Adam Taylor holt sich wohl die schwerste Erstbegehung in der Red River Gorge

Nach Monaten der Anstrengung gelang Adam Taylor die Erstbegehung von The Golden Ticket. Sein Bewertungsvorschlag nach der erfolgreichen Rotpunktbegehung liegt bei 5.14?. The Golden Ticket wird aber von anderen Locals als die schwerste Tour in Kentuckys Red River Gorge gehandelt.

Die Route, liegt im Sektor Chocolate Factory und wurde von Kenny Barker eingebohrt. Über die Jahre versuchten sich verschiedene Kletterer an diesem Projekt, unter anderem auch Chris Sharma. Doch nach dem die Temperaturen dieses Jahr im Herbst die optimalen Bedingungen für die Route brachten, zog Adam Tylor aus Lexington, Kentucky das goldene Ticket.

Taylor hat folgendes über die Routen und Begehung auf RedRiverClimbing.com geposted:

Ein großer Dank erst einmal an  Kenny, der diese schöne Linie im Red River Gorge gefunden und eingebohrt hat und meinen Sicherungspartner Rachel. All die Wochen voller Anstrengung und Frustration haben sich gelohnt. Bei den meisten anderen Projekten, die sich über eine solangen Zeitraum hinziehen kommt bei mir oft die Langeweile hoch, die mich dann meistens zu dem Entschluss bring, es doch nicht weiter zu versuchen und ich dann aufgebe. Aber bei The Golden Ticket war es nicht so.

Infos über die Route:

Er geht schön langsam los — mit vielleicht 5.12c. Die ersten 4. Bolts sind also ein schönes Aufwärmgelände. Die nächsten acht Züge zum nächsten Bolt enden mit einem weiten Zug in eine Zwei-Finger-Tasche, was der frustrierendste Zug in dieser Route für mich war.  Diese Züge wären wohl  ein V9 Boulder. Danach folgen drei weite Züge zum sechsten Bolt, wo sich die letzte Rastposition an einem Einfingerloch für die linke und ein Eineinhalbfingerloch für die rechte Hand. Dann folgt ein weiter Ausfallschritt nach rechts  und man zieht in ein gute schräges Loch (leicht „slopi“). Wenn man das Loch in der Hand hat, setzt man den Fuß noch etwas weiter rechts.  [KS.: Wann kommt bei dem Jungen der Anschlag von der Hüfte?]  Dann kommt ein Dyno in ein weiteres Eineinhalbfingerloch. Hier könnte die Routen zu Ende sein. Stattdessen zieht sie rücksichtslos nach links und die folgenden neun Züge liegen so im Bereich von V10. Dann kommt eine tricky Stelle, bei der  neben der Hand ein präziser Heelhook gelegt werden muss, um dann einen weiten (verzweifelten) Zug auf zwei Klodeckel. Da sollte man versuchen so lange zu schütteln, bis sich die Unterarmen nicht mehr anfühlen wie ein Gasballon. Die letzten acht oder neun Züge sind auch noch mal schwer, bis man am rettenden Schlußgriff ist. Am letzten Zug bin ich bei sechs Versuchen rausgeflogen, es gibt für diesen Zug zwei Möglichkeiten: Entweder man zieht auf eine schlechte abschüssige Leiste und überkreuzt oder man mobilisiert die letzten Kraftresevern und springt das Ding an.

Mit einer Bewertung möchte sich Adam Tyler nicht festlegen, meint aber das The Golden Ticket schwerer  sei als die meisten anderen 8c / 8c+ Routen,  die es in diesem Gebiet gibt. Er ist sich aber sicher, dass es jetzt bald Wiederholungen geben wird und dann wird man sehen, was die Kletter dann vorschlagen.

Hier ein kleines Video von der Schlüsselstelle

Text: Luk Leaser / Adam Tyler / kletterszene.com Quelle: climbing.com

  • Beitragsdatum 26. Oktober 2009