Berge – Menschen – Abenteuer – heißt es auch dieses Jahr beim Filmfest in St. Anton am Arlberg [Programm]

Ladies Only – starke Frauen zu Gast am Eröffnungsabend des Filmfest St. Anton

Frauenpower gibt es dieses Jahr am 23.8. nicht nur auf, sondern auch vor der großen Leinwand des ARLBERG-well zu sehen: auf der Festivalbühne stehen Top-Athletinnen der angesagtesten Outdoor-Sportarten unseren Moderatoren Rede und Antwort.
Vom Bouldern und Klettern über Freeriden bis hin zum Höhenbergsteigen – an diesem Abend findet sich für jeden Geschmack etwas. Und was noch wichtiger ist: Die weiblichen Stars bringen ihre neuesten Filme mit und zeigen eindrücklich, dass beim Sport nicht nur die Muskeln zählen…
An die Felsen dieser Welt entführen uns Anna Stöhr mit ihrem Boulderfilm „Lost in Japan“ – Achtung, der Name ist Programm hier – Babsi Zangerl und Nina Caprez mit ihrem Film übers Alpinklettern im Rätikon in „Babsi, Nina und die Unendliche Geschichte“ und Mayan Smith-Gobat, der in „Riders on the Storm“ gemeinsam mit Ines Papert die erst fünfte Begehung der gleichnamigen Big Wall Route in Patagonien gelang.
BabsiZangerl_NinaCaprez_highres_UnendlicheGeschichte_ergebnis_ergebnisIn Schnee und Eis nehmen uns dieses Jahr die Freeride-Weltmeisterinnen der letzten Jahre mit – Skifahren auf höchstem Niveau ist angesagt. Lorraine Huber ist einmal mehr in einem Freeride- Kunstfilm von Hanno Mackowitz zu sehen. Nadine Wallner zeigt uns mit „Game On – Canelloni zum Frühstück“, dass man früh dran sein muss, wenn man die Nordrinnen der Alpen zuerst erklettern und dann mit Skiern befahren will und Eva Walkner stellt ihr Können als Skialpinistin in „Evolution of Dreams“ (Preview) unter Beweis.
Und schließlich wird auch dieses Jahr wieder die Südtirolerin Tamara Lunger auf der Filmfest St. Anton-Bühne stehen, die Höhenbergsteigerin, die sich mit der Bergesteigung des K2 ohne künstlichen Sauerstoff einen Namen gemacht hat. Der Film „Facing the Limit“ erzählt die Geschichte von Tamara, einer Frau, die ständig auf der Suche nach neuen Grenzerfahrungen ist.

  • Die Moderatoren Heinz Reich und Flo Orley begrüßen euch und unsere Live-Gäste in der WM- Halle in St. Anton, am 23.8. um 20:00.

Am Donnerstag (24.8.) führen Filme nach Patagonien und Grönland, wo exotische Berglandschaften, Alpinismus, Freeriden und das Problem des abschmelzenden Grönlandeises im Mittelpunkt stehen. Nina Caprez ist in Spanien in einer gewaltigen Wand unterwegs und Katharina Saurwein und Jorg Verhoeven in einer nicht weniger gewaltigen im Yosemite. Einen neuen Film über hochalpines Biken, bevorzugt von leicht exponierten Gipfeln aus, gibt es in Anwesenheit der Biker Stefan Wolf, Thomas Holzknecht und Axel Kreuter zu sehen.

Am Freitag (25.8.) ist Premierenabend der hiesigen Filmemacher und Outdoor-(Männer-)Szene.  Die Freerider und Filmemacher Matthias Haunholder und Matthias Mayr befahren die Hochfeiler-Nordwand, die Erstbefahrer Much Leuprecht und Otto Zipser (1980) kommen mit auf die Bühne, Fabian Lentsch und die Snowmads sind auf exotischer Freeride-Reise in Griechenland, die Innsbrucker Top-Freerider rund um die Filmemacher von Whiteroom Productions in Kirgistan. Ein filmisches Porträt ist dem deutschen Ausnahmealpinisten Michael Wohlleben gewidmet, ein anderes den Südtiroler Riegler Brothers. In einer Doku gibt’s die Winterüberquerung der Kalkkögel zu sehen (Markus Emprechtinger und Christoph Schranz) und in einer anderen das Leben von Nuru Mingma Sherpa (und die schwierige Situation der Sherpas) in Nepal. Alle sind in St. Anton zu Gast.

