Dave Graham bouldert 8C, Ashima Shiraishi 8B+ und die Pou Brüder klettern Marajada Fuerza 6 frei

Ashima Shiraishi war mit der Matte unterwegs und konnte ihre zweite 8C bouldern, nämlich Sleepy Rave (V15). Ein zehn Meter langes Dach, das man durchaus als Laktat-Monster bezeichnen kann. Es ist nämlich eine Variante von Wheel of Life auf etwa Dreiviertel der Länge. Erstbegangen wurde Sleepy Rave von Dai Koyamada, der auch schon Ashimas erste 8C erstbegangen hat: Horizon. Und wenn jetzt jemand schreit „das ist ja schon ewig her!“, dann antworten wir: „Das kann schon sein, aber für uns ist es neu, weil wir im Urlaub waren^^… “ Und nichts desto Trotz eine verdammt beeindruckende Leistung!

Und weil wir gerade bei Begehungen sind, die schon a Zeit’l her sind. Vor gut einem Monat konnte auch Dave Graham endlich sein globales Ewigkeits-Nemesis-Projekt bezwingen. Jetzt gibt es dazu das Video. Das gute Stück, nämlich Monkey Wedding (8C), wurde von Fred Nicole erstbegangen und hat noch nicht allzu viele Wiederholer, und darunter Adam Ondra und Paul Robinson, die alle überdurchschnittlich lange dafür gebraucht haben. Und auch Dave Graham war von den scharfen Griffen nicht gefeit und mußte sogar gleich zweimal anreisen und zweifelte schon an sich, bis er endlich den Topgriff in der Hand hielt.

Iker und Eneko Pou schafften es zusammen mit ihrer Kollegin Neus Colom als Erste, die Route „Marajada Fuerza 6“ an der Westwand des spanischen Naranjo de Bulnes frei und ohne Einsatz von unnatürlichen Hilfsmitteln zu klettern. Das Trio verbrachte einen sehr intensiven Sommer am Fuße des bekanntesten Berges in der spanischen Region Asturien. Für die Route „Marejada Fuerza 6“, die sich an der Westwand des Naranjo de Bulnes in einer Höhe von 500 Metern befindet, benötigten sie insgesamt zwölf Stunden.tnf_ciavaldini_ontop

Technisch geklettert wurde die Route 1985 erstmals von José Manuel la Fuente und Manolo González. Ganze 31 Jahre später konnte nun die Route erstmals im Freiklettern bezwungen werden.

Obwohl alle drei Kletterer auf Routen weltweit sehr erfahren sind, war es diesmal keine leichte Aufgabe. Einige Faktoren machten den Aufstieg zur physischen, aber auch zur psychischen Herausforderung. Die stets vorhandene Gefahr des Abstürzens an ausgesetzten Stellen, zurückzuführen auf eine beschränkte Anzahl von Sicherungspunkten, war ein ständiger Begleiter. Außerdem kamen einige schwierige Passagen hinzu, die im technischen Klettern als A4 beziehungsweise A3 und im Freiklettern mit 8a+ eingestuft werden. Die schwierigsten und herausforderndsten Abschnitte waren:

  • 2. Abschnitt: 7c frei mit lockerem Gestein und nur einem fixen Sicherungspunkt
  • 3. Abschnitt: 8a+ frei oder A3 technisch, nur zwei Sicherungspunkte
  • 5. Abschnitt: Die wohl gefährlichste Passage mit Schwierigkeiten 7b+ frei oder A4 technisch und nur zwei Sicherungspunkten. Ein Absturz nahe dem Sicherungspunkt wäre fatal, da man direkt auf einen großen Felsvorsprung prallen würde. Die Pou-Brüder sind daher der Meinung, dass hier der Schwierigkeitsgrad sogar höher eingestuft werden könnte.
  • 6. Abschnitt: 7c frei oder A3 technisch mit drei Sicherungspunkten

tnf_ciavaldini_grandcapucin3Die Marejada Fuerza 6 (A4/500 Meter technisch oder jetzt 8a+/500 Meter frei) ist bereits die sechste Route, die von den Pou Brüdern am Naranja de Bulnes geklettert wurde. Zuvor kletterten sie im Jahr 1997 als Erste die „El Pilar del Cantábrico“ frei und an nur einem Tag (8a+/500 Meter, original A3), und 2003 ließen sie die Erstbesteigung der „Zunbeltz“ (8b+/500 Meter, original A4) folgen. Daraufhin gab es 2006 die Erstbesteigungen der “Quinto Imperio” (8b/500 Meter) und der „Lurgorri“ (8c+/500 Meter) im Freiklettern. Drei Jahre später erklommen sie als Erste die „Orbayu“ (8c+/500 Meter), welche zu diesem Zeitpunkt zu den berühmtesten und beliebtesten Routen zählte.

