind wieder fleissig zu Gange.

Daniel Woods bouldert seine dritte 8C+

Daniel Woods on Hypnotized Minds (8C+)Daniel Woods konnte dort auch sein Sitzstartproblem von Leviathan (8A) klettern. Der etwas sperrige Name zu der neuen Variante heißt The Creature from the Black Lagoon und könnte eine weitere 8C+ sein. Woods meinte der Sitzstart bis zum Stehstart hätte sich schon angefühlt wie 8C, anschließend, allerdings ohne wirklichen Ruhepunkt, noch ein „leichte“ 8A raus. Hört sich ja machbar an, knackig am Anfang, leicht am Ende, was will man mehr ;) Aber, wie das so ist, soooo einfach war’s dann doch nicht. Konnte Daniel relativ schnell alle Teile einzeln gut klettern, dauerte das Zusammenhängen doch relativ lange und er fiel immer aus den „leichten“ letzten drei Zügen raus. Das hat auch ordentlich an seinen Nerven gezehrt und er hat im Geist dieses Problem schon auf nächstes Jahr verschoben. Schlußendlich hat’s dann aber nach 15 Tagen doch noch geklappt.

Nach Hypnotized Minds und The Process war das seine dritte 8C+. Ersteres Problem hat eine relativ schnelle Wiederholung von Rustam Gelmanov zur letzen Worldcup-Saison nach Vail gesehen, bei der aber auch ein Griff ausbrach und Dave Graham konnte den ebenfalls kürzlich klettern, aber The Process blieb bisher unwiederholt. Mal schauen, was mit The Creature from the Black Lagoon passiert…

Noch einige Gedanken zu dem Klettergrad von Daniel Woods:

Dave Graham and I have talked a lot about the progression of grades and try to understand what would make something 16. We are left dumbfounded to realize that the same level in bouldering has maintained from Fred Nicole, Bernd Zangerl, and Klem Loskot a decade ago until now. We can either acknowledge what is a level up from the standard of 15 (based off of consensus over the years) or continue climbing V15 for another decade.

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Video-Link: https://vimeo.com/34683957

Matty Hong hat einen Lauf und klettert zwei 9a

matty-hong-scarpaAber nicht nur die Boulderer sind gerade in Colorado unterwegs. Matty Hong konnte an einem Wochenende die zwei schwersten Routen dort wiederholen. Am Samstag war Shadowboxing (9a/5.14d) in Rifle dran und am Sonntag dann Kryptonite (9a) in der Fortress of Solitude. Shadowboxing wurde von Nico Favresse in den 90ern eingebohrt und war sehr lange im Projekstatus. Jonathan Siegrist konnte die Route 2011 befreien, Jon Cardwell machte 2015 die zweite Begehung und der 39-jährige Mark Anderson holte sich die davon die dritte Begehung. Kryptonite hat mindestens eine genausolange Geschichte und wurde ’99 von Jon Cardwell eingebohrt und gilt, zumindest unter den Wiederholern, als eine der schönsten Routen in Nordamerika. Ein gelungenes Wochenende könnte man sagen. Der Vollständigkeit halber sei noch gesagt, dass er vor etwa drei Wochen Fat Camp als Zweiter wiederholen konnte. Somit hat Matty Hong jetzt die schwersten Routen in Rifle abgehakt (Bad Girls Club (5.14d), La Cucaracha (5.14c), Planet Garbage (5.14c), Planet X (5.14a), und eben Fat Camp und Shadowboxing). Mit der Motivation im Kreuz geht’s als nächstes wieder zurück zur Fortress, um dort Flex Luther (9a+/9b) von Tommy Caldwell zu probieren…

 

Jakob Kronberger befreit altes Klem Loskot Projekt

Jakob Kronberger Intermezzo XY_1© Lukas BinderAber auch hier in Europa ging einiges… Jakob Kronberger, der letztes Jahr Intermezzo XY gelöst (9a) kletterte, konnte die Erstbegehung von Die rechte Hand (9a) im Salzburger Land für sich verbuchen. Die mit etwa 10 harten Zügen an kleinen Leisten doch relativ kurze Route ist ein altes Projekt von keinem geringeren als Klem Loskot. Der Name allein ist schon ne Ansage!  Aber das wäre nicht alles. Die ursprüngliche Route ist länger und nach der 9a beginnt ein Boulder, der laut Jakob bei etwa 8B liegen dürfte. Allerdings gibt es keine Rastmöglichkeit und so könnte das ganze etwa bei 9b einchecken. Aber wenn sich jemand dazu berufen fühlt, meldet euch bei Jakob, er freut sich auf Mitstreiter…