Der Samstag (26.8.), beginnt mit Kurzfilmen über Kletterbeigeisterte jenseits der 70 sowie über den State of the Art in der Kunst des Kletterns (Bernd Zangerl). Als Hauptfilm wird Reinhold Messners „Still Alive“ über die zunächst unmöglich erscheinende, aber dann doch gelungene Rettung des Tiroler Arztes Gert Judmaier 1970 am Mount Kenia gezeigt. Die Besonderheit: nicht nur die beiden Hauptdarsteller des Films Vitus und Hansjörg Auer, sondern alle an der Rettungsaktion von damals Beteiligten, die noch leben, werden mit Gert Judmaier nach St. Anton kommen.

Tickets für’s Filmfest St. Anton gibt`s ab sofort hier online!

Ticketpreise:

  • Abendkarte 15,00 € / ermäßigt 12,00 € (SchülerInnen, StudentInnen, OeAV, Raiffeisenkonto-Inhaber, TT Club)
  • Wochenkarte 45,00 €
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Video-Link: https://issuu.com/filmfest-stanton/docs/filmfest17_magazin_web150

Programmm des Filmfest St. Anton 2017

Mittwoch, 23.8.2017
Struktur – Die Skispur in der Kulturlandschaft
A005_C042_03114HDer aus Vorarlberg stammende und in Innsbruck lebende Werbefilmer Hanno Mackowitz produziert hin und wieder und ganz zweckfrei einen Freeride-Kunstfilm, in dem er formal und inhaltlich neue Akzente setzt. In den letzten beiden Jahren war er zum Filmen mit der aktuellen Freeride-Weltmeisterin, der aus Lech am Arlberg kommenden Lorraine Huber, am Arlberg unterwegs. In seinem Film geht es Hanno Mackowitz darum, die zunehmenden Eingriffe des Menschen in die Regelkreise der Natur und die Etablierung der von Menschen gemachten Strukturen in dem Naturraum am Beispiel Arlberg, dem größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs und einem der bedeutendsten der Welt, bildhaft vor Augen zu führen. Lorraine zieht – festgehalten in einer überaus ästhetischen Bildsprache – vollendet ihre Kurven im freien Skiraum, nahe den manifest gewordenen Zeichen der von Menschenhand geprägten Landschaft.

 
Riders on the Storm
Riders on the storm, Torre Central„Die Heimat ist mir größer geworden“, schrieb der aus Ostdeutschland stammende und dort lange von der restlichen Welt abgetrennte deutsche Spitzenkletterer Bernd Arnold in sein Tagebuch, nachdem er 1991 vom Torre Central im Chilenischen Torres del Paine Nationalpark heimkehrte – dort eröffnete er mit Kurt Albert, Wolfgang Güllich und anderen die 1300 Meter lange, extrem schwierige Big Wall Route „Riders on the Storm“. Jetzt, über 25 Jahre später, gelingt Mayan Smith-Gobat und Ines Papert die erst fünfte Wiederholung. Nach Tagen in der Wand können auch die beiden Frauen sagen, dass diese Route ein Stück Heimat für sie geworden ist, ein Ort, an dem auch ihre Freundschaft verbundener, enger werden konnte. Die beiden trotzen den widrigen Bedingungen, wie sie für Patagonien typisch sind, und schaffen eine fast freie Begehung der 38 Seillängen langen Route. Der Film Riders on the Storm zeigt die Willensstärke, Ausdauer und das beeindruckende Kletterkönnen zweier Freundinnen, die ihr Leben der „ewigen Sehnsucht nach Weite und Abenteuer“ verschrieben haben.
https://youtu.be/CWALLKqYxlU

