Nalle Hukkataival begeht Lappnor Projekt – 9A?! Fred Nicole begeht neue 8B/C und auch sonst jede Menge 8Cs…

Bei Martin Mayer läufts

martin-mayer-8b-maltatalMartin Mayer war ein paar Tage im Maltatal unterwegs und konnte neben den Loskot Klassikern Unterland (8A) und Wrestling with an Alligator (8B) auch noch ein paar andere Perlen dort wiederholen.
Xeni Styler (7C+), Marmelade auf der Schulter (Var. Moser) (7C+/8A) und der Ausdauerhammer Full Clip (8B) hielten ebenfalls nicht lange stand und landeten ebenfalls auf der Tickliste. Quasi auf dem Heimweg nutzte er noch das gute Wetter im Frankenjura und sicherte sich eine Wiederholung der Thon Route Hasenmonster (10+/11-). Das könnte man schon fast als Lauf bezeichnen… Is jetzt ned sooo schlecht für ein langes Wochenende.

Ryuichi Murai klettert 8C in Mizugaki

Ryuichi Murai hat die vermutlich siebte Begehung von Tokio Murois Asagimadara (~8C) am Mizugaki in Japan gemacht. Alles in allem war das bisher Murais sechste 8C (davor waren es Orochi, Babel, Vanitas, Hydrangea und Spray of light) und für Asagimadara hat er insgesamt drei Tage benötigt. Der Erstbegeher hat im Gegensatz dazu etwa 100 Tage für das Projekt aufgebracht, wobei es auch ursprünglich mit „6-DAN“ bewertet war, was etwa 8C+ entspricht, aber nach den weiteren Wiederholern (Chon Jongwon, Sachi Amma, Adam Ondra, Toru Nakajima und Toshi Takeuchi) hat sich der Grad auf 8C eingependelt. Tokio Muroi hat übrigens bei der Erstbegehung keine Crashpads verwendet und wenn man sich mal das Foto von Sachi bei der Wiederholung ausschaut… Uiuiui, da simmer etwa bei der Hälfte von dem kompletten Ding…

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Video-Link: https://youtu.be/0xZbqQkGlPw

Grandmaster Fred Nicole erstbegeht 8B/C

Man fragt sich ja langsam, was los ist?! Low-Gravity-Days…?! Fred Nicole, godfather of bouldering, konnte Chakija (~8B/C) in den Rocklands erstbegehen. Chakija liegt direkt links von „Stalker“ und hat Fred zufolge ein paar seltsame Züge… Was das jetzt bei ihm heisst, können wir euch nicht genau sagen. Wäre er Franke, würden wir meinen, nehmt vorsichtshalber ’nen Klappspaten mit, um die Startgriffe freizuschaufeln. Ansonsten meinte er noch zu dem Grad, daß es wahrscheinlich mit niedrigeren Temperaturen besser hebt, aber die Zeit wird es zeigen.

Dave Graham knackt 8C Projekt

Aber auch die Gravitation beim guten Dave Graham scheint einen Knick gehabt zu haben, er konnte sein (deutlich länger ausgelegtes) Projekt im RMNP (Wild Basin) klettern. Topaz steht seit neuestem mit 8C und als Erstbegehung in Daves Tickliste. Und er selbst rief aus, dass dieser Boulder seine Messlatte für zukünftige Erstbegehungen sein wird.

„This boulder is somehow long-winded; it begins with some strange technical footwork and a tedious set up for a punchy frontal divisive move to a pinch, the gateway to the last precarious sequence of foot moves and hand shifts and mini bumps. I had no clue I would end up on the top the try I actually climbed it, in a really rare rock climbing moment, tension and nerves through the final sequemce were toned down as each move I completed, I genuinely thought I was falling and about to slip off every move of the final sequence. AMAZING.“

Nalle Hukkataival bouldert Burden of Dreams (9A)!

nalle-hullataival-lappnor-project-9a-boulderUnd last but not least, die Topmeldung des Tages: Nalle Hukkataival und sein Lappnor-Projekt. Das war einmal. Die letzten Jahre hat es immer wieder Berichte von ihm dazu gegeben und nun ist es tatsächlich soweit. Nalle hat Burden of Dreams geklettert und mal vorsichtig den Grad 9A veranschlagt! Und wir sind auch froh und irgendwie happy. Endlich mal jemand, der sich traut „9A“ einfach mal rauszuhauen und dem man das auch noch ungesehen glaubt. Er schreibt dazu auf seinem Facebook-Profil:

