Christoph Hainz rockt im Eis, Ines Papert wiederholt The Hurting (XI 11) und Nalle Hukkataival bouldert 8B+ und Niccolo Ceria flasht 8B in Bleau

Christoph Heinz Foto KurtChristoph Hainz ist von Beruf Bergführer und zählt durchaus zu den besseren Alpinisten. Seine Liste alpinistischer Leistungen mit über 2.000 Routen ist nicht nur lang sondern auch einzigartig. Zahlreiche schwierige Erstbegehungen in Fels und Eis sind darin zu finden. Auch diesen Winter wurde die Liste von Christoph wieder um ein paar schwerere Begehungen verlängert. So kamen in den letzten Wochen die Wiederholung von Crack Baby (WI6/ 8Sl.) an der Breitwangflue und die Erstbegehung von Banc dal Sé (M8/ WI 4+) in Fanes dazu. Mit der Wiederholung von Flying Circus (M10 / E4) und Ritter der Kokosnuß (M12 / WI5) setzte er der aktuelle Saison noch ein Schmankerl oben drauf.

Zum Abschluss möchten wir noch kurz erwähnen, das der Bub zwar mit 52 Jahren kein wirklicher Bub mehr ist, aber wer Christoph kennt, merkt recht schnell, dass er trotz der vielen harten Winter, die er schon erlebt hat, immer noch ein Lausbub mit Spaß am Klettern ist.

 

The Hurting (XI 11) wurde 2005 von Dave MacLeod erstbegangen und seither nur 3 mal wiederholt. Der Grund: Die Route ist bekannt für extrem anspruchsvolle technische Kletterei neben der Herausforderung, mobile Sicherungen in der sehr glatten Wand zu legen. 11 steht für den höchsten Schwierigkeitsgrad, was die Absicherung betrifft *. Und davor hatte Ines Papert verständlicherweise großen Respekt, denn sie wollte definitiv keinen „Ground fall“ riskieren — ist doch die erste Sicherung überhaupt erst auf 10m. Deshalb hatte sie auch bei ihren letzten Schottland Besuch die Finger von dieser Route gelassen.

„Es braucht einfach genügend Übung und sehr viel Selbstvertrauen, schwierige Routen komplett clean zu klettern, so wie es hier in Schottland grundsätzlich üblich ist.“ schreibt Ines auf ihrer Seite

Ines Papert Foto Nadir KhanDieses Mal fühlte sie sich bereit. Gemeinsam mit Seppi Pfnür reiste Ines Mitte Februar nach Schottland, für sie stand ein Vortrag beim Fort William Festival auf dem Programm. Für die beiden bedeutete das viele Abenteuer bei typisch schottischem Wetter. Sie konnten jede menge Klassiker begehen u.a. die legendäre Route „The Secret“ am Ben Nevis und „0 Mind“ an den Cairngorms. Am Freitag den 20. Februar unternahm Ines dann aber einen ersten Versuch in „The Hurting“. Musste sich aber wegen den schlechten Bedingungen und schwache Nerven nach einem Sturz in einen Pecker geschlagen geben.

Am letzten Tag und nach nur wenigen Stunden Schlaf sollte es dank Simon Yearsleys Unterstützung endlich so weit sein. Doch der Wetterbericht war alles andere als vielversprechend. Ab Mittag waren schwere Stürme bis zu 100 km/h und mehr vorausgesagt. Ines willigte seinem Vorschlag ein, sehr früh zu starten, um vor dem Sturm wieder unten zu sein. Der Plan ging auf und Ines Papert konnte nach einer knappen Stunde im Schottischen Winter, den Umlenker von The Hurting (XI 11) klippen. Als (wahrscheinlich) vierte Wiederholung überhaupt und definitiv als erste Frau. Wow!

Ja das ist so ’ne Sache, wenn man um dieses Jahreszeit nach Bleau fährt. Nalle Hukkataival in Force du Destin (8B+) Foto N.H.Man kann die traumhaftesten Bedingungen vorfinden — kann, muss aber nicht. Nalle Hukkataival macht diese Erfahrung gerade. Bei seinen Wiederholung von Gourmandise (8B) und  Force du Destin (8B+), was übrigens erst die dritte Begehung von dem Boulder war, passten Grip, Körperspannung und Erdanziehung noch recht gut zusammen. Zwei Tage später lernte Nalle bei einer Session in Roche aux Sabots die Launische Wetterseite von Bleau kennen (Hagelsturm). Wir sind gespannt, ob wir von Nalle noch was hören werden, denn man sieht sich ja in zwei Wochen auf der Hard Moves Kick off Party in Hannover.

Niccolò Ceria hatte bei seinem Bleau-Trip auch den ein und anderen Good Grip Tag erwischt. Denn neben seiner Flashbegehung von Ubik assis (8B) kamen noch die Begehung von Coup de kick (8B), Hip hop assis (8B), Convinction (8A), Sale gosse assis (8A), L’aerodynamite assis (8A), De vitae beata (8A), Atresie (8A) und weitere 7C und 7C+ Linien dazu. Die Boulder bzw. die Wiederholungen sprechen für sich und dem ist von unserer Seite aus nichts mehr hin zu zufügen.

Klatsch und Tratsch aus der Kletterszene

Wer schon immer einmal Boulderkönig bzw. Boulderkönigen der Rheinland-Pfalz werden wollte, hat am 21. März die Chance dazu. Denn Kathrin und Luke Brady sowie die komplette RockTown Crew laden zur offenen Rheinland-Pfalz Meisterschaften. Wer mitmachen möchte, kann sich seit gestern online auf der RockTown Page anmelden.

adidas outdoor Kollektion 2015Adidas Outdoor stellt am 13. und 14. März in Kooperation mit dem Fotografen Gian Paul Lozza die neue terrex Kollektion für Frühjahr und Sommer 2015 vor. Im Rahmen dieses zweitätigen Events im Münchener Glockenbachviertel könnt ihr auch die Bilder von Gian Paul anssehen und Abends gegen 20 Uhr den Vortrag „freisein“ von und mit Michi Wohlleben geniessen und in die Welt der Berge entführen lassen. Am Samstag abend gibt es noch ’ne kleine Closing Party mit Verlosung. Alle Infos findet ihr hier auf der Event-Seite…

Die Jungs von Louder Than Eleven (LT11) sind für ihre Boulder- und Kletterpornos längst bekannt. Ihr neuster Streifen hört auf den Namen Oh, The Places You’ll Go! und ist einfach nur genial!!! Wir sagen für heute erst einmal Servus und fui Spaß mit dem Video

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Video-Link: http://vimeo.com/116799642

 *) Die Schotten bewerten mit einer eigenen Skala: Sie besteht aus einer römischen Ziffer, gefolgt von einer arabischen Ziffer, wobei die römische für die Ernsthaftigkeit steht und die arabische für den schwierigsten technischen Abschnitt.

    Text: Kletterszene , Ines Papert Quelle: 8a.nu, Ines Papert Foto: Christoph Hainz, Nadir Kahn, Scott Noy
  • Beitragsdatum 25. Februar 2015