Dean Potter verunglückt tödlich bei einem Base-Jump im Yosemite Valley

Am 17.5.2015 wurde die Leichen von Dean Potter und Graham Hunt im Yosemite Valley gefunden. Die beiden sind wohl am späteren Abend zu einem letzten Sprung vom Taft Point gestartet und beide tödlich verünglückt. Der genaue Unfallhergang ist momentan noch nicht geklärt, aber eine Untersuchung ist bereits eingeleitet worden.

Dean Potter, der seit Jahrzenten begeisterter Kletterer ist, hat mit seinen extremen Kletteraktionen vielfach für Aufsehen gesorgt: vom Speed-Rekord beim Begehen der ‚Nose‘ am El Capitan über das Riss-Klettern (X/X+) in Utah bis hin zur ersten Solobegehung des Cerro Torre in Patagonien oder einer weiteren raren Freesolo-Begehung von „Seperate Reality“. In den letzten Jahren konzentrierte er sich aber mehr und mehr auf Slacklining und Base-Jumping und alle Disziplinen, die dazwischen liegen. So kletterte er beispielsweise die Eiger-Nordwand freesolo, mit einem Fallschirm als Absicherung. 

“The attractive thing about rock climbing, there are no rules.”

Aber neben seinen sportlichen Leistungen, war er auch als Freigeist und Querdenker in der Szene bekannt und geschätzt, obgleich er mit seiner Einstellung oft auch die Obrigkeit auf den Plan rief. So wurde er mehrmals aus dem Yosemite Park geworfen, weil er sich nicht an die Regeln dort hielt, aber das war er eben auch. Auch eckte er durch halb-legale Begehungen und/oder übermäßige Risikobereitschaft öfters mit den Sponsoren zusammen, die daraufhin die Zusammenarbeit kündigten.

Aber der „sanfte Riese“ fiel vor allem in Gesellschaft durch sein fröhliches, und zugleich bescheidenes Wesen auf, Dean hatte immer eine Anekdote zu erzählen und immer einen Witz auf den Lippen. Ohne Frage, einer der „Großen“ aus der Szene und ohne Frage ein großer Verlust.

Dean Potter wurde 43 Jahre alt. Er hinterlässt seine Freundin Jen und drei Kinder.

„Fly Free“

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