Zwar konnten die Pou-Brüder bereits weltweit spektakuläre Routen klettern, doch ihre Touren in diesem einzigartigen Kalkstein-Massiv bezeichnen sie stets als ihren persönlichen Höhepunkt – ein Berg, den sie mehr lieben als jeden anderen.

 

Klatsch, Tratsch und Stuff aus der Kletterszene

Kaum zu glauben dass in folgendem Video „nur“ ein Fauen Highline Weltrekord zu sehen ist. Uns würde alleine von der Höhe so der Arsch aufgrund eis gehen, dass wir über die länge gar nicht mehr nachdenken würden… und wenn doch wäre der Gedanke ganz sicher: Der Rekord kann uns mal!!

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Video-Link: https://youtu.be/-P5B0TCf6wc

 

Sicherungsbrillen-Brillen-AddOn (klar, oder?!)

Das Entwickler Team von Y&Y Vertical haben ihre Brillenkollektion um die Clip Up erweitert. bildschirmfoto-2016-09-09-um-09-56-39Der Clip Up richtet sich speziell an alle Brillenträger und passt auf fast alle handelsüblichen Brillen und Sonnenbrillen. Die Brille wird ab Oktober 2016 erhältlich sein.

Nennenswerte Neuerungen sind:

  • Die Weitwinkel-Prismen schaffen ein breiteres Sichtfeld auf den Kletterer und erhalten gleichzeitig das wichtige periphere Sehen.
  • Der Klappmechanismus ermöglicht die Positionen <on> und <off>, die je nach Sicherungsphase mit einer kleinen Handbewegung erreicht werden können.

Der neue Schneeberg (Sneznik) Boulderführer ist da

Bildschirmfoto 2016-07-05 um 10.48.37Der Schneeberg (Sneznik) baut seinen Ruf als bestes Sandsteinbouldergebiet Mitteleuropas aus. Zusätzlich zum 300-Seiten Boulderführer gibt es jetzt eine 60-seitige Ergänzung mit sage und schreibe 440 neuen Boulderproblemen an 101 neuen Blöcken!  Der neue Führer in stabiler Ringbindung beschreibt die 4 neuen Sektoren an der Ostseite des Schneebergs, unweit von Aussichtsturm und Imbiss. Es ist damit die perfekt Ergänzung zum bestehenden Schneeberg-Boulderführer.  Auch wer erstmalig am Schneeberg mal schnuppern möchte, ist mit dem Buch, dessen Seiten aus äußerst stabiler Kartonage gefertigt sind, gut beraten. Der kleine Preis von nur 8 € macht es leicht, sich erst einmal dieses Büchlein zu kaufen und nach der Schneebergvirusinfektion zu entscheiden, ob die neue Krankheit mit dem Kauf des Hauptführers für den Hauptteil des Gebietes heilbar ist.

Kletterführer aus dem Hause Panico

Die Wetterstein-Südseite ist natürlich das Spätsommer- und Herbstziel 9783956110368-alpinklettern-alpintopo-wetterstein-suedschlechthin. Bei der Neuauflage des Kletterführers Wetterstein-Süd haben die Jungs aus der Verlagsredaktion mal richtig geklotzt: Er ist der mit Abstand dickste Alpinführer der Panico-Geschichte. Neben den Schüsselkar-Classics werden auch die Gebiete rund um Ehrwald und in den Miemingern sowie die Klettergarten-Highlights der Region beschrieben. Ein Muss – sowohl für Alpin-Freaks als auch für Sportkletterer. Den Wetterstein-Süd Kletterführer gibt es hier…

Und auch die zweite Auflage des Kletterführers Ostbayern hat mächtig zugelegt: Auf 464 prall gefüllten Seiten werden sämtliche Klettermöglichkeiten zwischen Hof im Norden und Passau im Süden auf den neuesten Stand gebracht, wobei die Locals dort so manche neue Perle ertaucht haben, die nun erstmals vorgestellt wird. Wer der fränkischen Löchern mal überdrüssig ist, kann sich im Urgestein von Fichtelgebirge, Steinwald und Bayerischem Wald die Finger wund reiben. Das dicke Ding erscheint Anfang Oktober und kann bis zum 05.10.16 zum Subskriptionspreis von 34.80 Euro vorbestellt werden, danach kostet das Teil 39.80 Euro.

 

 

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Video-Link: https://youtu.be/CIlRDVRnQL0
    Text: Kletterszene
  • Beitragsdatum 15. September 2016