Adam Ondra klettert Lexicon E11 (8b+ R) im ersten Versuch
Es gibt für Adam Ondra immer irgendwelche Grenzen des Möglichen zu sprengen. Wenn er gerade mal nicht die Skala der französischen Schwierigkeitsgrade erweitert, dann flasht er eben eine E11 in
Großbritannien. Mit dabei: Erstbegeher Neil Gresham.
Um die E-Skala in Gänze zu durchdringen, braucht es mehr als nur einen Absatz hier. Einen vielversprechenden Versuch haben Pete Whittaker und Tom Randall per Video unternommen. Kurz gesagt, handelt es sich beim Grad E11 um eine technisch und physisch extrem fordernde und sehr riskante Angelegenheit, bei der die korrekte Platzierung der Cams und Keile darüber entscheidet, wie schwer verletzt oder gar lebendig man im Falle eines Sturzes aus der Nummer herauskommt. Selbst dann kann der ein oder andere Runout bisweilen noch zum Grounder führen.
Im Falle von Lexicon E11 (8b+ R) würde das bedeuten, dass man in der 7C-Boulder-Crux kurz vor dem Top einen 25-Meter-Sturz hinlegen würde.
Ein Onsight-Versuch wäre also eher lebensmüde, Adam Ondra ging seinen Flashversuch planvoll an und informierte sich so umfassend wie nur möglich über die überlebensnotwendigen Faktoren, wobei er dennoch vor seiner Begehung bewusst einige Griffe nicht näher anschaute:
Ich habe mir alle im Internet verfügbaren Videos angesehen, mich aber hauptsächlich auf die Aufnahmen von Neil Gresham konzentriert. Neil seilte die Route zuerst ab, säuberte sie und markierte sie für mich. Dann seilte ich mich vom Gipfel etwa 8 Meter rechts von Lexicon entlang der Route Astra ab und sah zu, wie Neil mir erklärte, wie man die Ausrüstung platziert und die Züge in der oberen Headwall von Lexicon klettert. Dann kletterte ich zurück zum obersten Felsvorsprung und wärmte mich auf dem Fingerboard auf. Craig Matheson ließ mich zur Crux von Sixpence E6 hinunter, wobei ich nach rechts schaute und den Blick auf die Griffe von Lexicon ignorierte.