Peter Würth gelingt Unendliche Geschichte Teil I, II und III [Avers]

Der 27. Juli war wohl ein Tag ohne Schwerkraft und wird wohl auch in die Annalen der Norddeutschen Klettergemeinde eingehen. Denn neben [intlink id=“2708″ type=“post“]David Firnenburg, der mit 14 Jahren King of the Bongo (11-) [/intlink]am Rottachberg klettern konnte, gelang Peter Würth die Erstbegehung von Unendliche Geschichte Teil I, II und III. Die beiden ersten Teile (Fb 8b+/8a+) wurden, nachdem Bernhard Zangerl es knapp verfehlte, von Chris Sharma erstbegangen und mit dem Schwierigkeitsgrad 8b+ bewertet.  Peter Würth, der im Monkee-Team klettert, konnte dem Klassiker noch einen dritten Teil dazufügen. Peter Würth ist der Meinung, dass alle drei Teile der Unendlichen Geschichte mit Bouldern nur noch wenig zu tun haben und schlägt somit die Routenbewertung 9a dafür vor.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=O5pH474DgJE

Peter erzählt von seiner Erstbegehung:

Eigentlich hat mir die Linie schon immer gut gefallen. Als ich 2007 den ersten Teil der Unendlichen Geschichte geklettert habe, habe ich natürlich gleich probiert noch in den zweiten Teil weiterzuklettern, was aber sofort an dem ersten schweren Zug scheiterte. Am nächsten Tag war schlechtes Wetter und es war nichts anderes trocken, also habe ich das erste Mal den Link probiert. Es lief auch gar nicht so schlecht immer einen Zug mehr vor den zweiten Teil zu hängen, so dass ich motiviert war den Link zu probieren. Das nächste Mal im Averstal war ich dann erst im Sommer 2008. Es lief irgendwie nicht besonders und ich war so platt, dass es keinen Sinn mehr machte die Kombi weiterzuprobieren. Also habe ich die eingebohrte Route, die vom Tophenkel der Kombi bis zur Kante des Blocks führt, ausgecheckt, da mir die Linie gefallen hat. Da die Route sich gut anfühlte und der Mantle sich nach ausgiebigem Putzen als machbar herausstellte, war mir klar, dass ich nicht am Abschlusshenkel des zweiten Teils runterspringen will, sondern weiterzuklettern um als Abschluss auf dem Block zu stehen. Ohne Seil war mir das ganze zu gefährlich, da der Block ziemlich hoch ist und zusätzlich das Absprungelände aus Steinstufen besteht. Die Lösung war, dass ich den Boulder mit Gurt probiert habe um mich, falls ich die Kombi schaffen sollte mit einem Schrauber in das Seil einzubinden, das ich in die erste Expresse der Tour gehängt hatte. Im Herbst war ich dann noch zweimal dort und es lief echt gut. Bei meinem besten Durchstiegsversuch klappten die schweren Züge des zweiten Teils und ich bin an der Sloperlippe drei Züge vor Schluss gefallen. Dann ging es aber erstmal 6 Wochen in die USA zum Bouldern. Anfang 2009 habe ich mich voll auf die Boulderweltcups konzentriert und hatte fast keine Zeit am Fels zu bouldern. Nach mehreren Versuchen die letzte Woche gelang mir am 27.07.09 im zweiten Versuch des Tages zum ersten Mal die Kombi der Unendlichen Geschichte und ich klippte mich vom Henkel ins Seil ein, kurz schütteln und weiter in den oberen Teil. Der lief gut und nach einem kurzen Fight am Mantle da ich doch recht platt war saß ich überglücklich auf dem Block. Von der Schwierigkeit her würde ich es als 9a Tour einschätzen; ich habe zwar noch nie eine ähnlich schwere Route probiert, würde es aber mit the Fly vergleichen, die als Boulder genau wie Unendliche Geschichte, ohne den Ausstieg, mit 8b+ bewertet ist und eine 9a Routenbewertung hat.

TEXT: kletterszene.com und Peter Würth auf www.monkeeclothing.com

  • Beitragsdatum 4. August 2009