Maja Vidmar kletterte ihre zweite 8c+

Maja Vidmar hat sich zwar anfang des Jahres vom Wettkampfzirkus verabschiedet, aber natürlich nicht vom Klettern. In Bohinjska Bela, nahe dem pittoresken Sädtchen Bled, in ihrem Heimat (Slowenien) konnte sie kürzlich die Route  Privid (8c+) wiederholen. Technische Leistenballerei vom feinsten, die 2007 von Klemen Becan erstebegangen wurde.

Kinga Ociepka-Grzegulska klettert ihre erste 9a

Und last but not least die eigentliche Top-Meldung. Am 27. September 2016 konnte Kinga Ociepka-Grzegulska als erste Polin den Grad 9a klettern. Sprawa Honoru (9a) wurde von Bogdan Rokosz 2008 in der Mamutowa Höhle in der nähe von Krakau erstbegangen. Ehrlicherweise müssen wir gestehen, dass wir absolut keine weiteren Infos über Kinga haben, aber wir lernen gerne dazu, schreibt uns in die Kommentare…

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Video-Link: https://vimeo.com/184659635

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Karl Gabl „Ich habe die Wolken von oben und unten gesehen“ Die Berge, das Wetter, mein Leben

bildschirmfoto-2016-10-10-um-16-33-33Die einen nennen ihn Schönwetterguru, die anderen ihren Sturmpropheten, und kaum einer geht an den höchsten Bergen der Welt ohne seinen Rat länger vors Zelt: Karl Gabl ist einer der renommiertesten Expeditions-Meteorologen, auf dessen Prognosen sich Extrembergsteiger wie Ines Papert, die „Huber Buam“, Simone Moro oder auch Gerlinde Kaltenbrunner weltweit verlassen.
Zum 70. Geburtstag im Dezember gratulieren wir ihm recht herzlich und wir freuen uns auf viele Geschichten zum Schmunzeln und Schaudern, kurzum: die Lebenserinnerungen des renommierten Meteorologen.

  • 40 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
  • Tyrolia-Verlag, 2016 –  ISBN 978-3-7022-3545-1 – für € 24,95
  • Auch als E-Book erhältlich:  – ISBN 978-3-7022-3566-6  – für € 20,99

„Still alive… – Drama am Mt. Kenya“ – Am Mittwoch ab 20:15 Uhr bei ServusTV

bergwelten-still-alive-_-2Reinhold Messners erste Regiearbeit „Still alive… – Drama am Mt. Kenya“ ist am Mittwoch (12. Oktober) ab 20:15 Uhr bei ServusTV zu sehen. Bergwelten präsentiert ein fesselndes Doku-Drama, bei dem die Tiroler Top-Alpinisten Hansjörg und Vitus Auer als Hauptdarsteller agieren.

5. September 1970 – Der junge Mediziner und Tiroler Bergsteiger Dr. Gert Judmaier stürzt beim Abstieg vom 5.199 Meter hohen Mount Kenya 30 Meter in die Tiefe und zieht sich einen offenen Unterschenkelbruch zu. Damals, 1970, ein Todesurteil…

Die erste und bisher einzige interkontinentale Bergrettungsaktion der Geschichte
Judmaiers Bergkamerad Dr. Oswald Ölz versucht trotz allem, vor Ort eine Rettungsaktion zu organisieren, die allerdings angesichts der damaligen Verhältnisse am zweithöchsten Berg Afrikas scheitert. Tiroler Bergretter eilen daraufhin sechs Tage nach dem Unfall von Innsbruck aus nach Kenia, um in der bisher einzigen interkontinentalen Bergrettungsaktion das scheinbar Unmögliche möglich zu machen.

 

Vielleicht interessiert euch was die Rostgurken/ Bolts auf Mallorca noch so aushalten…

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Video-Link: https://vimeo.com/184987684
    Text: Kletterszene Foto: Ks.com Archiv, Scarpa, Lukas Binder, Tyrolia-Verlag, ServusTV
  • Beitragsdatum 10. Oktober 2016