 
Babsi, Nina und die Unendliche Geschichte
BabsiZangerl_NinaCaprez_highres_UnendlicheGeschichte_ergebnis_ergebnisAuf der Schweizer Seite des Rätikon, an der 7. Kirchlispitze befindet sich eine der berühmtesten Touren von Kletterlegende Beat Kammerlander. Die 420 Meter hohe „Unendliche Geschichte“ war zur Zeit der Erstbegehung 1991 die schwierigste alpine Mehrseilen-Kletterroute der Welt und wurde seitdem auch nur einmal rotpunkt wiederholt, und zwar vom italienischen Ausnahmekletterer Pietro dal Pra. Nun wagt sich eine Frauenseilschaft in die Tour, und was für eine! Barbara Zangerl und Nina Caprez haben jede für sich schon Beat Kammerlanders „Silbergeier“ geknackt und sind jetzt wieder einmal gemeinsam unterwegs, zwei Freundinnen, die sich gegenseitig pushen.

 
Evolution of Dreams (Preview)
Rider: Eva WalknerDer Film erzählt die Geschichte von Eva Walkner und Jackie Paaso und von ihrer Liebe zum Skifahren und den Bergen. Als Freeriderinnen haben die beiden große Karrieren hingelegt, Eva Walkner hat sich in der Freeride World Tour zwei Mal den Sieg in der Gesamtwertung geholt, Jacky wurde Zweite. Im Film begeben sich die beiden von der französischen Profi-Alpinistin Marion Potevin begleitet hinaus in für sie nicht sonderlich vertrautes Terrain und versuchen sich im hochalpinen Gelände als Ski-Alpinistinnen. Auch hier sind Eigenschaften erforderlich, über die sie schon bisher verfügen mussten: das Arbeiten an den eigenen Fähigkeiten, schnelles Lernen und das Umgehen-Können mit der der eigenen Angst. Evolution of Dreams wird 2018 als größerer Film erscheinen, der Start für das Projekt erfolgte in diesem Jahr in Chamonix, ein Teaser mit den ersten eindrucksvollen Bildern des Films wird beim Filmfest St. Anton gezeigt.

 
Facing the Limit – Tamara Lunger (Preview)
Tamara_K2_ergebnis_ergebnisAls Kind stellte sie ihr Vater auf Tourenski und nahm sie mit auf die schönsten Gipfel der Südtiroler Berge. Heute gehört sie zu den besten Bergsteigerinnen der Welt. Die Südtirolerin Tamara Lunger hat bereits mehrere 8000er bezwungen. 2016 scheiterte sie nur knapp unterhalb des Gipfels an der Winter-Erstbesteigung des Nanga Parbat, 2017 versuchte sie sich an der Überschreitung des Kangchendzönga zusammen mit dem italienischen Extrembergsteiger Simone Moro. Der Film Facing the Limit erzählt die Geschichte von Tamara Lunger, einer Frau, die ständig auf der Suche nach neuen Grenzerfahrungen ist.

 
Lost in Japan
Mit 16 konnte sie zum ersten Mal für einen Boulder-Worldcup nach China reisen, viele weitere Wettkämpfe auf der ganzen Welt sollten danach folgen. „Durch das Wettkampfklettern hab ich die Welt gesehen“, weiß Anna Stöhr heute zu berichten. Doch nicht nur das gibt ihr die Motivation, für ihren Sport alles zu geben. Es sind die gemeinsame Leidenschaft fürs Klettern und die Freundschaften zu anderen Kletterern, die sich über die Jahre entwickelt haben – so auch mit der deutschen Spitzenkletterin Jule Wurm. Gemeinsam reisen die beiden nach Japan, um die dortige Boulder-Szene zu besuchen.

