Lisi Steurer auf Spurensuche – „Das Uschba-Mädl“ – Am 01. Juni bei ServusTV

  • Eine mutige Tirolerin, Cenzi von Ficker, bekommt 1903 einen 4.737 Meter hohen Berg im heutigen Georgien geschenkt
  • Eine andere mutige Tirolerin, Lisi Steurer, begibt sich mehr als 100 Jahre später auf Spurensuche

Die 1878 in Innsbruck geborene Cenzi von Ficker zählte vor dem Ersten Weltkrieg zu den anerkanntesten und mutigsten Bergsteigerinnen. Zur weltweiten alpinen Berühmtheit wurde sie unter ihrem Spitznamen „Uschba-Mädl“.

Denn die Courage der Tirolerin beeindruckte den Fürsten Dadeschkeliani von Swanetien (im heutigen Georgien) derart, dass er Cenzi 1903 seinen höchsten Berg widmete: den 4.737 Meter hohen Uschba im Großen Kaukasus, der damals als einer der schwierigsten Berg der Welt galt und heute punkto Schwierigkeitsgrad oft mit dem Matterhorn verglichen wird.

Für die packende Bergwelten-Doku „Das Uschba-Mädl“ begibt sich eine andere österreichische Ausnahme-Alpinistin auf Spurensuche. Die Osttiroler Bergführerin und Allroundkletterin Lisi Steurer klettert am Uschba die Route von Cenzi nach und erfährt dabei jede Menge Spannendes über das Leben des Uschba-Mädels.

Cenzi stammt aus einer Innsbrucker Gelehrtenfamilie, ihr Bruder Heinrich nimmt das talentierte Mädchen schon früh auf schwierige Touren mit. Als erste Frau bezwingt sie auf Schiern den Großvenediger und bewältigt zahlreiche Erstbesteigungen.

1903 nimmt sie an einer Kaukasus-Expedition teil. Das große Ziel, den schwierigen Südgipfel des Uschba zu erklimmen, gelingt der Gruppe nicht. Zwei Gefährten, darunter ihr Bruder, verletzen sich schwer. Cenzi hilft maßgeblich, um den Verletzten das Leben zu retten und sie zurück ins Hochlager zu bringen. Eine Heldentat, die auch den georgischen Fürsten massiv beeindruckte.

Die „Uschba-Mädel“-Urkunde aus dem Jahr 1903 ist übrigens noch heute im Archiv des Deutschen Alpenvereins in München zu finden. Darin schrieb der georgische Adelige: „Ich, Fürst Tatarchan Dadeschkeliani, schenke heute dem Fräulein Cenzi von Ficker aus Innsbruck, als Eigentum den Berg Uschba.“

Dramatisch verläuft auch Cenzis weiteres Leben. 1937 verunglückt der älteste Sohn im Hochschwab-Gebiet tödlich, wenig später stirbt auch ihr Mann. Die beiden anderen Söhne fallen im 2. Weltkrieg. Um der Einsamkeit zu entfliehen, zieht sie ins Karwendelhaus und hilft den dortigen Hütten-Betreibern bei der Bewirtschaftung.

Sendehinweis:

  • Bergwelten Erstausstrahlung: „Das Uschba-Mädl“ – Am Mittwoch, 01. Juni, ab 21:15 Uhr bei ServusTV
    Text: Alexander Hofstetter, Kletterszene Foto: ©ServusTV / LukasFurtenbach
  • Beitragsdatum 25. Mai 2016