Sandra Lettner und Jakob Schubert ziehen ins IFSC Boulder Weltcup-Finale in Meiringen ein

Sandra Lettner ist im heutigen Halbfinale beim Weltcup-Auftakt in Meiringen (SUI) eine faustdicke Überraschung gelungen. Die 16-jährige Weltcup-Debütantin aus Salzburg schaffte den Finaleinzug auf Zwischenrang 5. Ihr Teamkollege Jakob Schubert bestätigte einmal mehr, dass er auch im Bouldern zur Weltspitze gehört und zog souverän als Sieger des Halbfinales in die Endrunde ein. Jessica Pilz verpasste nach einer umstrittenen Jury-Entscheidung auf Platz 7 hauchdünn den Einzug ins Finale der besten 6 Damen. Die dritte Österreichische Halbfinalistin, Berit Schwaiger, boulderte auf den 16. Rang. Die Finalentscheidungen fallen heute ab 18 Uhr (Damen) bzw. ab 20 Uhr (Herren). Das KVÖ-Aufgebot überzeugte insgesamt mit einer starken Mannschaftsleistung.

Unweit der bekannten Eiger Nordwand, Schauplatz unzähliger Dramen der Klettergeschichte, geht an diesem Wochenende in Meiringen (SUI) der erste Boulder Weltcup der Saison über die Bühne. Für Österreichs Nationalteam ist der Weltcup-Auftakt der erste Gradmesser für die in 145 Tagen beginnende Heim-Weltmeisterschaft in Innsbruck (6. – 16. 9. 2018)

Aufwärtstrend bei Österreichs Herren erkennbar

Angeführt von Jakob Schubert, der sich als 9. seiner Qualifikationsgruppe souverän für das Halbfinale der besten 20. qualifizierte, bestätigte das junge Herrenteam den zuletzt spürbaren Aufwärtstrend. In einem hochklassigen Starterfeld zeigten Jan-Luca Posch und Georg Parma gute Leistungen: Beide schafften es, vier von fünf Quali-Bouldern zu klettern. Am Ende bedeutete das in einer extrem engen Runde Rang 37 für Posch und Rang 43 für Parma. Alfons Dornauer (54.), Florian Klingler (69.), Elias Weiler (75.) und Matthias Erber (98.) beendeten den Bewerb in der zweiten Hälfte des Rankings. Hochgehandelte Starter wie Keita Watabe (JPN), 3-fach Weltmeister Dmitrii Sharafutdinov und Sean McColl (CAN) schieden ebenfalls bereits in der Qualifikation aus.

Überzeugende Mannschaftsleistung der Damen

Bei den Damen sicherten sich mit Berit Schwaiger, Jessica Pilz und Weltcup-Debütantin Sandra Lettner gleich drei Österreicherinnen Halbfinaltickets. Johanna Färber wurde auf Platz 21 Opfer der neuen Boulder-Regel: Mit Saisonbeginn werden erreichte Zonen mehr gewichtet, als Versuche für Tops. Bei Anwendung der alten Regel wäre auch Färber im Halbfinale gewesen. Katharina Saurwein verpasste das Halbfinale ebenfalls sehr knapp auf Rang 23.
Die beiden weiteren Weltcup-Debütantinnen Laura Stöckler (43.) und Celina Schoibl (55.) sammelten wertvolle Erfahrung bevor auf beide wichtige Herausforderungen bei den internationalen Jugend-Bewerben warten. Karoline Sinnhuber und Franziska Sterrer beendeten den Bewerb auf den Plätzen 61 und 75.

Jakob Schubert und Sandra Lettner klettern ins Finale, Jessica Pilz haarscharf vorbei

Unabhängig vom Finalausgang darf sich der Kletterverband Österreich über einen vielversprechenden Saisonauftakt freuen. Berit Schwaiger kletterte im Halbfinale auf Rang 16. Sie scheiterte beim zweiten Damenboulder mehrfach knapp am Topgriff, der ihr einen Top-Ten Platz gesichert hätte. Jessica Pilz, Jakob Schubert und Sandra Lettner prägten das Halbfinale, nicht nur aus Österreichischer Sicht: Schubert dominierte das Geschehen und schaffte neben Weltmeister Tomoa Narasaki als Einziger drei von vier Bouldern. Die 16-jährige Salzburgerin Sandra Lettner zeigte bei ihrem Debüt keine Nerven. Sie sicherte sich ihr Finalticket mit zwei Tops und Platz 5. Den dritten Halbfinalboulder schaffte sie als einzige. Jessica Pilz hielt das dritte KVÖ-Final-Ticket bereits in ihren Händen, als sie am Topgriff des letzten Boulders spektakulär wegdrehte und auf die Matte sprang. Die Jury erkannte ihr daraufhin das Top nicht zu, wogegen Einspruch eingelegt wurde. Nach längeren Diskussion wurde diesem nicht stattgegeben. Somit blieb Pilz das Finale aufgrund eines einzigen Zonen-Versuchs verwehrt.

Finalentscheidungen ab 18 Uhr

 

    Text: Ben Lepesant, Kletterszene.com Foto: Heiko Wilhelm
  • Beitragsdatum 14. April 2018