 
Game On – Cannelloni zum Frühstück
An der Nordwand der 3100 Meter hohen Cima Tosa, dem höchsten Gipfel der Brenta Gruppe, führt die Canalone Neri, eine extrem steile, 900 Höhenmeter hohe Eis- und Schneerinne nach oben. Und wenn man außergewöhnlich gut und sicher Skifahren kann und die Bedingungen passen, kommt man dort auch mit Skiern hinunter. Freeride World Tour-Siegerin Nadine Wallner war mit Skifahrer-Freund Simon Wohlgenannt im Spätwinter zum richtigen Zeitpunkt vor Ort, so dass sie die Abfahrt durch die Nord-Steilwandrinne wagen konnten. Dass die Abfahrt als Klassiker des Steilwandfahrens zählt, war dabei für Nadine nicht wichtig: „Klassiker hin oder her, es zählt das persönliche Bergerlebnis und die persönlichen Beziehungsmomente.“

 
Outside the Box
AnnaStöhr_HuecoTanks_byJohannesMair_alpsolut.com_ (1)_ergebnis_ergebnisAnna Stöhr und Jule Wurm, zwei der erfolgreichsten Boulderinnen in der Geschichte dieses Sports überhaupt, treffen sich in den USA mit einer Kletterlegende: Lynn Hill, die in den 1980er Jahren eine der besten Wettkampfkletterinnen der Welt war und als erster Mensch (vor allen Männern !) „The Nose“ am El Capitan frei klettern konnte, will die beiden in die Kunst des Risskletterns einführen. Ziel ist der wunderbar formschöne „Castleton Tower“ – eine 120 Meter hohe, an jeder Seite senkrecht abfallende, in der Form an einen riesigen, etwas zu breiten Zahnstocher erinnernde Sandsteinerhebung in Utah. Lynn klettert vor, zumal Annas und Jules Terrain ja nicht der Vorstieg in alpinen Mehrseillängen-Kletterrouten ist. Die Kletterei ist schwierig, richtig ungemütlich wird es freilich erst am Gipfel, zu dem Lynn unbeirrt hinaufzieht, obwohl während der letzten Seillänge ein schweres Gewitter aufzieht. Doch auch in der elektrisch geladenen, von Blitzen umzuckten Luft bewahrt Lynn die Ruhe: „Sich Sorgen zu machen bringt nichts, wir sind nun einmal hier.“

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Video-Link: https://youtu.be/gpTiKLA_KBU

 

Donnerstag, 24.8.2017

Guilt Trip
Das Einzige, das noch größer ist als der Wunsch einer Gruppe von ambitionierten Skifahren, Grönlands zweithöchsten Berg mit Skiern erstmals zu befahren, ist wohl ihr CO2 Fußabdruck, um überhaupt an den Ort des Geschehens zu gelangen. Sei es aus schlechtem Gewissen oder aus reiner Neugier – sie entscheiden sich, den renommierten Gletscher- und Klimaforscher Alun Hubbard mitzunehmen. Seine Aufgabe ist es, herauszufinden, wie fortgeschritten die Gletscherschmelze in Grönland nun wirklich ist. Die Expedition muss aber bereits bei ihrer Ankunft den ersten Rückschlag einstecken – mangels Treibstoff kann die Gruppe nicht ausreichend nah an ihr Expeditionsziel gebracht werden. Für Alun kein Grund, seine Forschungen aufzugeben.

 
Where The Trail Begins
StefanWolf_byJohannesMair_alpsolut.com__ergebnisFür eine kleine Gruppe von Bikern beginnen die interessanten Trails alle an einem Ort, dem Gipfel. Scheinbar aus dem Nichts wachsen dort Linien und ziehen von einem Punkt über die gewaltigen Flanken der Berge talwärts und bieten damit Möglichkeiten für extremes Biken, wie es Stephan Wolf, Thomas Holzknecht oder Axel Kreuter lieben. Und am meisten mögen sie es, diese Berge im schönsten aller Stile zu befahren – rotpunkt, also durchgehend …

 
Free – Big Wall Climbing in Yosemite with Jorg Verhoeven and Katha Saurwein
JHG-LT11-Yosemite-Low-Res-Selects-11-16-16-219_ergebnis_ergebnisSich gegenseitig unterstützen und motivieren, gemeinsam an Projekten arbeiten – das verbindet das Kletter-Ehepaar Katha Saurwein und Jorg Verhoeven. „Eine Beziehung wächst immer, wenn man gemeinsam gute Erlebnisse hat“ ist Kathas Resümee am Ausstieg der Route „Dihedral Wall“ am El Capitan im Kalifornischen Yosemite Valley, dessen zweite freie Begehung Jorg soeben geglückt ist. Vier Tage verbringen die beiden im Hängebiwak in der Wand, vier Tage, in denen auch ihre Beziehung zueinander wieder ein Stück wachsen kann. Auch Katha findet dieses Jahr im Yosemite Valley eine Route, die bisher und vor ihr nur von einer Frau frei begangen wurde