„Gestern war ich ein weiteres Mal am Lappnor Projekt. Langsam kehrt da Routine ein, und es nicht mehr so wirklich spannend. Das gleiche Aufwärmprogramm, die gleiche Stunde Autofahrt, die wohlbekannten Griffe bürsten, nochmal aufwärmen und dann systematisch die Einzelsequenzen in einer bestimmten Reihenfolge abspulen. Manchmal fühlt man sich dabei stark und selbstsicher und es geht gar nichts, an anderen Tagen fühlt man sich nicht so 100-prozentig und es wird eine der besten Sessions seit langem. Auf jeden Fall mit Logik kommt man hier nicht weiter.

Viele dieser Sessions würde ich auch gerne vergessen. Man schafft keinen Zug, den man schon hundertmal zuvor geschafft hat. Der Höhepunkt dieser Phase war liegt ein Jahr zurück. Wochen und Monate verwandeln sich in Jahre mit Unsicherheit und Selbstzweifel. Aber man versucht trotzdem immer diesen kleinen Funken Hoffnung am glimmen zu halten.

Zu dem Block hinzugehen mit allen positiven Gedanken, die ich dafür noch aufbringen kann, ist schwer, wenn er doch für mein Scheitern in allen Belangen steht. Wenn ich daruntersitze, fühle ich das Gewicht auf mir. Daran zu probieren ist immer wie ein Déjà-vu, wie die tausende Male zuvor. Es fängt immer gleich an, und hört immer gleich auf. Aber nicht dieses Mal, dieses Mal war es anders.

Zurück in die Wirklichkeit: Ich hänge an der Kante von dem Boulder, weiß nicht so recht wo ich bin, mein Herz schlägt. Panik unterdrücken. Ich bin am Top… und versuche rauszufinden, wie ich hier hochgekommen bin. Viele Gefühle schwappen auf einmal auf mich ein: Überraschung, Erleichterung, Glück, Verwirrung. Aber dann bin ich doch wieder da ekstatische Freude und ein Hauch von Ungläubigkeit…

Heute morgen bin ich dann aufgewacht und mein Blick auf die Dinge haben sich etwas verschoben. Die Erstbegehung von Burden of Dreams markiert einen neuen Punkt in meinem Kletterleben und mit einer guten Handvoll 8C+-Boulder, die es auf der Erde gibt, muss ich fast — als logischen Schritt — 9A vorschlagen.

Vielen Dank an Marko Siivinen, der mir die Linie gezeigt hat, ein ganz schöner Weg war das! Demnächst wird es auch ein Video geben, der die ganze Story erzählt!“

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Video-Link: https://youtu.be/sSZdTjOTFDE?t=31s

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KletterZ feiert Geburtstag und eröffnet seine Boulderhalle in Weyern:

Am 12.11.2016 feiert das KletterZ‘ die Eröffnung der neuen Boulderhalle „BoulderZ’“ (inkl. Boulder-Fun-Wettkampf für alle und einem tollen Programm für Groß und Klein). An diesem Tag kann man für 5 € (3€ für Kinder) klettern und bouldern…

„BERG 2017“ ist ab sofort im Buchhandel

Das Alpenvereinsjahrbuch „BERG 2017“ – Vom Sellrain bis Crystal Myths –  ist ab av-jahrbuch-berg-2017-c-tyrolia-klein_532x656-id65272-aed9470c9725420635676ec78faffebfsofort im Buchhandel sowie im DAV Onlineshop erhältlich. Zum ersten Mal erscheint das Buch zudem als E-Book. Bergbegeisterten bietet das Gemeinschaftswerk des Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Alpenvereins eine einmalige Mischung aus verschiedensten alpinen Themen – aufbereitet in Reportagen, Porträts, Interviews und großformatigen Bildern.

