Barbara Raudner, Adam Ondra, Chris Sharma und Co gewinnen mit harten Begehungen den Kampf gegen die Erdanziehung [Shortnews]

Tja was sollen wir sagen schreiben?  Überraschung!! Chris klettert seine tausendste 9a und Adam seine 943te! OK, etwas genauer und evtl. auch mit mehr Liebe geht es dann doch :)

Chris Sharma hat hart gearbeitet, um  nach dem langen und doch heißen spanischen Sommer wieder in alte Form zu kommen. Der Bub ist halt auch schon dreißig. Aber es  scheint, dass es ihm gelungen ist. Denn letztes Wochenende konnte er die Route  La Tierra Negra (9a/9a+) erstbegehen. Diese Linie hat Chris schon vor circa zwei Jahren eingebohrt, musst aber bis dato auf ihren First Ascent warten.  Ein paar Tage zuvor konnte Chris aber auch noch die von Dani Andrada erstbegangene Route  La nevera severa (8c+/9a)  wiederholen.  Wir werden wahrscheinlich wieder mehr von Herrn Sharmah hören. Denn wie in Spanien üblich, werden zu den Erstbegehungen noch Direkteinstiege und Links zu den Erstbegehungen und Querungen in die zweite Seillänge und und und dazu gepackt und dann gibt es ja auch noch das Projekt La dura dura, das er sich mit Adam teilt.

Dieser besagte Projektpartner von Chris geniesst gerade seine Freizeit und seine Mutter wird wohl heilfroh sein, dass der Sohneman endlich selbst Auto fahren kann. Anfang September war er in Norwegen und jetzt für gerade mal zwei Tage auf dem sizilianischen Kletterfestival in San Vito lo Capo.  Mithilfe von seinem Freund Berni gelang es Adam Ondra eine Linie in diesen beiden Tagen einzubohren und erstzubegehen.  Climb For Life (9a) heißt die Route und ist eine Homage an das sozialen Engagement bei den italienischen Kletterern.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=UpNgcwkphHU

Die gerade mal zwanzigjährige Schwedin Matilda Söderlund  taucht schon seit geraumer Zeit das ein oder andere Mal bei uns in den News auf. Wenn man sich aber mal ihre Tickliste bei 8a.nu anschaut, stellt man fest, dass die Gute schon ganz schön was drauf hat. Allein 2012 hat sie bis jetzt neun 8b, fünf 8b+ und zwei 8c Routen auf ihrem Konto stehen. Zudem hat sie schon bis 8b+ Routen geflasht. Also im großen und ganzen nicht schlecht (für’n Mädel – hrhr). Die Route Prime time to shine (8c) war ihr letzter Streich und zeigt nur wieder, dass die Leistungskurve bei ihr noch weit nach oben gehen wird.

In eigener Sache:

Also mal ehrlich, Frau Raudner, arbeiten sie auch mal? Langsam haben wir das gefühl, dass wohl bald der spanische Pass kommt. Was wir durchaus auch verstehen würden. Denn allein die Fußballkünste dieser Iberos sind schon ein großes Plus Punkt gegenüber ihrem offiziellen Heimatland. Und die Felsen sind da unten bekanntlich auch nicht so schlecht.

Die Felsen sind wahrscheinlich auch der Grund, warum Barbara Raudner mehr Zeit  in Rodellar und Co verbringt als im schönen Climax-Land. Ihr letzter Aufenenthalt in Spanien war mit der Wiederholung von Tripa de conejo (8b+) und Sur la Route de Madison (8b+)  nicht weniger erfolgreich wie die letzten dreißig (allein 2012). Sur la Route de Madison ist mit seinen  50 Meter doch schon eher ein Ausdauerhammer und startet nach ein paar einfacheren Zügen mit atlethischer Sinterkletterei und dem einen oder anderen Knieklemmer. Danach geht’s kleingriffig an Leisten, Slopern und Zwickern weiter, bevor man einen guten Raster erreicht, an dem man nochmals alle Kräfte mobilisieren muß, um die anschließende Querung an Löchern zu meistern. Als Finish erwartet einen dann noch eine — weil war eh noch nicht hart genug —  Boulderstelle an Leisten. Also überlegt Euch genau, ob ihr die 48 Meter klettern möcht um dann an den letzten Leisten abzufliegen.

Text: kletterszene.com  Foto: Ks.com Archiv, Marmot, Hannes Raudner-Hieber

 

  • Beitragsdatum 18. Oktober 2012