Bernd Zangerl und Jochen Perschmann räumen mit der Vergangeheit auf [Shortnews]

Man hört nicht oft etwas von Bernd Zangerl, aber wenn, dann kann man davon ausgehen, dass entweder die Polizei versucht seine Sponsorendose aufzuräumen oder er am Fels den ein oder anderen harten Boulder geklettert hat. Letzteres ist jetzt wieder passiert. Bernd war mal wieder in den Rocklands (Süd Afrika) wo er seit 2006 noch den ein oder anderen  Sacke hängen hatte. Interessant ist, dass die Linien seit seinem letzten Besuch noch nicht erstbegangen wurden, obwohl sich winters doch der ein oder andere 40er Oberarm in den Rocklands verläuft. Das erste seiner drei Altprojekte ist eine super Linie am Loskot Klassiker „Gliding through the waves like Dolphins„. Bernd konnte damals den Untergriffszug wegen mangelnder Fußtechnik im Oberarm nicht ziehen. Mit etwas Unterstützung vom Schutzengel (weil Highball) und akustischer der Backroundneger (Spotter) war dann „Sitting in a corner with depression“ nach ein paar Sessions erstbegangen.

In dem Sektor Roadcrew hing der der nächste Sack und die Umstände sprachen gegen ein schnelles Abhängen. Vortägig dicke Party, Leber arbeitet noch an dem Konsum von Vorabend und dann Bouldern? In diesem Zustand will jeder Schritt wohl überlegt sein. Um die partybedingt reduzierte Kraft für den richtigen Go aufzuheben, wurde aus Gründen der Kraftersparnis auf weitere Pads verzichtet. „The Honey Badger“ hatte dank dieses optimierten Krafteinsatzes, Bernd nichts mehr entgegen zu setzen. Da Bernd schon mit einem Cut anreiste und nur vier Wochen Zeit hatte, war es nicht ungeschickt, durch Hängenlassen des dritten Sacks sich zu einem Wiederkommen zu verpflichten.

Wenn die Felskaderjungs am Start sind, hagelt es meistens harte Wiederholungen und kuriosen Geschichten. Seit geraumer Zeit, sind auch Mädels bei den Ausfahrten dabei [Ks.com: Ein freundliches „Hallo“ an unseren Gleichstellungsbeauftragten] und die Jungs werden altersbedingt auch mit etwas mehr Vernunft ausgestattet, was aber der Kletterleistung nicht unbedingt schaden muss. Jochen Perschmann zum Beispiel war Ostern mit Kind und Kegel (Freundin) und ein paar Kumpels in den Gorges du Tarn nahe Millau in Süd-Frankreich, um seine hohe Motivation an einem alten Projekt auszulassen.


Es handelt sich um eine etwa 20 Meter lange, circa 40° steile Route mit überwiegend Ein – und Zweifingerlöchern, „Adieu Wolfgang,“ 8c. So der Plan, aber bereits kurz nach Karlsruhe, wollte Jochens schönes Auto nicht mehr weiter fahren und entschied sich mitten in der Nacht, auf einer zweispurigen Autobahn ohne Seitenstreifen, direkt nach einer Kurve stehen zu bleiben. Diagnose vom ADAC Fachmann, „Kurbelwellensensor defekt“. Dank der Plus-Mitgliedschaft, ging es dann mit einem Mietwagen weiter Richtung Projekt.


Vor Ort dann das nächste Hindernis: Die enormen Hitze Ende April, zwang Jochen, seine Versuche immer morgens zwischen 6 und 9 Uhr und nachmittags ab 17 Uhr zu setzen [Ks.com: 6:00 Uhr in der Früh?!?!? Dass kann nichts werden!!!] . Dazwischen versuchte er seine Haut zu schonen; also nix mit Baden. Der letzte Tag brach an und „Adieu Wolfgang,“ 8c war immer noch nicht geklettert.  Ich glaub jeder kennt diese beschissene Situation. Aber seht selbst wie der letzte Tag gelaufen ist.

http://www.youtube.com/watch?v=PvdgxG5ok7k

Ihr fragt euch jetzt bestimmt, warum wir den Jochen mit seinem nicht gekletterten Projekt in die Shortnews aufgenommen haben. Die Route ist ein Projekt aus dem Jahre 2006 und das passt halt gut zu den im selben Jahr aufgehängten Säcken von Bernd Zangerl.

Ach ja, und falls jemand aus der VW Marketingabteilung diesen Artikel lesen sollte, Jochen wäre nach der Reperatur durchaus bereit über Sponsoring mit ihnen zu reden.

  • Credits Text Kletterszene.com
  • Credits Fotos adidas Outdoor
  • Beitragsdatum 21. Juli 2011