  • 256 Seiten; 242 farbige Abbildungen; 21 x 26 cm; gebunden
  • ISBN 978-3-7022-3548-2 (gedrucktes Buch) € 18,90
  • ISBN 978-3-7022-3583-3 (E-Book) € 15,99 (ab Anfang November verfügbar)

Adam Ondra in der Dawn Wall im Yosemite Park (Update)

adam-ondra-dawn-wall-001Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Adam Ondra hüpft gerade im Yosemite rum — das erste Mal überhaupt. Und weil es da keine vernünftigen Aufwärmrouten gibt, geht’s gleich ans Eingemachte: die Dawn Wall steht auf dem Speiseplan… Dazu meint er: „Erster Tag an der Big Wall im Yosemite und direkt rein in die Dawn Wall. Idiotisch, mangelnder Respekt oder einfach „Eier“? Also nicht unbedingt irgendetwas davon. Nach dem Regen am Sonntag am Sonntag ist das einfach einer der ersten Teile der Wand, die trocken sind. Aber auf jeden Fall ziemlich abenteuerlich und gruslig. Wackliges Klettern mit winzigen Tritten aus glasartigem Yosemite-Granit — und das alles mit einer bescheidenen Absicherung: Copperheads, Peckers, kleinen Friends und selten Haken…  Nach einigen Stürzen mußten ein paar Copperheads dran glauben, aber wir sind bis ans Ende von der siebten Seillänge gekommen und haben die Seile fixiert. Vorsteigen mit Angst ist für mich superschwer… beim Auschecken mit Seil von oben gingen dann aber die Züge. Die Klettergrade sind definitiv nicht zu leicht bewertet hier an der Dawn Wall. Morgen geht’s dann die restlichen fünf Seillängen bis knapp unterhalb der Crux.“

Und nach dem nächsten Bericht direkt von der Dawn Wall liest sich das dann so:

adam-ondra-dawn-wall-a01„Gestern (20.10) haben wir die Fixseile bis zur 10. Seillänge bekommen und wollten soweit weiter, wie möglich. Allerdings stand uns einer der Crux-Seillängen bevor. Glücklicherweise waren die Seillängen besser abgesichert als der bisherige Rest und auch die Traverse ging ganz gut. Ich möchte nochmal betonen, dass ich momentan nicht alles frei klettere. Momentan steht im Vordergrund, dass einmal alles „ground-up“ geklettert wird, die Fixseile hängen und die einzelnen Seillängen sitzen, bevor es dann an den eigentlichen Freikletterversuch geht. Also wenn die Schlüsselstellen halbwegs abgesichert sind, berühre ich nur die Griffe und versuche rauszufinden, wie ich die Sequenz am besten auflöse. Beispielsweise schon die erste Schlüsselstelle in der der ersten Seillänge hat sich superschwer angefühlt und wird ziemlich unmöglich… die rasiermesserscharfen Leisten muss ich mir nochmal genauer anschauen…  Jetzt ist es schon dunkel und wir sind in der 16. Seillänge mit dem Dyno. Aber für heute lassen wir es gut sein. Für den Abschnitt — weit über der letzten guten Sicherung — braucht es dann doch etwas mehr Licht… Jetzt sind erstmal zwei Pausentage eingeplant, damit sich die Haut etwas erholen kann und The Nose.“

Update #3 von gestern (24.10.)

Yesterday was a probably the longest climbing day of my life. We went with my dad up on The Nose, wanting to free it in a day. we started with the first light and up to the Great Roof it was going well, onsighting all the pitches in around hours. But Great Roof shut me down. I had a pretty good flash go, got the beta, lowered and gave it a second shot thinking I would fire it off easily, but I have not realized how important the feet are on this climb. After climbing so many pitches and taking no rest after my flash, they went super shaky and weak. I fell, gave it even third go and fell in the end of the traverse. There was no point of giving more tries and we just wanted to top out. Time to switch for the night climbing and onsighting all the pitches except for Changing Corner, topping out at midnight in the starting rain. Full alpine experience as we did not find the descent route in pissing rain and had a wet and cold bivy in the little cave, before we finally got to the car at 9 AM.

 

    Text: Kletterszene Foto: Martin Mayer, Black Diamond, Dustin Moore, Heinz Zak (Dawn Wall), Nalle Hukkataival
  • Beitragsdatum 25. Oktober 2016