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Anna Stöhr und Dmitri Sharafutdinov gewinnen den ersten Boulder Weltcup der Saison in Chongqing [Bericht, Ergebnisse]

Am vergangenen Wochenende traf sich der Großteil des Boulder-Weltcupzirkus zum Auftakt der Saison in der chinesischen Metropole Chongqing. Für die ÖAV und DAV Athleten hat sich die lange Reise durchaus gelohnt. Denn Anna Stöhr und Jakob Schubert konnte nahtlos an die Erfolge der Vorsaison anschließen und Moni Retschy zog das erste Mal in ihrer Karriere ins Finale eines Weltcups ein. Aber auch Jonas Baumann und Jule Wurm kamen unter die Top Ten und verpassten nur knapp den Einzug unter die besten sechs.

Nach einer rund dreimonatigen, intensiven Vorbereitungsphase© ÖWK-Wilhelm fiel für die ÖAV Stars Anna Stöhr, Katharina Sauerwein und Jakob Schubert der Startschuss für die Boulder- Weltcupsaison 2013. Wie auch schon letztes Jahr gingen die Plätze eins und zwei an die ÖWK-Athleten Anna Stöhr und Jakob Schubert – jedoch im Vergleich zum Vorjahr in umgekehrter Reihenfolge.

Anna Stöhr, die sich zum Ziel setzte, beim Saisonauftakt „ins Finale zu klettern„, konnte ihre eigenen Erwartungen gleich übertreffen. Nach einer starken Halbfinalrunde, in der Anna als einzige Athletin alle vier Boulder toppen konnte, schloss sie im Finale nahtlos an die Leistungen aus der Vorrunde an. Im Finale löste sie als einzige Athletin drei der vier Boulder und sicherte sich vor Momoka ODA und Alex Puccio den Tagessieg.© ÖWK-Wilhelm

„Mit einem Sieg in die Saison zu starten ist einfach genial. Das ist mir bisher noch nie gelungen und darum ist dieser Sieg etwas ganz Besonderes für mich. Die Gewissheit ganz vorne mitmischen zu können gibt mir viel Selbstvertrauen für die weitere Saison!“ freute sich Anna über den perfekten Saisonauftakt.

Ähnlich erfolgreich lief es für ihren Teamkollegen Jakob Schubert. Der Vorjahresdritte im Boulder-Gesamtweltcup und eigentlich der Österreichische Vorzeige Athlet im Lead, untermauerte mit Platz zwei in China seine Ambitionen auf eine Top-Platzierung im Gesamtweltcup 2013. Schubert musste sich im © ÖWK-WilhelmFinale lediglich dem Weltmeister Dmitrii Sharafutdinov (RUS) geschlagen geben. Platz drei sicherte sich der Japaner Tsukuri HORI.

Abgerundet wurde die starke Österreichische Teamleistung von Katharina Saurwein, die im Damenbewerb den starken achten Platz belegte.

„Stimmt die Form? Hat die Saisonverbereitung gepasst? Wie sind die Mitbewerber drauf? Alles Fragen, auf die der erste Bewerb der Saison wichtige Antworten gibt und die aus österreichischer Sicht nun zufriedenstellend beantwortet werden können.“ freut sich auch Teamcoach Heiko Wilhelm über das Abschneiden seiner Schützlinge.

Juliane Wurm (Wuppertal), Monika Retschy (München-Oberland), Jan Hojer (Frankfurt) und Jonas Baumann (Wuppertal) sollten für den DAV in China möglichst weit nach vorne klettern. Die Chancen dafür standen nicht schlecht, denn zum einen hatten die deutschen Boulderer den Winter über gut trainiert und zum anderen war das Starterfeld ob der exotischen Destination nicht ganz so stark besetzt wie üblich. So gelang auch allen Deutschen relativ deutlich der Einzug ins Halbfinale der besten Zwanzig; lediglich für Jonas Baumann war die Entscheidung knapp: Er © DAV Udo Neumannhatte bereits nach erfolgeich begangenem Quali-Boulder eins mit unerklärlichem Pump in den Armen zu kämpfen – ihm gelang danach kein weiterer Boulder mehr. Trotzdem erreichte der Wuppertaler noch als 18. das Halbfinale. Hier lief es dann wieder deutlich besser für Baumann, am Ende fehlte ihm als 8. nur ein weiterer Boulder für das Finale. Auch Jan Hojer © DAV Udo Neumannverpasste leider die Finalrunde: Nachdem er die Quali noch als viertbester Kletterer beenden konnte, hatte er im Halbfinale nicht seinen besten Lauf – Platz 13 am Ende für ihn.

Noch etwas besser als bei den DAV-Herren lief es bei den Frauen: Nachdem die Qualifikationsboulder deutlich zu © DAV Udo Neumannleicht gewesen waren, zogen die Routenbauer natürlich im Halbfinale erwartungsgemäß die Schwierigkeitsschraube an – davon profitierten auch die starken deutschen Damen: Monika Retschy konnte erstmals in ihrer Boulderkarriere als Sechste in ein Weltcupfinale einziehen, Juliane Wurm verpasste hauchdünn © DAV Udo Neumannals Siebte das Finale. Nur ein Versuch weniger an einem Boulder hätte auch für sie das Finale bedeutet. Im Finale war dann für Retschy leider nichts mehr zu holen – sie musste alle vier Boulder ohne Top wieder verlassen. Trotzdem zeigt ihre Platzierung, dass auch mit ihr für die Finals zu rechnen ist – ihre Formkurve war im Training © DAV Udo Neumannzuletzt steil nach oben gegangen.

Nach der ersten Standortbestimmung wissen die DAV-Boulderer also, dass das Wintertraining nicht ganz so schlecht gewesen sein kann – die nächste Gelegenheit, dies unter Beweis zu stellen und vielleicht noch ein paar weitere Kletterer in die Finals zu bekommen, bietet sich bereits in zwei Wochen

Ergebnisse Boulder Worldcup  Chongqing

Damen:

1 Stöhr Anna AUT
2 ODA Momoka JPN
3 Puccio Alex USA

4 Noguchi Akiyo JPN
5 Coxsey Shauna GBR
6 Retschy Monika GER
7 Wurm Juliane GER
8 Saurwein Katharina AUT
9 Kim Jain KOR

12 Markovic Mina SLO

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Männer:

1 Sharafutdinov Dmitrii RUS
2 Schubert Jakob AUT
3 Hori Tsukuru JPN

4 Gelmanov Rustam RUS
5 Caleyron Thomas FRA
6 Glairon Mondet Guillaume FRA
7 Kryukov Valeriy UKR
8 Baumann Jonas GER
9 Verhoeven Jorg NED
10 Kruder Jernej SLO

13 Hojer Jan GER

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Der nächste IFSC Boulderweltcup geht am 05./06.04.2013 in Millau (FRA) über die Bühne. Dort wird dann auch wieder Kilian Fischhuber, Lukas Ennemoser und Sabine Bacher am Start sein und den ÖAV Kader unterstützen.

Text:ÖWK Michael Schöpf, Christoph Gabrysch DAV / kletterszene.com Quelle: IFSC, ÖWK Michael Schöpf Foto: ÖWK Heiko Wilhelm, DAV Udo Neumann

  • Beitragsdatum 25. März 2013