 
Orbayu
Cédric LACHAT and Nina CAPREZ climb Orbayu,Naranjo de Builnes,Im Naranjo de Bulnes Nationalpark Picos de Europa versteckt sich eine beängstigend schwierige Kletterei: auf 2000 Meter über dem Meer zieht sich die 2009 von den „Pou-Brüdern“ eröffnete Route „Orbayu“ 500 Meter in 13 Seillängen die Wand hinauf. Die Schlüsselseillänge ist eine extrem exponierte mit 8c- bewertet Länge. Neben der Schwierigkeiten der Wand kommt als Herausforderung noch der dünne Nebel, fast schon Regen, der sich so gut wie immer dort in den Wänden festsetzt und in kürzester Zeit alles von oben bis unten durchnässt. 2014 versuchen Nina Caprez und Cedric Lachat ihr Glück an dem Berg, über Erfolg und Niederlage entscheidend ist im gleichen Maß wie Muskelkraft und Kletterkönnen die psychische Stärke der Kletterer.

 
Monte Sarmiento
MonteSarmiento_by_VAUDE_RalfGantzhorn1_ergebnis_ergebnis„Wenn ein Kind einen Berg zeichnet, dann zeichnet es den Monte Sarmiento. Für mich ist er der perfekteste Berg unseres Planeten“, so Ralf Gantzhorn über den ca. 2200 Meter hohen weißen Riesen im chilenischen Teil Feuerlands. Schwer zu erreichen, noch schwerer zu besteigen, aber unglaublich anziehend. Diesem beeindruckenden Berg ist der Alpinist, Geologe und Fotograf verfallen – so zeigt der Film Ralf Gantzhorns siebten Besteigungsversuch. (Der Berg hat bis dato erst zwei erfolgreiche Gipfelgänge bei über 30 Versuchen.) Doch der Gipfel ist nicht alles, die Reise quer durch Feuerland per Segelboot präsentiert sich als ein Abenteuer für sich, festgehalten in Aufnahmen einer lebensfeindlichen und doch atemberaubenden Landschaft.

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Video-Link: https://youtu.be/XPWVK7jF69w

 

Freitag, 25.8.2017

Auf den Spuren der Ersten – Hochfeiler Nordwand
Matthias Haunholder und Matthias Mayr, Akteure und Produzenten von großen, international erfolgreichen Freeridefilmen, kommen auch heuer wieder mit einer Preview zu einem neuen Werk zum Filmfest. Sie haben sich auf Spurensuche begeben und dabei drei legendäre und überaus schwierige Steilwandabfahrten in den Ostalpen ins Visier genommen: die Nordwände des Hochfeiler und des Ortler und die Palavicini Rinne am Großglockner, die in den 1970er und 1980er Jahren mit Skiern erstbefahren wurden. In der Preview gezeigt wird die Befahrung der Hochfeiler Nordwand, worüber im Film und auf der Filmfest Bühne auch die Erstbefahrer Michael Leuprecht und Otto Zipser (1980) zu Wort kommen werden.

 
Stirb langsam
MichiWohlleben_StirbLangsam_Videostill_cWhiteroom-Productions_ergebnis_ergebnisStirb langsam ist ein Film über den deutschen Ausnahmealpinisten Michael „Michi“ Wohlleben. Warum, so eine Frage des Films, lässt sich Michi auf das ein, worauf er sich einlässt, auf extreme alpinistische Herausforderungen, die gleichermaßen außerordentliche mentale Stärke und Hingabe an die Sache verlangen? Im Film – es wird auch Archivmaterial verwendet, das Michis Entwicklung dokumentiert – geht es um die Höhen und Tiefen eines Extremalpinisten, um die hohen Erwartungen, mit denen sich Michi selbst konfrontiert, um die vielfältigen Anforderungen, die ein Leben als Profi-Bergsteiger mit sich bringt. Der Film gewährt Einblicke in Michis private Sphäre und sein Gefühlsleben, in die scheinbar ruhigeren Zeiten, in denen er sich auf seine Projekte akribisch vorbereitet, und in die Zeiten, in denen er seine Grenzgänge auslebt. Höhepunkt des Films ist Michis Kampf mit der Route „Stirb langsam“ im Wetterstein-Gebirge, eine der härtesten Mixed-Kletterrouten der Welt.

