Nina Caprez wiederholt Carnet d'Adresse (8b+/8 SL), Alexander Förschler befreit Hier Schneit's (11-) im Odenwald und Jan Hojer ist in den Rocklands nicht zu stoppen [Shortnews]

Als Ese gerade dabei war, den vorangegangenen Zirbeabend auf’m Messeparkplatz, quasi im Schlaf zu verarbeiten, war Nina Caprez schon wieder in den Bergen unterwegs. Das ist wohl dann auch der Große unterschied zwischen Leistungssportler und irgendwann-kennt-man-mich-egal-wodurch. Da ich nur Eses „Aufstieg“ mitbekommen habe, vermute ich, dass beide Leistungen  vom Grad der Schwierigkeit gleich zu stellen sind, aber kommen wir auf die Kletterleistung von Nina Caprez zurück. Wobei… vom Ese gibt’s auch schöne Anektoten von selbigen Tag zu erzählen. Egal! Nina Caprez verkniff sich die Outdoor-Party und fuhr mit Cedric Lachat zum Alpinkletttern nach Frankreich. Da die beiden schon ein Garant für schwere Wiederholungen sind, fehlte nur noch die passende Linie. Die wurd mit der Route Carnet d’Adresse 8b+ /8 Sl. gefunden. Die Route wurde von Philippe Mussato  2002 eingebohrt aber wurde erst im 2011 von Yann Ghesquier frei geklettert (Erstbegehung/Rotpunkt). Nachdem sich Ninas Freund und Seilpartner Cedric sich die zweite freie Begehung sichern konnte, lies sich Nina die dritte auch nicht mehr wegnehmen.

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Video-Link: http://vimeo.com/10343845

Nach 10 Tagen Arbeit konnte Alexander Förschler vor einigen Wochen ein altes Projekt von Steffen Remus, im Buntsandsteinbruch in Heubach (Odenwald) erstbegehen. Die geniale Linie hört auf den Namen Hier Schneit’s (11-) und befindet sich an einem 35 Meter hohen und 15 Meter breiten, leicht überhängenden Pfeiler aus rotem Sandstein.

Auf der BW Felskaderseite beschreibt Alexander die Route folgendermassen:

Den gegebenen Strukturen folgend geht es mit zwei zwingenden Quergängen serpentinenartig nach oben. Die Crux stellen acht fingerkräftige Züge an Leisten mit sehr schlechten Tritten im Bereich 10/10+, gefolgt von einem pressigen, drei Zug Boulder an Untergriffslopern (ca. fb7C) dar. Es folgen drei weitere, komplizierte Stellen (nochmal ca. 9+/10-), mit einem Knieklemerunterstützten, dynamischen Aufrichter und einem finalen Sprung von einer Dachlippe in die Ausstiegsplatte.
Zur Belohnung führen anschließend zehn gemütliche Meter im 6er/7er Bereich zum Topout auf’s Gipfelplateau, welches mit einer atemberaubenden Aussicht über die Baumwipfel ins Tal aufwartet!

Ks.com: Ach ja, alle Fanatiker können ihren Blutdruck wieder senken! Denn Steffen Remus hat die Linie / das Projekt frei gegeben.

Könnt ihr Euch noch an die gestrige News mit Jan Hojer erinnern? JA, wir geben zu, dass diese News ein paar Tage bei uns offline auf’m Server lagen und sie gestern schon vier Tage alt waren. Aber in diesen vier Tagen wurde die Tickliste von Jan Hojer fast doppelt so lang. Und genau aus diesem Grund gibt es jetzt schon wieder eine Schlagzeile von Jan. Aber noch kurz zur Überschrift, denn sie trifft nicht ganz zu. Jan ist doch zu stoppen gewesen. Bei seinem Flash-Versuch von The Power of One (8B) lagen die Matten nicht richtig und wenn er bei den letzten Zügen gefallen wäre… ihr wisst, wie das ausgehen kann. Und genau aus diesem Grund, brach er den Go ab, richtete die Pads nochmal hin und holte den Boulder im zweiten Go ab. –

Wie ist das eigentlich so? Kann man z.B.: bei der The Power of one 8B aktion noch von Versuchen reden? Denn in unseren Augen waren es ja keine Versuche, sondern eine 1A Begehungen, die nicht wegen mangelder Kletter-Fähigkeiten abgebrochen werden mussten.

Hier die neusten Boulder von Jan:

  • King of limbs 8B+
  • The Power of one 8B
  • Air Star 8B
  • Quintessential 8B
  • Mooiste Meisie 8B
  • Shosholoza 8A,8A+ FLASH
  • Royksopp 8A
  • Leap of faith 8A
  • Panama 8A
  • Splash of Red 7C+ FLASH
  • Pinotage sit 7C+ FLASH

Oh ja, auch diese Liste ist wieder beachtlich und lässt wohl jeden ambitionierten Kletterer vor Neid erblassen. Wir können aber noch eins drauf setzten! Denn Jan hat in den Rocklands  drei 7A, zwei 7A+, zwei 7B, zwei 7B+, sechs 7C, fünf 7C+, elf 8A, acht 8A+, fünf 8B und zwei 8B+ Boulder wiederholt. Zu ergänzung sagen wir noch, dass die meisten Boulder bis 7C+ geflash wurden. Wir sagen’s jetzt mal mit den Worten unserer geschätzten österreichen Kollegen: Oida Leck!

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=VvVIQcml48s

PS: Wir finden ja, dass ein Flash bei einem 8B-Problem eh schon eine Frechheit vor dem Herrn ist. Hat die Jugend gar keinen Anstand und Respekt mehr? Fred, Klem, Toni und wie sie alle heissen, haben sich doch nicht Tage, Wochen wenn nicht sogar Monate lang die Finger geschrottet und das Hirn zermartert, nur damit ihr Jungspunde da jetzt so einfach drüber spazieren könnt. Eure Finnesse kotzt mich an und lässt mich vor Neid erblassen!

Text: Kletterszene,com Foto: Alexander Förschler

  • Beitragsdatum 31. Juli 2012