Alma Bestvater startet mit grandiosem Comeback in den Boulderbewerb und Hannah Meul steht im Lead EM Finale
München liegt den deutschen Kader Athlet*innen: 2015 wurde Juliane Wurm hier Weltmeisterin, 2017 holte sich Jan Hojer beim Boulderweltcup den Titel des Europameisters und Alex Megos wurde Vize-Europameister. Und auch bei den European Championships sieht es bisher richtig gut aus:
Boulder und Lead Qualifikation
In der Boulder Qualifikation der Damen warteten an den beiden voneinander getrennten Bühnen die Boulderprobleme auf ihre Begehungen. Die überwiegend flachen Wandbereiche mit ihre diffizilen Plattenbouldern, forderten den Athletinnen alles ab. Davon ließ sich Alma Bestvater bei ihrem grandioses Comeback allerdings nicht beeindruckend. Eine anhaltenden Serie von Verletzungen warf die Thüringerin seit 2020 zurück. Jetzt ist sie wieder da und zwar mit voller Wucht. Ohne einen einzigen Weltcup geklettert zu sein, zog sie als beste Deutsche mit zwei Tops und fünf Zonen auf Platz vier in ihrer Gruppe ins Halbfinale ein. Hannah Meul, die am vorigen Tag schon ihren Lead-Halbfinalseinzug feiern durfte, wurde ihrer Favoritinnenrolle gerecht. Auch heute lief es für die junge Rheinländerin nach Plan: Sie topte zwei Boulder und holte eine dritte Zone – mehr als genug für ihr Weiterkommen.
Lead ist die Domäne von Alexander Megos, gerade erst sicherte er sich Bronze beim Weltcup in Briançon (FRA). Mit entsprechendem Rückenwind ging der Franke an die Griffe. In der ersten von zwei Qualifikationstouren kletterte er bis zu Zug 47+, eine Marke, die auch Superstar Adam Ondra nicht überbieten konnte. In der zweiten Route kletterte er bis zum Top-Griff und zog so verdient in die Runde der besten 26 ein. Ein schöns Geburtstagsgeschenk, dass sich der nun 29-Jährige an diesem Tag selbst machte. Teamkollege Yannick Flohé, der sich in diesem Jahr im Weltcup für alle Lead-Finals empfehlen konnte, kletterte in Route B als Erster bis zum Top. Lediglich zwei weiteren Athleten gelang dies:
Ondra und Megos. Alleine dieses Ergebnis hätte bereits für die Qualifikation gereicht, doch Flohé lieferte auch in Route A eine tolle Show und kletterte bis Zug 46+. Dies schafften neben im nur Jakob Schubert und Sascha Lehmann. Philipp Martin wiederum hatte Pech: Er lag nach dem Wettkampf auf Platz 27, und verpasste damit das Halbfinale um nur einen Rang.
Hannah Meul steht im Lead Finale
Es war eine harte Route, bei der keine der Athletinnen bis einschließlich Startplatz 22 auch nur in die Nähe des Tops kam. Auf Platz 14 ging Hannah an die Wand. Die bisherige Höchstmarke von 25 Griffen hatte die Ukrainerin Jenya Kazbekova aufgestellt. Hannah überkletterte diese Marke und setzte sich mit 27 auf Platz 1. Allerdings kamen noch 11 Athletinnen – Laura Rogora hatte sich zwar qualifiziert, konnte aber leider wegen einer Fingerverletzung nicht teilnehmen – hinter ihr und im Finale ist nur Platz für acht Startende. Meul selbst hatte zunächst nicht an die Finalteilnahme geglaubt, doch als Starterin um Starterin unter ihrer Marke fielen, rückte die letzte Runde immer näher. Und nach Alkesandra Totkova stand fest: Sie würde mindestens auf Platz 8 ins Finale starten!
Erst Manon Hily konnte Meuls Rekord einstellen und fiel bei Griff 35. Weltmeisterin Jessica Pilz bekam die Wertung 27+ und Mia Krampl 34+. Dann kam Janja Garnbret . Die Slowenin hatte bisher alles gewonnen, was es zu gewinnen gab, inklusive Olympia. Doch EM-Gold fehlt dem Ausnahmetalent bisher.
- 13.08.2022 ab 15.55 Uhr Lead Finale der Damen im ZDF Livestream
- 13.08.2022 ab 17.25 Uhr Finale Boulder Finale der Herren im ZDF Livestream
Am Sonntag, den 14. August ab 09:00 Uhr finden dann die letzten Halbfinals und Finals der Einzeldisziplinen Bouldern und Lead statt: Bei den Frauen müssen sich im Bouldern Alma Bestvater und Hannah Meul beweisen. Am selben Tag gehen dann auch die Herren in die Lead-Finals. Das Publikum darf sich auf ein Wiedersehen mit Alex Megos und Yannick Flohé freuen. Behaupten müssen sich die beiden gegen Alberto Ginéz Lópes, Adam Ondra, Stefano Ghisolfi oder auch Jakob Schubert .