100 Tage durch Alaska [Florian Hill]

alaska-1Alaska ist der Inbegriff von Wildnis, unbändige Natur, dichte Urwälder und die grandiose Welt des ewigen Eis. Seit langer Zeit wird Alaska als die letzte Grenze betrachtet, mit einigen der abgelegensten und rauesten Gipfel dieser Erde. Jede Erschließung Alaskas ist bis heute ein harter Kampf gegen extreme Klimabedingungen geblieben und nur wer sich der übermächtigen Natur anpasst kann überleben.

>> In einer komplexen Gesamtheit treffen bei dieser Expedition Pioniergeist, sportlicher Ehrgeiz und Wissenschaft aufeinander und bilden somit einen starken philosophischen Kern. << Florian Hill

April bis Mai 2011 – JUNEAU EISFELD – ERSTBESTEIGUNG

Das Juneau Eisfeld, ein Gletschergebiet im Grenzland zwischen Alaska und Kanada ist eines der größten, nicht-polaren, alaska2Eisfelder dieser Erde. Eine weiße und eisige, von wildgezackten Gipfeln umrahmte Welt. Ein Ort voller Gegensätze, vor allem was das Wetter anbelangt, so weiß der Geodät und Gletscherforscher Ronny Wenzel zu berichten: „Die westliche Seite des Eisfelds ist geprägt vom feuchten Seeklima der Pazifikküste. Die tief eingeschnittenen Talgletscher wie der Gilkey Gletscher haben dagegen ein eigenes Mikroklima. Wetterumschwünge sind schwer hervorzusagen, da die Gipfel oftmals Wolken zurückhalten und diese sich dann schlagartig in Schnee, Regen und Sturm auflösen können“.


Exklusive Kooperation:

Bei den Recherchen über das Juneau Eisfeld wird Florian Hill durch den deutschen Geodät und Gletscherforscher Ronny Wenzel und den US-amerikanischen Forscher Scott Mc Gee unterstützt.

Der 26 Jährige deutsche und in Tirol beheimatete Extrembergsteiger Florian Hill und sein Seilpartner Markus Kirchgasser, (28) aus St. Johann im Pongau, haben sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Das Betreten von Terra Incognita (dt. unbekanntes Land) im Grenzbereich zwischen Kanada und Alaska und die Besteigung bisher unbekannter Gipfel.

Das Credo dabei: Alles aus eigener Muskelkraft (by fair means*).

Somit wird während der gesamten Expedition auf jegliche technische Hilfe und Transportmittel in dem fast 4000 qkm großen Gletschergebiet verzichtet. Das bedeutet im Umkehrschluss auch begrenzte Brennstoff- und Nahrungsmittelressourcen, welche die Expedition zeitlich limitieren werden. Beim Eintreten von Notsituationen kann nicht auf eine Infrastruktur zurückgegriffen werden. Jede Hilfe von außen, wenn überhaupt möglich, benötigt wesentlich mehr Zeit, um vor Ort einzutreffen.

>> Die Vision einer Traverse von einem Dutzend jungfräulicher Gipfel in dem knapp 4000 qkm großen Juneau Eisfeld, wird bis zum Schluss ein grenzwertiges Abenteuer darstellen. <<Florian Hill

Juni–Juli 2011-MT.MC KINLEY, 6.194 m-Expedition Südwand

Ein langer Wegin Richtung Norden führt das Expeditionsteam in die Alaska – Range.In diesem Gebiet befinden sich alle 5000 und 6000 Meter hohen Berge mount-mckinleyNordamerikas und hier treffen die beiden Extremalpinisten auf den höchsten Berg der nordamerikanischenKontinentalplatte, den Mt. Mc Kinley. Der Mount McKinley ist nicht nur der höchste Berg Nordamerikas, er ist auch der kältesteBerg der Welt. Über die Hälfte des Berges liegt unter einem dicken Eispanzer verborgen, und seine Schneefelder speisen zahllose Gletscherströme. Selbst im Sommer herrschen auf dem Mount McKinley frostige Temperaturen. Eisige Windböen können Geschwindigkeiten von bis zu 240 Stundenkilometer erreichen, im Winter fällt das Thermometer zuweilen bis auf unter – 70 Grad Celsius.
Für insgesamt 21 Tage wird auf den nord – östlichen Teil des Kahiltna Gletscher speziell gefriergetrocknete Nahrung transportiert. Nach ausreichender Akklimatisation über die „westbuttress“, wird ein zweites Basislager unterhalb der Südwand errichtet von wo aus die eigentliche Bergbesteigung über die Südwand stattfindet.

Expeditionsfotograf

  • In den letzten Tagen der Mt. Mc Kinley Besteigung wird der Reise – und Expeditionsfotograf Marcus Haid aus Innsbruck im Basislager eintreffen, um die gewaltigen Eindrücke der Alaska Range fotografisch festzuhalten.

*) by fair means:
Nur wer ohne Träger, Ausrüstungsdepots und technischen Hilfsmitteln, allein durch Muskelkraft ans Ziel kommt, hat die Herausforderung gemeistert.

Text: Florian Hill kletterszene.com Fotos: Doug Jones

  • Beitragsdatum 28. März 2011