So bereitet sich das deutsche Team für die IFSC Boulder WM in München vor

WM DAV Teaser München In drei Wochen beginnt die IFSC Weltmeisterschaft im Bouldern. Vom 21. bis 23. August treffen sich die besten Kletterinnen und Kletterer der Welt im Münchner Olympiastadion und kämpfen dort drei Tage lang um die Titel. Für das deutsche Team kommt die WM zum perfekten Zeitpunkt ins eigene Land: So gut wie in der diesjährigen, kürzlich zu Ende gegangenen Boulderweltcup-Saison lief es noch nie. Jan Hojer vom DAV Frankfurt am Main holte den Gesamtsieg, Juliane Wurm vom DAV Wuppertal kam auf den vierten Platz, Monika Retschy vom DAV München und Oberland kletterte auf Rang zwölf in der Gesamtwertung und Stefan Danker vom DAV Landshut holte Platz 20. Zur Weltmeisterschaft daheim wollen die deutschen Athletinnen und Athleten auf diesen sensationellen Erfolg natürlich noch eins drauflegen. Die richtige Vorbereitung in den letzten Wochen ist jetzt entscheidend.

Der endgültige Kader wird am 11. August nominiert

aufmacher-juliane-wurm-copyright-dav-vertical-axis-small_id53477Am morgigen Samstag treffen sich die deutschen Athletinnen und Athleten in der Boulderhalle „Studio Bloc“ in Pfungstadt bei Darmstadt. Dort werden sie die Wettkampfrunden der Weltmeisterschaft simulieren: Noch am Samstag gilt es, analog zur WM-Qualifikation, fünf Boulderprobleme zu knacken. Am Sonntag warten dann vier Halbfinal- und vier Finalboulder. „Die Jungs und Mädels sollen sich unter authentischen Bedingungen optimal auf die Weltmeisterschaft vorbereiten“, sagt Nationaltrainer Udo Neumann. Diesen Quasi-Wettkampf wird es ein Wochenende später an selber Stelle noch einmal geben. Am Montag, 11. August, wird Udo Neumann dann den endgültigen Kader nominieren. Fünf Damen und fünf Herren dürfen bei der WM starten, insgesamt fünfzehn Kandidatinnen und Kandidaten stehen bereit.

 

Optimales Training

Gesetzt sind die bereits genannten vier Athletinnen und Atheten und zusätzlich Thomas Tauporn, der in der Boulderweltcup-Gesamtwertung Platz 25 erreichen konnte. Für diese Fünf geht es in Pfungstadt darum, ihr klettertechnisches Können feinzujustieren. „Dabei spielen die Analysen der Videos, die in den Weltcups entstanden sind, eine entscheidende Rolle“, sagt Udo Neumann. „Mit den Videos lassen sich die individuellen Stärken und Schwächen optimal herausarbeiten.“ Die äußeren Rahmenbedingungen in Pfungstadt sind ideal: Für das deutsche Team steht ein großer Teilbereich der Boulderhalle exklusiv zur Verfügung. Ein weltcup-erprobtes Routenschrauberteam arbeitet bereits seit zwei Tagen vor Ort und gestaltet den Trainingswettkampf. Über die Erfolgsaussichten seiner Schützlinge äußert sich der Bundestrainer so: „Eine Heim-Weltmeisterschaft ist ein sehr großer Druck, den die Sportlerinnen und Sportler erst einmal aushalten müssen. Ich weiß, dass alle richtig gut drauf sind. Und ich wünsche ihnen, dass sie zeigen können, was in ihnen steckt!“
http://youtu.be/jf6Iv2nXXlY

Die gesetzten WM-Starterinnen und Starter

2012-portrait-kader-juliane-wurm-small_id53474Juliane Wurm *1990, DAV Wuppertal

Mit 17 Deutschen Meistertiteln und einem tollen vierten Platz im Boulderweltcup 2014 ist sie die erfolgreichste deutsche Wettkampfkletterin aller Zeiten. Diesen Winter hat Jule ihr Trainingspensum nochmals erhöht. Für sie gibt es in diesem Jahr nur ein Ziel: Weltmeisterin werden!

 

 

2012-portrait-kader-monika-retschy-small_id53475Moni Retschy *1993, DAV München & Oberland

Sie hat sich in den letzten Jahren an der Weltspitze etabliert. 2013 war ihr bisher bestes Jahr: Neben dem deutschen Meistertitel im Bouldern, gelang ihr auch ihr erster Weltcupfinaleinzug in Chongqing/China. Der Einzug ins WM-Finale in der eigenen Heimatstadt – vielleicht geht für Moni ja der Traum in Erfüllung? 

 

 

2012-portrait-kader-jan-hojer-small_id53473Jan Hojer *1992, DAV Frankfurt am Main

Er ist in der Form seines Lebens: Mit dem Gewinn des Boulderweltcups 2014 ist ihm ein sensationeller Erfolg und das beste Ergebnis eines deutschen Wettkampfkletterers überhaupt gelungen. Jan geht deshalb als ganz heißer Anwärter auf den Titel ins Rennen. Einen besseren Zeitpunkt für eine WM im eigenen Land kann es nicht geben!

 

stefan-danker-copyright-dav-marco-kost-small_id53478Stefan Danker *1988, DAV Landshut

Für den Landshuter ist die Weltmeisterschaft nicht nur besonders, weil sie daheim stattfindet, sondern auch, weil es sein letzter großer Wettkampf sein wird. Deshalb hat er sich noch einmal viel vorgenommen. Die Zeichen stehen schon einmal gut: Beim diesjährigen Weltcup in Vail/USA ist er mit dem achten Platz nur zwei Ränge am Finale vorbeigeschrammt.

 

thomas-tauporn-c-nico-altmaier-small_id53479Thomas Tauporn *1991, DAV Schwäbisch Gmünd

Er ist der Allrounder im deutschen Team. Zweimal holte er bereits den Vizeweltmeister-Titel in der Overall-Wertung. 2013 schaffte er es beim Saisonfinale des Boulderweltcups mit einer sensationellen Leistung auf den zweiten Podiumsplatz. Vielleicht gelingt ihm in diesem Jahr sogar auch noch ein Platz mehr –
immerhin war der Austragungsort damals wie jetzt München.

 

 

    Text: Thomas Bucher DAV Foto: DAV
  • Beitragsdatum 1. August 2014