Alex Megos in Norwegen (Part 2: Hell)

Ob es nun die endlosen Sonnenuntergänge, der nahrhafte Blaubeerreichtum, die Traum-Landschaft oder einfach nur die Urlaubs-Vibes in Gesellschaft von guten Freunden möglich gemacht haben: Es läuft verdammt gut für Alex in Norwegen! So richtig sattgeklettert hat er sich trotz einer, an diesem Punkt seiner Norwegen-Reise bereits bemerkenswert umfangreichen Tickliste offenbar noch nicht. Ein kurzer Zwischenstopp im wahrscheinlich einzigen Kalk-Klettergebiet Skandinaviens, genannt „Hell“, war noch drin.

Auch Adam Ondra hat schon reichlich Zeit in dem Gebiet verbracht, das hauptsächlich Sportkletterrouten, aber auch Boulder bietet. Hallo 9a ist eine seiner Erstbegehungen. Als er die Route am 17. September 2017 befreit vermerkt Adam:

Die Hölle ist Projekt-frei!!!

Adam via 8a.nu

Dass sich das Gebiet besonders gut für Wortspiele eignet, entgeht auch Alex nicht. Ebensowenig, wie er sich die entsprechende Kletterei entgehen lässt.

Ein schöner Trip nach Vingsand, Norwegen, endete mit einem schnellen Stopp in der Hölle.
„Hallo“ 9a fiel an einem ziemlich verregneten Tag in der Hölle.

Alex via Instagram

Die Sportkletten-Linie startet auf einem Block, der relativ ungünstig im Sturzgebiet liegt. Wenn es während einiger riskanter Züge vor dem zweiten Haken schiefgehen sollte, wäre minimum eine Fußverletzung drin. Sehr nachvollziehbar also Alex Entscheidung, dieses Risiko als Wettkampf-Athlet mitten in der Saison zu umgehen, indem er die ersten beiden Exen vorklippt. 
Ob das wiederum etwas am Schwierigkeitsgrad der Route ändert, darüber wird auf Instagram erwartungsgemäß heiß diskutiert.

In Sachen Seilkletterei konnte Alex darüber außerdem eine Begehung der 1994 von Alv Borge erstbegangenen Linie Hells Angel (8a+) für sich verbuchen. Die Route hat laut 8a.nu seit dem Jahr 2000 mehr als 30 Wiederholungen gesehen, unter anderem von Stefano Ghisolfi, Moritz Welt, Magnus Midtbo und Adam Ondra und scheint laut der dortigen Kommentare hauptsächlich für ihre rutschigen Tritte bekannt zu sein.

Daneben gelangen Alex außerdem zwei Boulder. Der erste und härteste des Gebiets klingt kürzer als er tatsächlich ist, denn Mini 8B will es mit mehr als 10 Zügen an überwiegend offenen Leisten, auf denen selten mehr als drei Finger Platz finden ordentlich wissen.

Das Ganze dann noch in einem 45 Grad Überhang in dem Körperspannung und präzise Beinarbeit das A und O sind: Geschenkt gibt’s hier nichts.

Aus einem Sitzstart zieht man mit links in eine Seitleiste, dann geht es über kleine Griffe unter einer markanten Wulst mit Rechts kreuzend nach Links weiter, zu kleinen offenen 3-Finder-Auflegern. Ein auf Handhöhe rechts platzierter Hook liefert die Basis für weitere Züge an filigranen Griffchen, die schließlich zum Top führen.

Der etwas weniger steile Boulder Body Says Yes (8A+), dessen Crux ein weiter Zug aus einer engen Untergriffposition mit Links und einer Leiste für die rechte Hand ist, schließt Alex Tickliste „der Hölle“.

Alex‘ Hell-Tickliste:

  • Hello (9a) (quickdraws preclipped)
  • Mini (8B)
  • Body Says Yes (8A+)
  • Hells Angels (8a+)

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=HvFucTwu-48

  • Credits Text Hanna Rexer f. kletterszene.com
  • Credits Fotos KS.com Archiv / Patagonia
  • Beitragsdatum 31. August 2023