 
Aufstieg – Die Geschichte von Mingma Nuru Sherpa
Aufstieg ist ein Film vom Glück und unzähligen Zufällen: Auf einer Wanderung in Salzburg lernen Malfi und Peter Höflinger auf der Werfener Hütte Mingma Nuru Sherpa kennen, der dort über die Sommermonate arbeitet. Daraufhin beschließen sie, mit Mingma eine Trekkingtour zu machen. Im November 2016 bricht die Familie Höflinger in den Himalaya auf, um im Annapurna Gebiet mit Mingma unterwegs zu sein. Vor Ort lernen sie die außergewöhnliche Lebensgeschichte Mingmas besser kennen. Der Film Aufstieg entführt nach Nepal und beschreibt die schwierige Situation der Menschen vor Ort (gerade nach dem Erdbeben 2015) und zeigt Aufnahmen einer Familienreise, die bis auf den Gipfel des Chulu West mit 6.419 Metern führt.

 
Über die Kalkkögel im Winter
Kalkkoegel_Winter_cJohannesMair_alpsolut.com_Die Kalkkögel sind eine Bergkette in den Stubaier Alpen, in der Nähe von Innsbruck. Viele Klettergeschichten, die in ihren Mauern geschrieben wurden, haben mit ihrem oft brüchigen Fels zu tun und natürlich mit der Nähe zur Innsbrucker Kletterszene, die sich dort vor allem in den früheren Tagen ihre Abenteuer suchte.
Angespornt von Filmemacher Johannes Mair machen sich zwei junge Alpinisten und Bergführer – Christoph Schranz und Markus Emprechtinger – auf, um eine Winterüberschreitung der Kalkkögel zu versuchen. Und zum Eingewöhnen probierten sie im Sommer dort den Klassiker „Himmel und Erde“, der seinen Namen wohl daher hat, dass man beim Blick nach oben den Himmel sieht, beim Blick nach unten Erde, nämlich die von Erde verschmutzten Risse.

 
Ya Mas – Snowmads in Griechenland
©Elias-Holzknecht_Snowmads-Crew_Kalavrita-Ski-Resort (1)_ergebnisSeit Fabian Lentsch einen Feuerwehrtruck umgebaut hat, um 2016 damit samt Freunden und Filmcrew auf Freeride-Entdeckungstouren zu gehen, sind die „Snowmads“ in der Szene legendär. Dies vor allem durch den Film A Journey Towards Eastern Sun über eine große Balkanreise in unbekanntes Freeride-Terrain (2016). In diesem Jahr ging die Reise der Snowmads mit ihrem Truck im Januar 2017 von den schneearmen Alpen ins schneereiche Griechenland, mitten hinein in den „Jahrhundert-Winter“ für dortige Verhältnisse. Sie begeben sich auf unbekannte Pfade und ziehen atemberaubende Lines in Regionen, die auf keiner Freeride Karte zu ?nden sind. Tiefster Powder in Parnassos, Wellenreiten auf Kreta und Lines von Del? bis zum Olymp sind im Film zu sehen, genauso wie das Eintauchen der Freunde in eine der ältesten Kulturen der Welt.

 
Searching for Gold
Eine Goldmine auf 4000 m Seehöhe, ein russischer Geländewagen, ein Fuchs, zwei Zelte, vier Skifahrer, eine Filmemacherin und zwei Wochen Zeit ergeben gute Rahmenbedingungen für eine spannende filmische Geschichte in den kirgisischen Bergen. Zwischen Goldschürfen, Offroadfahren und Campen steht – natürlich – das Skifahren im Mittelpunkt. In der abgelegenen Bergwelt des Ak-Shirak Gebirges begeben sich die vier auf die Suche nach steilen Eisflanken und herausfordernden Abfahrten. Der für Kirgistan typische Schwimmschnee, die fehlende Genehmigung zum Goldschürfen und schlechte Straßen sorgen für Spannungsmomente auf dem Trip.

