Herbst in Fontainebleau [Moni Retschy]

Wie wir schon am ersten Tag feststellen mussten, waren wir nicht die einzigen Deutschen, die die Herbstferien nutzten um nach Bleau zufahren. So haben wir uns recht schnell, zwei super netten Amis angeschlossen (Ali & Ben !!!), die uns auch in ihrem Gîte pennen haben lassen. So entkamen wir der Heimat, hatten ein warmes Bett und ’nen Englishkurs gratis. Was für ein Urlaub!  Da bei uns für diese Woche eher Masse und Klasse, statt Highend im Vordergrund stand, konnten wir auch [nicht immer, aber doch recht gut] den mega motivierten Leuten aus dem Weg gehen. Denn aus dem Alter sind wir raus. ;o) [e- HAR!]

Moni Retschy aus München war wie ihr euch denken könnt,  mit ein paar Freunden in Bleau unterwegs und hatte anscheinend recht viel Spaß. Aber am beste lest ihr selbst was sie so in der Woche erlebt hat.

Etwas hin und her verlief die Planung. Welches Auto? Wer kommt mit? Wann geht’s los? … Letztlich sind wir zu dritt (Sarah hat leider kurzfristigmoni-bleau-wald absagen müssen) am Samstag Richtung Bleau gefahren. Erstes Ziel war das sehr feine Gite in dem wir nächtigten: Maison Bleau. Feine Lage, feine Ausstattung, feine Extras, … :)

Sonntag wurde erstmal ausgeschlafen, obwohl die Sonne einen wunderbar schönen Tag versprach; dann ging es ins nahegelegene Gebiet Buthiers. Lorenz und ich versuchten uns gleich zu Beginn in „Lady Big Claques“ 7a+. Eine sehr schöne Linie, auf den ersten Blick nur rechts-links-gepatsche, eigentlich aber doch eher abwechlsungsreiche Züge. Ein Durchstieg wollte heute aber noch nicht klappen.
Weiter ging es dann zu einem Dach: „Magic Bus“ 7b. Das lag uns dreien schon eher. Dynamische Züge, Spannung, … und so dauerte es nicht lang bis alle einen Durchstieg schafften.

Auch der Montag wurde ein warmer, sonniger Tag. Vormittags wurde in Gorge aux chats gebouldert, „Rubis sur l’Ongle“, eine 7b+ Platte wurde fleißig probiert, leider erfolglos. Dafür gab es Begehungen in „S’apelle au logis“ 7a, und einen Flash in „Le Pare Dessus“ 7a+.

Der Dienstag wurde dann ein Regentag und damit ein Ruhetag …
Eigentlich war es eindeutig noch zu früh für einen Ruhetag, Kraft und Haut waren noch vorhanden, aber gegen das Wetter ist man machtlos. :)

moni-bleau-wald2Auch der Mittwoch war etwas verregnet, dennoch ging es nach Bas Cuvier. Hier konnte ich „Joker“ 7a klettern, den ich bereits die letzten Jahre versucht hatte. Ein richtig guter Boulder braucht eben seine Zeit, bis er geklettert werden kann :), auch wenn er eigentlich gar nicht so schwer ist, hat man erstmal die Züge verstanden!
Nachmittags trennten sich unsere Wege: Philipp blieb in Bas Cuvier, Lorenz und ich fuhren nach Apremont, wo wir uns erstmal ordentlich verlaufen haben. Aber nach ein paar Mal in Kreis laufen haben wir schöne Boulder gefunden: „Happy Boulder“ 7a machte auch Lorenz happy: nach einigen Versuchen konnte er diesen Boulder klettern. Weiter ging es mit „Le 13ème Travail d’Hercule“ 7a+. Auch hier konnte Lorenz recht schnell durchsteigen. In der Dunkelheit ging es wieder zurück zum Auto, meinerseits ohne Begehung in diesem Gebiet, dafür mit einem aufkommenden Muskelkater!

Nachdem auch der Donnerstag ein gezwungener Ruhetag wurde, ging es am Freitag mit strahlendem Sonnenschein ins Gebiet 95.2. Die Jungs haben dort recht schnell den Boulder „Yogi“ klettern können. Wegen der Längenzüge hatte ich dagegen ziemliche Probleme in dem Boulder und gab schon nach kurzer Zeit auf. Schon etwas geplättet kletterten Lorenz und ich gegen Ende des Tages noch ein paar schöne und eher leichte Platten und genossen dann die Herbstlandschaft in der aufkommenden Dämmerung.

Samstag sollte es dann wieder nach Hause gehen. Da aber für den Vormittag noch gutes Wetter angesagt war, standen wir früh auf, putzen und packten in Rekordzeit und hatten so noch ein paar Stunden, um in Buthiers ein paar Versuche setzten zu können. Motiviert stieg Lorenz nach einigen wenigen Aufwärmversuchen „Lady Big Claque“ durch, den wir bereits am Anfang des Urlaubs ausgebouldert hatten. Ich konnte die Platte „Atthention Chef d’Oeuvre“ 7a nach wenigen Versuchen klettern. Nicht ganz angstfrei, da der Ausstiegsmantle recht hoch war, aber so ein bisschen Adrenalin hat ja noch niemandem geschadet :)

Auch Philipp war an diesem Tag erfolgreich, wenn ich mich auch nicht mehr an die Namen der Boulder erinnern kann, die er geschafft hat! ;)
Kaum saßen wir im Auto und starteten Richtung München begann es zu Regnen. Perfekt!

Im ganzen habe ich in dieser Woche gelernt: selbst wenn man die Wörter „lightweight“ und „Lait Bits“ geschätzte unendliche Male am Tag hört, kann man trotzdem immer wieder drüber lächeln. Ich danke euch, Philipp und Lorenz, für diese gute Woche!

Und auch wenn wir dieses Mal in Bleau eher weniger geklettert sind und auch nicht soo erfolgreich waren, wie vielleicht geplant, so war es dennoch eine wunderschöne Woche. Und seine Zeit in Bleau zu verbringen ist es immer Wert, allein schon wegen der großartigen Landschaft!
Ich werde wieder kommen!

KS.com: Wenn das mal kein guter Urlaub war!!

Und hier noch ein paar Fotografische eindrücke von unserer Woche:

Text: Moni Retschy, kletterszene.com Foto: Moni Retschy, kletterszene.com

    Text: kletterszene.com
  • Beitragsdatum 10. November 2010