Alxandra Schweikart klettert Via Italia 8a / 7Sl, Dorothea Karalus und Audrey Sniezek punkten 8c und Kilian Fischhuber war in Australien [Shortnews]

2006 sah Alexandra Schweikart Bilder, wie Mauro „Bubo“ Bole  die Dächer der Route Via Italia (8a / 7 SL) klettert. Das Foto wurde mit dem Ausblick auf die Marmolada-Nordwand im Hintergrund abgerundet. Die Route gehört zu den alpinen Klassikern und kann auch in der „leichteren“ Orginalvariante (5/A2) geklettert werden. Da aber die Alex zu den doch eher stärkeren Frauen der Szene gehört, war es klar, dass die Route ohne technische Hilfsmittel geklettert wird. So hieß es Ende August: Freund und Kletterrzeug einpacken, Richtung Alpen aufbrechen und eine weitere 8a-Alpinroute wiederholen. Gerade einmal vier Tage ausbouldern, benötige Fr. Dr. Schweikart für die 280 Meter hohe Via Italia (8a).

Aber das war nicht die einzige Routen, die Alex bei ihrem aktuellen Alpentripp geklettert ist.

• Hasse-Brandler (8+, 550m) onsight,
• Pressknödel (9, 550m) rotpunkt an einem Tag,
• Piz Badile (Cassin-Route),
• Via Good bye 1999 (7b+, onsight)

 

Schwere Route über einen längeren Zeitraum zu projektieren kann man machen,muss es aber nicht. Fakt ist aber auch, dass das einen (in diesem Fall eine) nicht nur klettertechnisch weiterbringt. Denn neben neuen Bewegungen muss man auch mit Rückschlägen, fehlender Motivation und so weiter lernen klar zu kommen. Wir verstehen jeden, der dies nicht unbedingt bevorzugt. Und klar ist auch, dass es einen weiterbringt und so auch schwere Grade fallen. Dorothea Karalus hat sich in diesem Sommer, für das dranbleiben und neue-Bewegungen-lernen entschieden, was jetzt vom fränkischen Kalk kräftig belohnt wurde: Dorothea konnte die Route Headcrash (8c) wiederholen.

Aber auch  Audrey Sniezek hat gerade mit der Schwerkraft eine Mega-Deal am Laufen. Ende August konnte sie mit der Route Dr. Evil (8b+) in Little Si (irgendwo in Amerika) ihre schwerste Route klettern. Anscheinend hat ihr die Linie so gut gefallen, dass sie dann auch gleich noch die Verlängerung versuchte. Nach zwei Wochen konnte sie dann auch die punkten und hat somit als schwerste Route Extended Evil (8c)  in ihrer Tickliste stehen.

Man hört von Kilian Fischuber nicht viel, wenn man das Wettkampfgedöns weglässt, aber lasst’s euch sagen, der Bub hat’s drauf und faustdick hinter den Ohrwaschl’n. Ok, zugegeben, bei seinem letzten Felsausflug hat er zwar keine 9a wiederholt aber doch das ein oder andere nieder gerissen und sich vom Wettkampfstress erholt. Mit seiner Erstbegehung von Southern Delight (8c+) hat er auch gleich dem Kängeruh-Kontinent eine neue schwere Route geschenkt. Aber auch andere harte Linien wie Parallel Lines (8A+), On the Beach (8B) und Amma Gamma (8B) mussten sich seinem Fingerdruck stellen und haben verloren. Neben seinen Kletterschlappen hatte Kilian auch noch Chuck Fryberger und Anna Stöhr im Gepäck. Chuck war mächtig am Filmen und wir können uns auf seinen neuen Film The Network freuen.

Text: kletterszene.com