 
Zwei Brüder und der Berg
ZweiBrüder_FlorianMartinRiegler_cmediaart-2Martin und Florian Riegler sind Seilpartner seit Kindheitstagen, zahlreiche Abenteuer in Fels und Eis haben sie schon gemeinsam bestritten. „Der Reiz liegt im Scheitern, nicht nur im Ausloten der eigenen Grenzen und im Gipfelerlebnis“, so die Brüder, die aus einer Südtiroler Bergsteigerfamilie stammen. Neue Wege gehen, das machen, was noch niemand gemacht hat, ist die Triebfeder der „Rieglerbrothers“. Der Film Zwei Brüder und der Berg erzählt von den Motivationen, den Gedanken und dem Wechselbad der Gefühle zwischen Scheitern und Erfolg während einer Begehung der beiden im östlichen Karakorum, Pakistan, und während der von ihnen eröffneten Route „Serac“ am Gran Zebrú zwischen Ortler und Königsspitze in Südtirol.

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Video-Link: https://youtu.be/eP3Nz5Kw2Fc

 

Samstag, 26.8.2017

FOREVER – It ain’t over ‘til it’s over.Forever: It ain’t over till it’s over
Rudi, 68 Jahre alt, Blondie, 83 Jahre alt, Herwig, 68 Jahre alt und Horst, 73 Jahre alt, klettern, und das schon seit ewigen Zeiten. Neuerdings aber in der Boulderhalle. Sie sind nun alle, und das gemeinsam, um einiges älter geworden, aber das ändert ja nun nichts an der immer noch vorhandenen Kletter-Leidenschaft. Mit diesem Kurzfilm ist Hannes Huch ein inspirierendes Video-Portrait dieser motivierten alten Hasen gelungen.

 
Still Alive
In Reinhold Messner Regie-Debüt geht es um einen sensationellen Rettungseinsatz in Afrika. Der junge Mediziner und Tiroler Bergsteiger Gert Judmaier stürzt beim Abstieg kurz unterhalb des Gipfels vom 5.199 Meter hohen Mt. Kenya 20 Meter in die Tiefe und zieht sich einen offenen Unterschenkelbruch zu. Damals, 1970, ein Todesurteil … Judmaiers Bergkamerad Oswald Ölz versucht trotz allen Widrigkeiten vor Ort eine Rettungsaktion zu organisieren, die allerdings scheitert. Tiroler Bergretter fliegen daraufhin sechs Tage nach dem Unfall von Innsbruck aus nach Kenia, um in der bis heute einzigen interkontinentalen Bergrettungsaktion das Unmögliche zu versuchen.

 
Into the Sun
Bernd Zangerl Into the Sun.Nach einem schweren Unfall begann für Ausnahmeathlet Bernd Zangerl eine schwierige Zeit. Die Unsicherheit, ob er jemals wieder auf Top Niveau klettern können würde, war groß und dauerte lange an. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit seiner Verletzung, durch unermüdliches Trainieren und mit etwas Glück gelang Bernd der Weg zurück an den Fels. Ungefähr 500 Tage nach seinem Unfall ist Bernd endlich wieder in seinem Element und bewältigt als erster eine extrem schwere, 15 m hohe Trad-Kletterroute im schweizerischen Murgltal. Into the Sun ist ein Film über die Kunst des Kletterns und über einen Athleten, der alles gibt, um seine Leidenschaft so ausleben zu können, wie er das will.
https://youtu.be/wZqc1c7XlwY

    Text: Manfred Pascher f. Filmfest Anton, Kletterszene Foto: alpsolut.com, KS.com Archiv, Hanno Mackowitz, Christoph Oberschneider, Elias Holzknecht, Thomas Senf, Mediaart Bozen,Whitroom Productions, Tamara Lugner Archiv, Ray Demski, Sam Biè
  • Beitragsdatum 25. Juli 2017